Jagen oder Vertreiben?

MMn nein. Das was Götz macht, ermutigt deinen Hund nicht dazu zu jagen, in der Art: Oh, super fein, mein Herrchen jagt mit mir.
Da wäre der Ansatz ein anderer.
Der wäre, dass du deinem Hund tatsächlich Jagdsequenzen erlaubst, nur mit dir zusammen. In der Regel zahlt sich das aus.
Es gibt mehrere Jagssequenzen. Hetzen, packen, fressen sind nur die letzen 3. Die davor kann man mit sehr jagdlich ambitionierten Hund ausleben. Damit bietest du deinem Hund die Möglichkeit, seinen Jagdtrieb ausleben zu dürfen ohne das sich Frust aufbaut.
dh. Schauen ist ausdrücklich erwünscht und wird belohnt...so grob gesagt. Du wirst sein Partner und gehst quasi mit ihm zusammen auf die Jagd.

Götz's Methode ist interessant, würde aber bei Emmi zB nicht funktionieren, bei anderen Hunden, wie bei seinen, offensichtlich, schon.

Gut erklärt Tine

Bei Götz wird aber auch das Zusammenspiel mit dem Hund auf einem ganz anderen Level sein als bei meinem Namensvetter und Shana. Götz hat seine Hunde sicherlich ganz anders im Griff und mit seiner Erfahrung weis er wann und wie er genau regieren muss. Er hat mit seinem Stampfen einen Mechanismus installiert, den seine Hunde kennen und beachten.

Der eine pfeift der andere stampft, jeder so wie er es mag und dem Hund dann in mühsamer Kleinarbeit beibringt oder eben auch wie Götz es angesprochen hat dann durchsetzt mit Griff in den Nacken, auf den Rücken legen aber nie mit Schlägen. Ich sehe davor aber auch die Haupterziehung wie auf Kommandos hören, lockerer Leinengang usw. Nie den zweiten Schritt vor dem ersten Schritt machen.

Hallo zusammen

Wir jagen zusammen und zwar Mä

use. Wir bilden sozusagen ein Team. Sie buddelt und ich beobachte die andere Löcher. Wenn ich eine Maus sehe, zeige ich drauf und sie reagiert sofort auf mein Zeichen.

Also wenn ich es richtig verstanden habe, darf ich ihr die Rehe schon zeigen und loben, wenn sie sie auch sieht. Maßregeln, wenn sie in die Leine geht.
Darf ich eigentlich auf die Rehe zugehen, wenn diese uns noch nicht bemerkt haben?

Gruß aus dem Saarland

Martin P.

Wir jagen zusammen und zwar Mäuse. Wir bilden sozusagen ein Team. Sie buddelt und ich beobachte die andere Löcher. Wenn ich eine Maus sehe, zeige ich drauf und sie reagiert sofort auf mein Zeichen.

So hatte ich das zwar nicht gemeint, aber gut. Pass auf, dass du dir keinen Mäusejunkie heranziehst. Manche steigern sich da unheimlich rein...und so nebenbei, die Bauern sind über die Löcher in ihren Wiesen meist nicht besonders begeistert. Mach sie hinterher wieder zu.

Also wenn ich es richtig verstanden habe, darf ich ihr die Rehe schon zeigen und loben, wenn sie sie auch sieht. Maßregeln, wenn sie in die Leine geht.
Darf ich eigentlich auf die Rehe zugehen, wenn diese uns noch nicht bemerkt haben?

Nicht wirklich so. Es ist ein ganz langsamer Aufbau. Am Anfang wird sogar nur ein Blick in den Wald belohnt, ein Spuren anzeigen. Ziel ist dann, dass die Zeitspanne immer länger wird und der Hund mit dir zusammenarbeitet. Er zeigt die Spur, bekommt ein Lob und dann kommt ein Alternativverhalten dazu. Komm zu mir und dafür darfsat du anschliessend mit mir der Spur nachgehen, ein Stück weit. Oder was anderes.
So kann er seinem Trieb nachgehen, darf Sequenzen der Jagd ausleben (jede Sequenz für sich ist selbstbelohnend für den Hund), gezielt gesteuert durch den Menschen und findet, im besten Fall, daran so viel Gefallen, dass ihm das absolut reicht.
Aber das ist ein komplexes Thema und nicht in 2-3 Sätzen zu erklären und schon gar nicht als Trainingsplan zu gebrauchen.

Und du gehst auch nicht auf die Rehe zu, sondern es wird immer in einem Abstand trainiert, in dem die Reizlage des Hundes so klein ist, dass er seine Murmeln nicht aufbraucht, sprich der gewählte Abstand zum Reiz muss so groß sein, dass der Hund den Reiz gut aushält. Nur so kann man trainieren. Sonst ist der Hund nicht lernfähig.

Besorg dir mal Bücher oder les dich online ein, über Jagdverhalten bei Hunden. Es ist nicht nur wahnsinnig interessant, sondern hilft auch.

Assira weiss ganz genau, was sie darf und was nicht. SInd wir in eingezäuntem Gelände und gehen dort unsere Wege, klappt das hervorragend. In fremdem Gelände (wo sie nichts kontrollieren kann, weil sie nix kennt) meke ich gar nicht, dass ich einen Hund ander Schlepp habe.
In all diese SItuationen ist sie ein absoluter Vorzeigehund.
ABER:
überall anders ist sie, wie sie eben ist
Hatte ma in der HuSchu bei der Prüfung noch gemeint, mit ihr könne ich immer und überall ohne Leine spazieren gehen, so denkt man, es handelt sich um einen anderen Hund, sobald wir das Gelände verlassen ....

Als ich noch dachte sie jagt, bin ich mit ihr zur WIndhunderennbahn gefahren, um sie dort kontrolliert hetzen und jagen zu lassen ..... in mehrfachen Versuchen hat sie mir gezeigt, was sie davon hält, nämlich gar nichts. Sie hat sich doch tatsächlich auf diesen extrem gepflegten, schier mit der Nagelschere getrimmten Rasen gesetzt und hat sich erleichtert .....
BTW diese extreme Pflege ist nötig, damit sich die Hunde beim Training nicht ihre Pfotenballen an frisch geschnittenen Grashalmen veletzen oder an zu langen Rasen die Gelenke verstauchen. Immerhin herrschen dort richtig schnelle Tempi ....

Assira nachzulaufen und sie einzuholen ist mir definitiv nicht möglich. Das lässt schon allein unser Gelände nicht zu. Es ist zwar bretteleben, aber sie läuft entweder querfeldein durch Getreide, Mais, Sonnenblumen, etc. oder quer durch Weingärten. Und da quasi unter den Reihen durch .... das ist für Menschen nicht machbar. Selbst im WInter, wenn keine Frucht auf den Feldern wächst ist dann der Boden meist so tief, dass man bei jedm Schritt min. bis zum Knöchel einsinkt .....

Tja, und des halb gibt es Leinenknast. Zu ihrer SIcherheit und auch zur Sicherheit aller anderen. Und ich kanns gar nicht oft genug sagen, seit ihrem letzten AUsbruchsversuch ist schon viel Wasser die DOnau runter gelaufen, und darüber bin ich sehr sehr glücklich!

Hallo zusammen,

Ja, ist Ewigkeiten her, aber mitgelesen habe ich trotz Allem regelmäßig.

Die letzten 3 Jahre waren ein wenig turbulenter, das erkläre ich aber in einem anderen Fred.

Mit unserem Neuzugang Auri (lang Aurelia, die Güldene) von M. Cord - dort war sie lange 3 Jahre, weil sie wegen den körperlichen „Unzulänglichkeiten“ keiner wollte - haben wir uns auch eine passionierte Jögerin eingehandelt.

Da ich Götz gut kenne habe ich seine Nala-Methode schlussendlich auch bei Auri angewandt, mit Erfolg. Nur um es zu erklären - Götz ist zwar deutlich geländegängiger als ich, und obwohl Auri eine deutliche Fehlstellung im linken Heckbereich hat ist die auch rasend schnell - haben wir beide natürlich im Prinzip keine Chance den Hund einzuholen.
Aber es gilt dran zu bleiben und wenn man Glück hat und die Auri durch meine doch recht energische Ruferei kurz verunsichert Innehält und in meinen Zugriffsbereich gelangt, dann wird sie eben umgedreht und ich mache ihr deutlich was ich davon halte. Keine körperliche Gewalt, die sich Hunde nicht auch gegenseitig antun.

Bisher 3 mal angewandt ( hat mich auch leider meinen linken Miniskus gekostet.....) und es ist deutlich besser geworden. Und ja, weg bekommt man das nicht zu 100 %, aber wenn man Aufmerksam ist und rechtzeitig verbal Einhalt gebietet, dann kann auch ein Reh in 3 Metern Entfernung vor uns wechseln.