Hund zur Pflege

Ich werde Pepe die Grundlagen über HSH vermitteln und dafür brauche ich Maria zum Übersetzen, denn mein italienisch reicht dafür noch nicht aus. Dabei will ich ihm zeigen wie Tiga ihm Zeichen gibt auf die er reagieren muss. Das geht nicht alles in ein paar Stunden aber Tiga ist schlau und ich bin sicher er wird auf kleine Veränderungen reagieren und Pepe bekommt so mehr Zeit. So können wir von Woche zu Woche daran arbeiten.

So etwas Ähnliches ist uns auch einmal passiert.

Ich kann an der Hand abzählen, wann wir mal einen unserer Hunde in Pflege gegeben haben. Aber nie zu Fremden sondern innerhalb des Familien-oder Freundeskreises.

Wir mussten zu einem Seminar und Uschi kam zu unseren Freunden, die auch Schafe hatten und außerdem die Freundin von ihr. Als wir nach 2 Tagen unseren Hund abholen wollten, freute sie sich und zog dann mit ihrer Kaukasenfreundin wieder ab.

Als wir uns verabschiedeten, wollte sie nicht mit. Mein Mann sagte, dann bleibt sie eben hier, wir versuchen es morgen noch mal. Ich war sehr enttäuscht und unsere Freunde hatten richtig Spaß.

Unsere Bullihündin war bei meiner Mutter geblieben und zeigte uns ihre Freude extrem.

Am nächsten Abend sprang Uschi sofort in den offenen Kofferraum und wartete, dass wir abfuhren.

Wir hatten das Gefühl, dass Uschi uns strafen wollte, weil wir sie nicht mitgenommen hatten

Karin.

Karin, danke für deinen Beitrag eine Variante an die ich nicht gedacht habe und die ich natürlich Morgen checken werde. Ich bin mir zwar zu 100 % sicher Tiga richtig gelesen zu haben, die Zeichen und sein Blick was er mir gesagt hat waren eindeutig, aber möchte nichts auslassen.

Pepe muss auf jeden Fall einiges dazu lernen und Tiga als HSH (ihr wisst was ich meine). Ich habe Tiga versprochen Pepe beizubringen ihn zu verstehen, da stehe ich jetzt in der Bringschuld bei Tiga und werde tun was ich kann.

Ich hätte ja auch gerne mal einen Privatkurs.

Bei der Geschichte von Karin, fiel mir ein, dass uns das so ähnlich auch schon passiert ist. Als Emmi mir mit ca. 1 Jahr ausgebüxt ist und wir sie 5 Stunden gesucht haben. Als wir sie beim Finder abgeholt haben, war sie auch eher verhalten. Ich hatte jetzt nicht den Eindruck, dass sie sie darum reissen würde, mit uns mitzugehen. Aber dort bleiben konnte sie ja auch nicht. Mir persönlich hat das schon arg wehgetan. Geschimpft hat hier aber keiner mit ihr, eher im Gegenteil.
Danach, wenn sie mal bei den Eltern bleiben musste, hat sie sich immer tierisch gefreut, wenn wir kamen und ist auch sofort mit uns mit. (aber das ist ja auch der innere Zirkel)
Wir hätten eigentlich in diesem Jahr eine Teilzeitbetreuung für sie gebraucht, weil wir in Urlaub geflogen wären (war ein Geschenk). Dafür habe ich lange einen Platz für sie gesucht. In meiner jetzigen Hundeschule hatte ich das auch der Trainerin erzählt und gefragt, ob sie ein gutes Plätzchen wüsste für Emmi. Darauf meinte die Trainerin nur ganz nüchtern: Diesen Hund würde ich an deiner Stelle niemals zu Fremden bringen oder gar in eine Pension! Die Lösung für dich wäre zuhause bleiben!
Damit hat sie bestätigt, was mir Bauchschmerzen bereitet hatte. Sie würde mir oder uns nämlich nicht verzeihen, sie einfach so woanders unterzubringen!

Tiga war mit Pepe und dessen Freundin auch eine Maria heute zum Training. Zu Maria muss ich sagen sie hat Angst vor Tiga und deshalb wohnen die Beiden noch nicht zusammen. Sie möchte sich mit ihm aber arrangieren.

Es war wie ich dachte eine Fehlinterpretation, denn Tiga mag Maria und hat sie unter seinem Schutzschirm und das hat Maria nicht verstanden. Die kleinen Schubser von Tiga um sie von in seinen Augen Gefahren fernzuhalten usw.

Da ich auch meinen Spaß dabei haben musste schickte ich Maria zum Auslauf wo Bruno drin ist. Ohne Warnung was er anstellen wird damit sie weis wovor man Angst haben kann bzw. sollte und wie bestellte legte Bruno los. Maria kreischte einmal und Tiga rannte los. Er stellte sich sofort vor Maria und bellte Bruno an, der weil er Tiga kennt aufhörte.
Ich weis es ist eine brutale Methode aber es sagt sehr viel aus und Tiga hat genau so funktioniert wie ich es erwartet habe. Maria und als sie wieder bei uns waren auch Pepe haben Tiga dafür ausgiebig gelobt und bei Maria hat es nach dem kurzen Schock klick gemacht.

Tiga machte dabei einen sehr zufriedenen Eindruck, denn er durfte das tun was er wollte und das war Maria zu schützen. Ganz alleine seine Entscheidung.
Ich habe es den Beiden dann mit Hilfe unserer Maria und Nadine kam auch dazu, erklärt was da passiert ist und mich auch für die krasse Methode entschuldigt. War aber kein Problem, sie hat es verstanden und auch im Nachhinein was Tiga vorher von ihr wollte.

Danach ging es dann darum Beiden zu erklären was ein HSH im speziellen ist und das führe ich hier nicht weiter aus, denn das wisst ihr. Anhand von Tiga und Kimba konnte ich ihnen ein paar Zeichen verständlich machen und ich hatte den Eindruck sie haben alles gierig aufgesaugt.
Die Zeit verging dabei wie im Fluge und La Mama rief zum Mittagessen wozu wir unseren Besuch eingeladen haben. 2 Personen mehr machen den Kohl nicht fett und es ist immer genug da.

Nach dem Mittagessen haben wir die Hunde zusammen gefüttert und natürlich auch Tiga. Pepe war dabei etwas zurückhaltend gegenüber unseren Hunden aber seine Freundin teilte dafür die Mahlzeiten mit aus. Sie hat verstanden, dass sie in Tiga einen Beschützer hat und ist dadurch viel lockerer geworden. Nach der Fütterung gab es für uns wie es sich gehört einen Espresso. Die Zeit nutzten wir für ein bisschen Smalltalk – werde ich auch nicht ausführen.

Da Tiga nur eine Leine hat habe ich Pepe eine Schlepp von uns ausgeliehen und ihn damit vertraut gemacht. Dabei schaute Tiga ein paar Mal zu mir „Bitte sag ihm was er machen muss.“ und zum Schluss ging es sehr gut. Tiga läuft aber besser bei Maria an Leine und Schlepp als bei Pepe, der ein wenig zu verkrampft dabei ist und das spürt Tiga natürlich.

Zum Abschied sagte ich Tiga „Beim nächsten Besuch erzählst du mir was die Beiden falsch gemacht haben und wir korrigieren das…“ Tiga antwortete mit einem Wuff und die Beiden schauten mich an und im Gleichlaut kam „Wie soll er das denn machen?“. „Ihr werdet es erleben. Tiga wird es erzählen.“

Umgehauen hat mich dann dass Maria zu Pepe sagte sie könnte jetzt bei ihm einziehen und zu mir sie würde mich gerne drücken aber das wäre ja leider nicht möglich.
Was ich ihr geantwortet habe könnt ihr euch vermutlich denken.

Wir warten jetzt ein paar Tage ab und machen dann einen neuen Termin aus.

Glückwunsch!
Es ist zwar noch nicht alles in trockenen Tüchern, aber es wäre schön, wenn sich alles so "leicht" regeln ließe...