Verzweiflung macht sich breit

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28 Jun 2017 10:59 #1725 von Elvira
Elvira antwortete auf das Thema: Verzweiflung macht sich breit
Oh je - das kann ich gut verstehen, dass da die Nerven blank liegen. Mir scheint es fast so, als wäre Maras Verlustangst sehr "zielgerichtet" auf Euch, also Ihr Rudel?! Das scheint der Hundetrainer ja ähnlich zu sehen, womit dann auch klar wäre, warum sie auch nicht bei anderen ohne Euch bleiben will.
Ob da TÄ und Homöopathen helfen können?
Wir selber haben nun den ersten "unsicheren" Hund und lernen auch gerade, damit umzugehen. Einige der genannten Tipps haben wir auch schon ausprobiert - allerdings erstmal gegen die Autofahrangst. Adaptil hat hier gar nichts gebracht. Rescue-Tropfen bekommt Otis vor jeder Fahrt … die scheinen zu helfen. Allerdings helfen ganz langsam am besten eingeübte Routinen. So haben wir das Thema "Platz" erstmal in allen erdenklichen Formen geübt. Und nun können wir ihn im Auto Platz machen lassen … das gibt ihm Stabilität und damit dann auch mehr Sicherheit. Inzwischen springt er in Kurven oder beim Anfahren und Bremsen nicht mehr hektisch auf oder klemmt sich hinten ans Gitter … Auch zittert er nicht mehr, wenn wir ihn ins Auto heben. Ja - richtig gehört: heben! Selber einsteigen? Kann man vergessen :blink:
Vielleicht könnt ihr mit Mara das Alleinebleiben auch nochmal ganz von vorne trainieren? Wie habt Ihr das denn in den 4 Jahren vorher gehandhabt? Du fragtest ja nach "Fehlern" … hat sich im "Alleinelassen-Ritual" etwas verändert? War sie früher wirklich "allein zu Hause"? Wie habt Ihr damals das "Verlassen" gestaltet und wie macht Ihr es heute? Usw.
Ich drücke Euch die Daumen und bin mal gespannt, was TA und Homöopath dazu sagen …
Liebe Grüße

Elvira mit Bono
und Jackson, Elvis & Otis im Herzen

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28 Jun 2017 12:15 #1726 von Elvira
Elvira antwortete auf das Thema: Verzweiflung macht sich breit
Hallo - ich nochmal …
Da mich das Thema "Angst beim Hund" sehr interessiert, bin ich eben nochmal zu Tante Google gegangen und habe nach etwas gesucht, das ich schon mal gelesen habe … Ich habe es gefunden :P Da geht es darum, zu erkennen, welcher Typus "Angst" das Tier leitet … Es ist ein Artikel u.a. mit Einschätzungen von Martin Rütter (eigentlich nicht unbedingt mein Favorit in Sachen Hundetraining, aber das steht ja auf einem anderen Blatt) und hilft vielleicht ein wenig, das "Problem" etwas genauer einzuordnen:

"Trennungsangst, Kontrollverlust oder einfach nur Langeweile?

Nicht alle Hunde, die allein gelassen randalieren, haben tatsächlich Angst. Möglich ist auch, dass der Vierbeiner schlichtweg unterfordert ist und aus Langeweile „umdekoriert“. Der Hund war vielleicht nur zu lang sich selbst überlassen und hat sich Beschäftigung gesucht. Oft wird Trennungsangst verwechselt mit der Angst vor Kontrollverlust. Alleingelassen leidet mancher Hund darunter, eine Bezugsperson nicht auf Schritt und Tritt zu kontrollieren. Aber wie erkennt man den Unterschied zwischen einem Kontrollfreak und einem Hund mit echter Trennungsangst? Helfen kann ein genereller Blick auf die jeweilige Mensch-Hund-Beziehung. Laut Martin Rütter zeigen Hunde, die unter Kontrollverlust leiden, auch im täglichen Zusammenleben eher kontrollierendes Verhalten. Sie sind im Alltag oft diejenigen, die die Entscheidungen treffen, und begrenzen ihre Besitzer häufig räumlich durch Umkreisen, eine T-Stellung, Sich-in-den-Weg-Legen oder Vergleichbares.

Trainer Jan Nijboer sieht das ähnlich. „Bei Hunden, die im Haus ihre Menschen auf Schritt und Tritt verfolgen und nicht gern allein bleiben, draußen aber stets Besseres zu tun haben, als sich in der Nähe ihrer Bezugspersonen aufzuhalten, handelt es sich in den allermeisten Fällen absolut nicht um Hunde mit Trennungsängsten.“

Um sicherzugehen, empfiehlt Petra Führmann, den Hund mit einer Videokamera zu filmen, so sei meistens leicht festzustellen, ob er Angst hat oder empört ist. Einen guten Hinweis bietet außerdem das Begrüßungsverhalten des Hundes bei Rückkehr seines Menschen. Kontrollfreaks geben sich eher rüpelhaft. Sie rempeln und springen ungestüm am Menschen hoch. Sie erwecken den Eindruck, ihn für sein Entfernen maßregeln zu wollen. Dabei machen sie sich eher groß, um imposant zu wirken, und haben die Ohren nach vorn gerichtet. Ein Hund mit echter Trennungsangst verhält sich in so einer Situation eher demütig. Er zeigt Beschwichtigungssignale, legt die Ohren nach hinten und macht sich klein. Falls er am Menschen hochspringt, geschieht dies vielfach in der Absicht, beschwichtigend dessen Mund, Gesicht und Ohren zu lecken.

Helfen dem Hund Medikamente?

Psychopharmaka gibt es auch für Haustiere. Je nach Schwere und Symptomatik der Angst vor dem Alleinsein raten manche Tierärzte dazu, das Trennungstraining zum Beispiel mit einem D.A.P.-Zerstäuber für die Steckdose zu unterstützen. Das Kürzel steht für „dog appeasing pheromone“ und soll in Stresssituationen beruhigen. Die Psychopille „Selgian“ erhöht angeblich die Lern- und Konzentrationsfähigkeit unter Stress, auch „Clomicalm“ ist ein Antidepressivum für Ängstliche. „Auf keinen Fall können die Medikamente eine Verhaltenstherapie ersetzen, sie können aber den Einstieg in ein Trennungstraining erleichtern“, so Tierärztin Dr. Barbara Schöning. Desensibilisierung gegen Stressoren und ein Training, das die zu enge Mensch-Hund-Bindung lockert, sei der richtige Weg aus dem Dilemma.

Trennungsangst – eine Frage des Charakters?

Studien belegen inzwischen, dass pessimistische Hunde eher verzweifeln, wenn sie allein gelassen werden, als optimistische. Tatsächlich stellte man fest, dass es Hunde mit einer positiven und solche mit einer eher negativen Erwartungshaltung gibt. Somit wäre die Trennungsangst kein solitäres Problem, sondern eines von mehreren Symptomen, das auf einen unsicheren Charakter hinweist. Unsicherheiten sind gut zu therapieren, indem man dem Hund hilft, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Hierzu kann ein Training beitragen, das möglichst oft Erfolgserlebnisse beschert. Kompetenz macht stark. Dazu gehört aber auch, dass der Hund nicht ständig in Watte gepackt wird, sondern auf sich gestellt Erfahrungen machen darf."

Ich bin weiterhin gespannt, wie es sich bei Euch entwickelt …
Nochmals liebe Grüße

Elvira mit Bono
und Jackson, Elvis & Otis im Herzen

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28 Jun 2017 13:59 #1730 von Anja
Anja antwortete auf das Thema: Verzweiflung macht sich breit
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Homäopathie gerade bei Tieren wunderbar funktiniert und ich denke, gerade weil die sich nicht die Gedanken im Kopf machen: kann denn das Zeug überhaupt helfen :) :) :)

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28 Jun 2017 17:35 #1731 von fine
fine antwortete auf das Thema: Verzweiflung macht sich breit
Hallo, Mara,

auch ich kann mir gut eure Verzweiflung vorstellen.
Mein Bärchen schien auch Trennungsängste zu entwickeln - oder war es doch eher Wut über mangelnde Kontrolle?:-). Ich habe das Problem offenbar mit der Anschaffung zweier weiterer Hunde beheben können, also schlicht am Symptom kuriert. Eine Bekannte, die sich erboten hatte, während einer längeren Abwesenheit nach den Hunden zu schauen, berichtete bereits mehrfach von völlig entspannten, müden Vierbeinern, die sich langsam erheben und zur Patrouille aufbrechen.

Wenn das auch ein Weg wäre? Es muß ja kein zweiter Do Khyi sein...

Fine

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