Rüde oder Hündin

Die Ausführungen von Götz decken sich so ziemlich mit dem, was wir bei unseren Rüden erleben bzw. erlebt haben und über Hündinnen so gehört haben … Spannend finde ich Deine Beobachtungen, lieber Götz, zum Thema "Verschmustheit" … Unsere Rüden fand ich persönlich immer als extrem verschmust … wie soll sich das überhaupt noch steigern, wenn wir dann auch mal eine Hündin haben werden
Okay - Spaß beiseite … vielleicht liegt das bei uns auch daran, dass wir noch nie wirklich mehrere HSH zusammen hatten (die paar Monate Jackson und Elvis gemeinsam zähle ich jetzt mal nicht mit). Bisher war also "Herr Hund" immer "König Hund" im Haus – und musste dann eben Schmuserei über sich ergehen lassen … gewehrt hat sich allerdings keiner der Herren - im Gegenteil
Liebe Grüße

Ich hab ja nun beide Geschlechter und kann nur sagen, sie sind alle fast gleich verschmust, wenn einer kommt, dann wollen die anderen beiden gleich mit gekrault werden aber soviele Hände hat man nicht.
Bei Gismo hat es ungefähr 18 Monate gedauert bis er soweit was, dass er sich über längere Zeit durchkraulen ließ (er kam mit 11 Wochen zu uns) aber jetzt ist es so einmal angefangen, kennt er kein Ende, am liebsten abends bis er eingeschlafen ist.
Cem wird ja nun im Janunar 26 Monate alt und auch bei ihm war es so, dass er erst etwa 1,5 Jahre alt werden mußte bis er zum schmusen kam, auch er kam als Welpe zu uns, bis dahin war es ihm egal, kraulen ja aber nur wenn er wollte und nur solange er wollte.
Skayla war von Anfang an auf Schmusekurs, sie kam mit knapp 1 Jahr zu uns, daran hat sich auch bis jetzt nichts geändert.

Markieren tut keiner mehr, denke, es liegt an der Kastration der Rüden und Skayla läuft einfach nur leer.

Vom Wachen her würde ich sagen, Cem und Skayla nehmen ihren Job schon ernster wie Gismo, der liegt lieber tiefenentspannt auf der Couch aber im Falle des Falles ist auch er sofort da. Er bellt im Monat vielleicht 1 mal wenn überhaupt. Da sind Cem und Skayla schon anders, die melden alles was ihnen nicht geheuer ist, lautstark.

Gismo ist als Rüde ein wirklich tiefenentspannter, der dem Streit im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Weg geht. Eigentlich haben sich meine Hunde untereinander lieb, aber dennoch kann es passieren, dass sie sich wie Kinder, auch schon mal streiten beim spielen, dann wird Skayla böse, geht auf Gismo und der steht da wie ein Mädchen und weint, er wehrt sich so gut wie gar nicht. Er kommt dann jaulend zu mir gelaufen, auch irgendwie komisch, wenn man mal darüber nachdenkt, draußen ist es mit ihm das selbe, wird er angeknurrt, steht er einfach nur da und versucht den Konflikt zu vermeinden.
Cem läßt sich im Gegensatz zu Gismo nicht so nieder machen, der wehrt sich, kurz aber nicht böse und dann geht er gleich wieder in den Spielmodus.
Skayla als Mädchen hat da schon mehr die Hosen an. Paßt ihr was nicht, dann wird das auch durchgesetzt. Sie hat draußen eine Leinenaggression, die echt schwer in den Griff zu bekommen ist. Sie wurde als Welpe bei anderen Hunden mit Teletak traktiert und ich denke, die Angst steckt immer noch in ihr drin. Sieht sie einen anderen Hund, dann vertraut sich nur sich selber und geht gleich in den Angriff, mit allem was sie ha,t über, dass kann schon recht anstrengend werden.

Futteraggression hat keiner meiner Hunde, die können ganz dicht nebeneinander sitzen und fressen alles kein Problem.

Ja, was jetzt besser ist Rüde oder Hündin kann ich nicht mal sagen, jeder ist auf seine Weise super und hat seine Vorteile und seine Nachteile. Auf dem Grundstück sind alle 3, auch wenn ein Hund kommt, abrufbar, wenn man mit ihnen einzeln geht, hören sie auch super, zumind. die Rüden, aber zusammen gibt Chaos, dann konzentrieren sie sich mehr auf sich.

Spannend, was ihr so berichtet.
Lia war unser erster Herdenschutzhund und eine Hündin, davor hauptsächlich Rüden.

Wobei ich eigentlich immer zu einer Hündin tendiere, mein Mann eher zum Rüden. Das Problem mit dem Makieren hatten wir nie. Mein Mann hat eher Angst vor der Läufigkeit, bei Lia war das nicht gegeben, denn sie hatte nach einer Gebärmutterentzündung eine Totaloperation, obwohl sie noch so jung war.

Bei uns ist es gerade umgekehrt wie z,B, bei Götz.

Unser erster Kuvasz war eine Hündin. Alle redeten uns zu doch eine Hündin zu nehmen, die sind leichter zu händeln usw. usw.
Aber im Grundsatz redeten (in Ungarn) alle gegen den Kuvasz. - " den müsst ihr mit 3 bis 4 Jahren einschläfern, die sind dann nicht mehr zu händeln" es wurde aufgezählt wer im Dorf von seinem Kuvasz gebissen wurde und wo der Hund wegen Bisssigkeit getötet werden musste.

Na, wir nahmen eine Hündin von einem renomierten Züchter.
Sie entwickelte mit ca. 4 Monaten eine Futteraggression, hat mich gebissen und es war sehr schwer das in den Griff zu bekommen, zumal sie auch alles was sie als ihr Eigentum ansah, vehement verteidigte.
Sie war ein ausgesprochener "Männerhund", liebte sogar unseren Hundetrainer. Nur wenn sie Schmerzen hatte kam sie zu mir.
Als sie mit 2 Jahren schwer erkrankte konnten wir sie nur mit Maulkorb händeln.
Wie sie sich weiter entwickelt hätte? Leider haben wir den Kampf um sie verloren und mit 3 Jahren mussten wir sie gehen lassen.

Danach sollte wieder eine Hündin einziehen, denn wenn schon eine Hündin sich als solch harter Hund darstellt, wie sind dann erst die Rüden

Aber das Schicksal wollte es anders, bei dem ausgesuchten Zücher gab es nur noch 2 Rüden. Also kam ein Rüde ins Haus. Für unseren Örszö war ich nach ca. 2 Wochen die "Mutti" und wo ich war war er auch. Das ist bis zu seinem Tod so geblieben. Es gab nie eine Aggression gegen uns, er war verschmust und lieb.
Draußen ließ er sich von kleinen Rüden und Hündinnen jeder Größe nicht provozieren. Größere Rüden - da hat er ausgewählt.

Unser Vaci ist genau so lieb, allerdings läßt er sich von niemand, egal wie groß und welches Geschlecht, anmachen. Er ist auch nicht so total auf mich fixiert, aber da ich mich hauptsächlich um ihn kümmere ist unsere Bindung sehr eng.

Für uns würde nur wieder ein Rüde in Betracht kommen.

Hallo, Lia,

Sehr verkürzt wegen Tablet: was genau macht Deinem Mann an der Laeufigkeit denn so zu schaffen?

Fine

Servus Astrid,

ich hatte früher fast immer nur Rüden, die ich mir auch so ausgesucht hatte, es waren aber niemals HSH.
Mein Collie war ein Einzelhund, Erst mit den Afghanen begann die Mehrhundehaltung.. Zu meinen beiden Buben gesellte sich eine Hündin, die mich bei einem Besuch ausgesucht hatte, und die sich auch nicht mehr dazu bewegen liess, mich ohne sie gehen zu lassen (ist eine längere Geschichte, vielleicht erzähl ich sie mal).

Ich habe damals die Erfahrung gemacht, dass Rüden sehr viel leichter zu führen sind, als die zickigen Hündinnen. Gab's wo eine Rauferei - so waren es die Weiber, ging's um Ressourcen-Verteidigung - so waren es die Weiber, ging's um mangelnde "Folgsamkeit" - so waren es die Weiber ...... und das liesse sich fortführen ... und JA, die WEIBER waren stets viel unabhängiger! Das alles habe ich erlebt, weil wir über Jahre einen regen Kontakt zum Züchter pflegten, oftmals verbrachten wir 14-tägig die Wochenenden zusammen.

Meine Rüden waren viel entspannter, oft fast phlegmatisch. War jedoch Feuer am Dach (z.B. ein Fremder wollte in den Kinderwagen reinschauen), dann gab's seitens der Rüden erst einmal ein abdrängen und warnen, und dann ein kurzes aber unmissverständliches Bellen (kein kläffen). Die Sache war geklärt, und "Herr" Hund war schnell wieder auf Normaltemperatur.

Meine Rüden lagen mit mir majestätisch auf dem Sofa, und genossen die Streicheleinheiten; die Hündin versuchte stets AUF mir zu liegen. Natürlich genoss auch sie die Liebkosungen, aber sie forderte diese ganz anders ein ...

So. dann lebte ich viele Jahre hundeabstinent. Als ich vor 2 Jahren beschloss, dass sich das ändern muss, hab ich mich - trotz der früheren Erfahrungen - bewusst für eine Hündin entschieden. Hauptgrund dafür: ich mochte das ewige Markieren nicht. Es leiden u.U. darunter alle Pflanzen im Garten, und das Gassigehen wird oftmals zur Geduldsprobe .... also fiel meine Wahl auf Assira, dass ich hier eine Tornjak-Mix bekomme, hab ich einfach nur "zur Kenntnis" genommen - quasi Hauptsachen ein Hund
Bei Ashanti hab ich bewusst eine Hündin ausgesucht, und zwar wegen der Grösse.

Mein Fazit: Assira ist trotz Weiblichkeit für mich nicht wirklich schwer zu führen, das liegt aber an meiner Toleranz und vielleicht auch daran, dass wir einander recht ähnlich sind - so ein bisserl Freigeister der 68-er Generation halt
Sie ist keine Kampfschmuserin und kommt nur selten (aber immer öfter) zum Kontaktkuscheln, ist mir aber dennoch sehr verbunden. Sie zeigt ihre Anhänglichkeit auf ihre Weise, ich kann das aber inzwischen lesen ....
Da sie kastriert ist, gibt's das Problem Läufigkeit nicht, was jedoch das Pinkeln angeht, ist da nix mit : Ich geh mal raus und mach meinen See! Assira markiert wie ein Rüde und hebt dabei auch oftmals das Bein ....
Nichts desto trotz - es war eine richtige Entscheidung! Ich hätt's mit ihr nicht besser treffen können, und ich glaube, auch sie kann mit mir ganz zufrieden sein

Ashanti ist ja noch ein Baby mit ihren 4 Monaten. Die beginnt grad mal, Dinge ohne mich auszuprobieren. Sie ist ein Kontrastprogramm zu Assira, und das ist schön! Ich kann sie viel frei laufen lassen, und sie ist offensiv verschmust. Ja - sie belagert mich richtig. Viele Dinge, die Assira niemals eingefallen wären gehören zu ihrem täglichen Unfug. Sie ist eine Mimose und ein Schönwetterhund; die momentanen bad hair days mag sie gar nicht.....

Mal sehen, was die Zukunft bringt, die beiden Mädels sind bereits ein tolles Team, wobei Assira schon gerne auf Ashanti aufpasst, wenn die mit anderen herumtollt.