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Aggression ist auch nur Kommunikation
- Anja
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08 Mär 2017 18:17 #1046
von Anja
Anja antwortete auf das Thema: Aggression ist auch nur Kommunikation
WOW war auch meine erste Reaktion, - ich bin tief beeindruckt.
Das wird die Abendlektüre für denke ich viele Abende werden. Vieles hatte ich mir so oder ähnlich auch schon gedacht, noch nie aber auch nur annähernd in eine so anschaulich komprimierte Form gebracht.
Vielen Dank dafür!
Anja mit Benji
Das wird die Abendlektüre für denke ich viele Abende werden. Vieles hatte ich mir so oder ähnlich auch schon gedacht, noch nie aber auch nur annähernd in eine so anschaulich komprimierte Form gebracht.
Vielen Dank dafür!
Anja mit Benji
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- Walky
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08 Mär 2017 18:26 #1047
von Walky
Wir können den Wind nicht ändern aber die Segel anders setzen. Aristoteles
Walky antwortete auf das Thema: Aggression ist auch nur Kommunikation
Hallo.
Da hast du absolut recht Elvira, diese Fülle an Erziehungsmethoden fand ich eher erdrückend als hilfreich. Entweder waren die HuSchu zu Erfolgsorientiert mit Strenge und Gehorsam oder es wurde nur geclickert, geformt und geshaped, aber ohne jegliche Grenzen für den Hund. Formen und Shapen kannte ich vorher nur von Miederwäsche;)
Als ich dann auf die Idee kam mich lieber nach den Bedürfnissen des Hundes zu richten statt umgekehrt, hat mir jeder prophezeit das ginge schief. Gezweifelt hab ich da schon mal kurz an mir. Da halte ich mich lieber an die Forschung, da hat sich viel getan die letzten Jahre. Mehr hin zur Hundegerechten Erziehung statt Dressur. Kompliziertes Thema irgendwie.
Liebe Grüße
Da hast du absolut recht Elvira, diese Fülle an Erziehungsmethoden fand ich eher erdrückend als hilfreich. Entweder waren die HuSchu zu Erfolgsorientiert mit Strenge und Gehorsam oder es wurde nur geclickert, geformt und geshaped, aber ohne jegliche Grenzen für den Hund. Formen und Shapen kannte ich vorher nur von Miederwäsche;)
Als ich dann auf die Idee kam mich lieber nach den Bedürfnissen des Hundes zu richten statt umgekehrt, hat mir jeder prophezeit das ginge schief. Gezweifelt hab ich da schon mal kurz an mir. Da halte ich mich lieber an die Forschung, da hat sich viel getan die letzten Jahre. Mehr hin zur Hundegerechten Erziehung statt Dressur. Kompliziertes Thema irgendwie.
Liebe Grüße
Wir können den Wind nicht ändern aber die Segel anders setzen. Aristoteles
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- Assira
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08 Mär 2017 23:49 #1048
von Assira
damit erntete ich vor 40 Jahren bereits verständnisloses, ja sogar missbilligendes Kopfschütteln, und selbst heute noch - nach Jahren der Hundeabstinenz - ecke ich damit vielerorts an. Doch das sitze ich aus (das hab ich von Hund & Katz gelernt) Viele begreifen nämlich nicht, dass dieser verständnisvolle Umgang nichts mit antiautoritärer Erziehung zu tun hat. Vielmehr bedingt es so wenige Regeln wie nötig so konsequent wie möglich durchzusetzten. Und das eben individuell angepasst an die eigenen Lebensbedingungen und die des Hundes ... quasi "im Einklang" für ein zufriedenes Miteinander
Liebe Grüsse aus dem Seewinkel
Silvia mit Assira (Tornjak-Mix), Anjuschka (Barsoi) & Ashanti (Barsoi) unvergessen
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Assira antwortete auf das Thema: Aggression ist auch nur Kommunikation
Walky schrieb: ..... mich lieber nach den Bedürfnissen des Hundes zu richten statt umgekehrt ....... hin zur Hundegerechten Erziehung statt Dressur .....
damit erntete ich vor 40 Jahren bereits verständnisloses, ja sogar missbilligendes Kopfschütteln, und selbst heute noch - nach Jahren der Hundeabstinenz - ecke ich damit vielerorts an. Doch das sitze ich aus (das hab ich von Hund & Katz gelernt) Viele begreifen nämlich nicht, dass dieser verständnisvolle Umgang nichts mit antiautoritärer Erziehung zu tun hat. Vielmehr bedingt es so wenige Regeln wie nötig so konsequent wie möglich durchzusetzten. Und das eben individuell angepasst an die eigenen Lebensbedingungen und die des Hundes ... quasi "im Einklang" für ein zufriedenes Miteinander
Liebe Grüsse aus dem Seewinkel
Silvia mit Assira (Tornjak-Mix), Anjuschka (Barsoi) & Ashanti (Barsoi) unvergessen
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- Götz
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- Beiträge: 539
09 Mär 2017 00:44 #1050
von Götz
Götz antwortete auf das Thema: Aggression ist auch nur Kommunikation
Wer sich einen HSH aus dem Tierschutz ins Haus holt, der begibt sich auf eine Reise über unbekannten Weg.
Man muss viel probieren, Hundeschulen schaden meist mehr als sie nutzen und irgendwie reagieren sie anders als viele andere Hunde.
Aber irgendwann findet man dann einen Weg zueinander .....
Ich denke wir können sehr gut verstehen wie es Dir ergangen ist und es ist immer wieder schön zu hören, wenn ein Team sich zusammengerauft hat.
Viel Spaß weiterhin.
Man muss viel probieren, Hundeschulen schaden meist mehr als sie nutzen und irgendwie reagieren sie anders als viele andere Hunde.
Aber irgendwann findet man dann einen Weg zueinander .....
Ich denke wir können sehr gut verstehen wie es Dir ergangen ist und es ist immer wieder schön zu hören, wenn ein Team sich zusammengerauft hat.
Viel Spaß weiterhin.
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- Walky
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13 Mär 2017 23:57 - 14 Mär 2017 00:05 #1068
von Walky
Wir können den Wind nicht ändern aber die Segel anders setzen. Aristoteles
Walky antwortete auf das Thema: Aggression ist auch nur Kommunikation
Befehle
Walky etwas bei zu bringen ist Kinderleicht. Sie arbeitet voller Freude mit und begreift ausgesprochen schnell was man von ihr will. Sie kann erlerntes in einer Geschwindigkeit ausführen, da wird es jedem Malinois schwindelig. Einmal gelernt, sitzt das auch wenn man es lange nicht angewendet hat.
ABER Dummerweise war das alles nur abrufbar wenn sie in Laune war und nichts anderes ihre Ruhe störte. Also eher selten. HSH sollen ja dazu neigen. In Krisensituationen spielten wir gar keine Rolle und sie schnappte dann gerne ab.
Ich gebe es zu, das hab ich bisschen persönlich genommen. Half aber auch nix.
Wo kein Wille, da aber ein Unterbewusstsein und deshalb hab ich "Verhalten einfangen" ausprobiert. Das klappt bei Zootieren ja schließlich auch.
Also immer wenn ich zB. sehe, Hund bleibt gleich stehen, so passe ich diesen Moment ab und sage mein HALT bei dessen Ausführung. Gelobt hab ich das nur verbal, es soll ja mal Alltag sein also nix besonderes.
Wenn sich der Weg gabelte und ich abbiegen wollte, hab ich mit dem Arm die Richtung vorgegeben ohne zusätzliches Kommando außer beim Voraus. Bei einem Hunde-Rundumblick von 270 Grad lässt es sich recht einfach einrichten gesehen zu werden.
Die Methode hat den Vorteil das ich nicht abhängig bin von dem nicht vorhandenen Wohlwollen meines Hundes, das Unterbewusstsein arbeitet da für mich. Es dauert zwar etwas länger bis das quasi wirkt aber dafür ist es dann abrufbar. Abrufbar! Einfach so, ich könnt heute noch ausflippen wenn ich dran denk?. Außerdem schult es das Auge für seinen Hund und das eigene Timing.
Das Fuß gehen ohne Leine fiel Walky mit der Mach für Leckerli Methode extrem schwer und sie versuchte sich immer raus zu wurschteln. Die Nähe war ihr deutlich unangenehm und von alleine hätte sie solche hätte nie gesucht, außer zum krabbeln lassen.
Ich habs dann doch lieber anders gemacht und Wege genutzt, die von beiden Seiten durch Gebüsch oder so begrenzt waren. Dann so deichseln das sie von hinten kommt und an mir vorbei will. ( Ca 15 Meter vorn an der Spitze ist ihre Liebste Position, da will sie immer hin ) Dann drehe ich mich früh genug zu ihr ein und verlangsame sie damit. So läuft sie neben mir und ich zeig ihr wie sehr ich mich freu
Belohnung ist dann das Voraus schicken an ihre Lieblingsposition. Das haben wir in der Dauer langsam erhöht und plötzlich geht sie Fuß ohne Stresszeichen. Der Unterschied ist gravierend.
Warum das so ist kann ich aber leider nicht sagen. Ich nehme an weil es aus ihrem natürlichen Verhalten heraus entsteht und eigentlich ja nicht erlernt werden muss !? Oder sie kennt auch den Unterschied zwischen Dressur und Erziehung
Das eingefangene Verhalten allerdings wird meistens wie selbstverständlich befolgt. Natürlich lässt Walky mich auch mal im Regen stehen und ist spontan taub. Dann hol ich sie mir wenn's was Grundsätzliches ist. Geht's um nix bin ich da aber eher kulant. Alle paar Wochen nimmt Walky sich mal einen Tag frei und verhält sich dann nach HSH Art in Zeitlupe, gepaart mit periodischer Taubheit plus Gedenkminuten. Dann lass ich sie auch und entschleunige mich selbst ebenfalls. Am nächsten Tag ist das meistens wieder weg. Kulant bin ich auch wenn wir nicht alleine Unterwegs sind. Wenn ich mich von meinem Hund "abschalte" um mit Meinesgleichen zu quatschen, hat mein Hund das Recht ebenfalls in seiner Welt abzutauchen. Dann erwarte ich erst mal keinen Gehorsam, dazu ist sie viel zu abgelenkt. Ich mache mich erst wieder bemerkbar.
Im alltäglichen Gebrauch haben wir: Halt- Warte auf mich- Bleib Fuß- Hier- Weiter- Rüber.
Richtungswechsel per Handzeichen links/rechts, Voraus Geht auch mit Geräuschen; Schnalzen= Weiter, Kurzer Pfiff= Hier lang, 2 Pfiffe= Hier.
Walky führt meinen Wunsch aus ohne dabei nochmals zu mir zu schauen ob sie das jetzt richtig gemacht hat oder gar was von mir bekommt. Sie macht es einfach.
Dafür bleibt sie immer stehen und schaut mich an, wenn der Weg sich gabelt und wartet auf mein Zeichen. Bevorzugt sie einen bestimmten Weg, geht sie den ca 1- 2 Meter rein und fragt somit an. Wenn es von der Zeit reicht gehe ich auch gerne darauf ein.
Dabei fällt auf, das die Mach was dann Leckerli Methode für Walky keine sichere Art der Erziehung darstellt. Sie hält das für Vorschläge und keinesfalls für bindend. Aus der Situation heraus entstandenes Verhalten, durch meine Körpersprache in die gewünschte Richtung gebracht nimmt sie dagegen super an.
Beschäftigung
Walky war etwa ein halbes Jahr bei uns als sie anfing morgens nach dem gassi und dem kuscheln in der Küche aufzutauchen wenn ich aufräumte. Sie nervte und nölte rum. Futter, kraulen..nix wollte sie. "Willst du mir helfen?" sagte ich Spaßeshalber. Hm, warum eigentlich nicht? Flugs eine Kinderstrumpfhose zerschnitten und an die Schubladen und Türgriffe geknotet zum ins Maul nehmen. Dann mit dem Ende wackeln und jedes Interesse gelobt, dann biss sie irgendwann rein, dann zog sie dran und schwupp, war die Schublade auf, dann die Türen und die sperrige Spülmaschine. Schließen tut sie alles durch einen Stups mit der Schnauze. Zu macht sie auch die Balkontür wenn sie vom Wachdienst rein kommt. Will sie eigentlich grad lieber schnell zur Haustür um irgendjemand vermeintlich zu vertreiben, knottert sie dann brummelig vor sich hin, macht's aber trotzdem;) Außerdem Lichtschalter ein / aus. Mir die Socken ausziehen hat sie gelernt als mein Rücken nicht so wollte. Socken vom Wäschekorb in die Schublade hat sie gelernt durch vormachen und abschauen.
Bei sowas hat sie irre Spaß aber möglich war das nur wenn sie mich aufforderte. Von mir ausgehend war sie lange dazu nicht bereit.
Da Walky ein Hund ist, der gern seine Nase benutzt, um ihre Welt zu erschließen, hab ich das natürlich gern aufgegriffen. Zumal sie das auch so gut wie nie verweigert.
Das erste was ich ihr beigebracht hab ist meinen Schlüssel zu finden, da ich den eh ständig verleg. Schlüssel sichtbar für Hund auf den Boden, Leckerli drauf und Hund hin geschickt. Ein paar Mal wiederholen. Dann Leckerli in Hand behalten, schicken und wenn sie den Schlüssel nach Futter ab schnüffelt, sofort loben und Leckerli. Ab dann sag ich auch "Such Schlüssel" beim schicken. Wenn das sitzt, versteck ich den Schlüssel aber so, dass sie noch sehen kann wo ungefähr. Das steigert man in so kleinen Schritten das der Hund nix falsch machen kann. Walky findet unsere Tochter inzwischen auch auf Veranstaltungen sicher. Wenn sie Freunde zu Besuch hat, lieben die Kleinen es sich von Walky suchen zu lassen. Oder schummeln bei der Schatzsuche und schicken Walky vor, kleine Gauner.
Geruchsunterscheidung, unterwegs Verlorenes, Fährte, das ist einfach ihr Ding.
Futterdummy hab ich ihr immer wieder versucht schmackhaft zu machen aber die Bereitschaft für mich was zu apportieren hat über 1,5 Jahre gedauert. Heute macht sie es super gern. Manchmal muss man einfach dran bleiben und nicht aufgeben nach Lösungen zu suchen. Apportieren zeigte sie ja schließlich von alleine bei gefundenem Müll, sogar Glasflaschen. Gehört also zu ihrem natürlichen Verhaltensrepertoir, sonst würd ich es nicht verlangen.
Da sie ja auch jagdlich interessiert ist, ist dass das größte für sie:. Portion Blättermagen mit Wasser kurz aufkochen, abkühlen und in Gefrierbeutel. An Wald fahren, Löchlein in Tüte und Stinkewasser tröpfelt eine Spur wild durch den Wald. Auf einem Ast Tüte befestigen und wieder heim fahren. Mit Hund hin laufen, auf Anfang der Spur bringen und los geht's zusammen auf Jagd. Denn zufällig weiß ich immer wo es das beste Futter gibt. Die Jagdelemente Orten, Fixieren, Anpirschen, kurzes Hetzen und Fressen nutze ich währenddessen.
Walky lernt dabei auch, das Jagen mit mir immer zum Erfolg führt und es sich dabei lohnt auf meine Meinung zu hören. Beim Abrufen von Wild haben wir noch viel zu tun aber da sind wir zumindest soweit, das sie frei laufen darf wenn ich weiter sehen kann. Ist sie nicht schon selbst am rennen, entscheidet sie sich immer öfter für mich. Wenn sie doch an der Schlepp los spurtet, beruhigt sie sich aber sofort wieder.
Bald habt ihr es geschafft, das Ende naht demnächst. Viel Spaß beim lesen.
Grüßen Tanja mit Walky
Walky etwas bei zu bringen ist Kinderleicht. Sie arbeitet voller Freude mit und begreift ausgesprochen schnell was man von ihr will. Sie kann erlerntes in einer Geschwindigkeit ausführen, da wird es jedem Malinois schwindelig. Einmal gelernt, sitzt das auch wenn man es lange nicht angewendet hat.
ABER Dummerweise war das alles nur abrufbar wenn sie in Laune war und nichts anderes ihre Ruhe störte. Also eher selten. HSH sollen ja dazu neigen. In Krisensituationen spielten wir gar keine Rolle und sie schnappte dann gerne ab.
Ich gebe es zu, das hab ich bisschen persönlich genommen. Half aber auch nix.
Wo kein Wille, da aber ein Unterbewusstsein und deshalb hab ich "Verhalten einfangen" ausprobiert. Das klappt bei Zootieren ja schließlich auch.
Also immer wenn ich zB. sehe, Hund bleibt gleich stehen, so passe ich diesen Moment ab und sage mein HALT bei dessen Ausführung. Gelobt hab ich das nur verbal, es soll ja mal Alltag sein also nix besonderes.
Wenn sich der Weg gabelte und ich abbiegen wollte, hab ich mit dem Arm die Richtung vorgegeben ohne zusätzliches Kommando außer beim Voraus. Bei einem Hunde-Rundumblick von 270 Grad lässt es sich recht einfach einrichten gesehen zu werden.
Die Methode hat den Vorteil das ich nicht abhängig bin von dem nicht vorhandenen Wohlwollen meines Hundes, das Unterbewusstsein arbeitet da für mich. Es dauert zwar etwas länger bis das quasi wirkt aber dafür ist es dann abrufbar. Abrufbar! Einfach so, ich könnt heute noch ausflippen wenn ich dran denk?. Außerdem schult es das Auge für seinen Hund und das eigene Timing.
Das Fuß gehen ohne Leine fiel Walky mit der Mach für Leckerli Methode extrem schwer und sie versuchte sich immer raus zu wurschteln. Die Nähe war ihr deutlich unangenehm und von alleine hätte sie solche hätte nie gesucht, außer zum krabbeln lassen.
Ich habs dann doch lieber anders gemacht und Wege genutzt, die von beiden Seiten durch Gebüsch oder so begrenzt waren. Dann so deichseln das sie von hinten kommt und an mir vorbei will. ( Ca 15 Meter vorn an der Spitze ist ihre Liebste Position, da will sie immer hin ) Dann drehe ich mich früh genug zu ihr ein und verlangsame sie damit. So läuft sie neben mir und ich zeig ihr wie sehr ich mich freu
Belohnung ist dann das Voraus schicken an ihre Lieblingsposition. Das haben wir in der Dauer langsam erhöht und plötzlich geht sie Fuß ohne Stresszeichen. Der Unterschied ist gravierend.
Warum das so ist kann ich aber leider nicht sagen. Ich nehme an weil es aus ihrem natürlichen Verhalten heraus entsteht und eigentlich ja nicht erlernt werden muss !? Oder sie kennt auch den Unterschied zwischen Dressur und Erziehung
Das eingefangene Verhalten allerdings wird meistens wie selbstverständlich befolgt. Natürlich lässt Walky mich auch mal im Regen stehen und ist spontan taub. Dann hol ich sie mir wenn's was Grundsätzliches ist. Geht's um nix bin ich da aber eher kulant. Alle paar Wochen nimmt Walky sich mal einen Tag frei und verhält sich dann nach HSH Art in Zeitlupe, gepaart mit periodischer Taubheit plus Gedenkminuten. Dann lass ich sie auch und entschleunige mich selbst ebenfalls. Am nächsten Tag ist das meistens wieder weg. Kulant bin ich auch wenn wir nicht alleine Unterwegs sind. Wenn ich mich von meinem Hund "abschalte" um mit Meinesgleichen zu quatschen, hat mein Hund das Recht ebenfalls in seiner Welt abzutauchen. Dann erwarte ich erst mal keinen Gehorsam, dazu ist sie viel zu abgelenkt. Ich mache mich erst wieder bemerkbar.
Im alltäglichen Gebrauch haben wir: Halt- Warte auf mich- Bleib Fuß- Hier- Weiter- Rüber.
Richtungswechsel per Handzeichen links/rechts, Voraus Geht auch mit Geräuschen; Schnalzen= Weiter, Kurzer Pfiff= Hier lang, 2 Pfiffe= Hier.
Walky führt meinen Wunsch aus ohne dabei nochmals zu mir zu schauen ob sie das jetzt richtig gemacht hat oder gar was von mir bekommt. Sie macht es einfach.
Dafür bleibt sie immer stehen und schaut mich an, wenn der Weg sich gabelt und wartet auf mein Zeichen. Bevorzugt sie einen bestimmten Weg, geht sie den ca 1- 2 Meter rein und fragt somit an. Wenn es von der Zeit reicht gehe ich auch gerne darauf ein.
Dabei fällt auf, das die Mach was dann Leckerli Methode für Walky keine sichere Art der Erziehung darstellt. Sie hält das für Vorschläge und keinesfalls für bindend. Aus der Situation heraus entstandenes Verhalten, durch meine Körpersprache in die gewünschte Richtung gebracht nimmt sie dagegen super an.
Beschäftigung
Walky war etwa ein halbes Jahr bei uns als sie anfing morgens nach dem gassi und dem kuscheln in der Küche aufzutauchen wenn ich aufräumte. Sie nervte und nölte rum. Futter, kraulen..nix wollte sie. "Willst du mir helfen?" sagte ich Spaßeshalber. Hm, warum eigentlich nicht? Flugs eine Kinderstrumpfhose zerschnitten und an die Schubladen und Türgriffe geknotet zum ins Maul nehmen. Dann mit dem Ende wackeln und jedes Interesse gelobt, dann biss sie irgendwann rein, dann zog sie dran und schwupp, war die Schublade auf, dann die Türen und die sperrige Spülmaschine. Schließen tut sie alles durch einen Stups mit der Schnauze. Zu macht sie auch die Balkontür wenn sie vom Wachdienst rein kommt. Will sie eigentlich grad lieber schnell zur Haustür um irgendjemand vermeintlich zu vertreiben, knottert sie dann brummelig vor sich hin, macht's aber trotzdem;) Außerdem Lichtschalter ein / aus. Mir die Socken ausziehen hat sie gelernt als mein Rücken nicht so wollte. Socken vom Wäschekorb in die Schublade hat sie gelernt durch vormachen und abschauen.
Bei sowas hat sie irre Spaß aber möglich war das nur wenn sie mich aufforderte. Von mir ausgehend war sie lange dazu nicht bereit.
Da Walky ein Hund ist, der gern seine Nase benutzt, um ihre Welt zu erschließen, hab ich das natürlich gern aufgegriffen. Zumal sie das auch so gut wie nie verweigert.
Das erste was ich ihr beigebracht hab ist meinen Schlüssel zu finden, da ich den eh ständig verleg. Schlüssel sichtbar für Hund auf den Boden, Leckerli drauf und Hund hin geschickt. Ein paar Mal wiederholen. Dann Leckerli in Hand behalten, schicken und wenn sie den Schlüssel nach Futter ab schnüffelt, sofort loben und Leckerli. Ab dann sag ich auch "Such Schlüssel" beim schicken. Wenn das sitzt, versteck ich den Schlüssel aber so, dass sie noch sehen kann wo ungefähr. Das steigert man in so kleinen Schritten das der Hund nix falsch machen kann. Walky findet unsere Tochter inzwischen auch auf Veranstaltungen sicher. Wenn sie Freunde zu Besuch hat, lieben die Kleinen es sich von Walky suchen zu lassen. Oder schummeln bei der Schatzsuche und schicken Walky vor, kleine Gauner.
Geruchsunterscheidung, unterwegs Verlorenes, Fährte, das ist einfach ihr Ding.
Futterdummy hab ich ihr immer wieder versucht schmackhaft zu machen aber die Bereitschaft für mich was zu apportieren hat über 1,5 Jahre gedauert. Heute macht sie es super gern. Manchmal muss man einfach dran bleiben und nicht aufgeben nach Lösungen zu suchen. Apportieren zeigte sie ja schließlich von alleine bei gefundenem Müll, sogar Glasflaschen. Gehört also zu ihrem natürlichen Verhaltensrepertoir, sonst würd ich es nicht verlangen.
Da sie ja auch jagdlich interessiert ist, ist dass das größte für sie:. Portion Blättermagen mit Wasser kurz aufkochen, abkühlen und in Gefrierbeutel. An Wald fahren, Löchlein in Tüte und Stinkewasser tröpfelt eine Spur wild durch den Wald. Auf einem Ast Tüte befestigen und wieder heim fahren. Mit Hund hin laufen, auf Anfang der Spur bringen und los geht's zusammen auf Jagd. Denn zufällig weiß ich immer wo es das beste Futter gibt. Die Jagdelemente Orten, Fixieren, Anpirschen, kurzes Hetzen und Fressen nutze ich währenddessen.
Walky lernt dabei auch, das Jagen mit mir immer zum Erfolg führt und es sich dabei lohnt auf meine Meinung zu hören. Beim Abrufen von Wild haben wir noch viel zu tun aber da sind wir zumindest soweit, das sie frei laufen darf wenn ich weiter sehen kann. Ist sie nicht schon selbst am rennen, entscheidet sie sich immer öfter für mich. Wenn sie doch an der Schlepp los spurtet, beruhigt sie sich aber sofort wieder.
Bald habt ihr es geschafft, das Ende naht demnächst. Viel Spaß beim lesen.
Grüßen Tanja mit Walky
Wir können den Wind nicht ändern aber die Segel anders setzen. Aristoteles
Letzte Änderung: 14 Mär 2017 00:05 von Walky.
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- Patou
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14 Mär 2017 20:01 #1069
von Patou
Patou antwortete auf das Thema: Aggression ist auch nur Kommunikation
Liebe Tanja
Vielen vielen herzlichen Dank! Für all die Mühe es aufzuschreiben und vor allem, weil man es so liest,das man es gleich selber so machen kann.! Manches ist mir bekannt und mache ich schon lange selber so aber das Schöne an solchem Austausch ist, das man doch immer wieder auf neue Ideen kommt und Tipps für sich entdeckt. Toll! Außerdem mag ich schon den Grundansatz vom Partner. Ich geh mit meinem Hund auch so um, auf Augenhöhe und in seiner Körpersprache wo immer es geht, Diese Hunde sind mir in der Seele verbunden, kling jetzt vielleicht pathetisch, ist es aber nicht.Ihr Charakter ist es, der mich so fasziniert und begeistert (und auch nervt manchmal, wenn man zeigen muß wer den größeren Dickschädel hat) ich finde es immer wieder aufs Neue erstaunlich wie gut diese Hunde "auf allen Kanälen gleichzeitig sind", die lesen uns wie ein offenes Buch und sie sind sehr gefühlvoll! Außerdem sprechen sie menschisch besser als wir hündisch )))
Liebe Grüße
Sylvia- Patou
Vielen vielen herzlichen Dank! Für all die Mühe es aufzuschreiben und vor allem, weil man es so liest,das man es gleich selber so machen kann.! Manches ist mir bekannt und mache ich schon lange selber so aber das Schöne an solchem Austausch ist, das man doch immer wieder auf neue Ideen kommt und Tipps für sich entdeckt. Toll! Außerdem mag ich schon den Grundansatz vom Partner. Ich geh mit meinem Hund auch so um, auf Augenhöhe und in seiner Körpersprache wo immer es geht, Diese Hunde sind mir in der Seele verbunden, kling jetzt vielleicht pathetisch, ist es aber nicht.Ihr Charakter ist es, der mich so fasziniert und begeistert (und auch nervt manchmal, wenn man zeigen muß wer den größeren Dickschädel hat) ich finde es immer wieder aufs Neue erstaunlich wie gut diese Hunde "auf allen Kanälen gleichzeitig sind", die lesen uns wie ein offenes Buch und sie sind sehr gefühlvoll! Außerdem sprechen sie menschisch besser als wir hündisch )))
Liebe Grüße
Sylvia- Patou
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