Notfallpate

Hallo ihr Lieben,

Silvia schreibt zu ihren wundervollen Impressionen vom 1. Mai unter anderem auch von ihren Notfallpaten für Assira, die an der Wanderung mit dabei waren..

Mir brennt das Thema Notfallpate, seit ich Benji habe, auf den Nägeln!
Aus mehreren Gründen:
Benji lässt niemanden rein, den er nicht wirklich gut kennt ud auch dann kann es immer noch zu Problemen kommen.
Damit umgehen kann momentan nur mein mittlerer Sohn (der ist aber zeitlich/beruflich stark gebunden ist) und eine gute Freundin, die aber leider jedes Jahr ein Jahr älter wird
Benji mit seinen gut 43 kg, Jagdtrieb und ab und an doch noch heftigen Attacken, übersteigt definitiv ihr Kräftevermögen..
Darüber denke ich immer Mal wieder nach, schiebe es weg und denke doch wieder drüber nach, - was ist, wenn mir was zustossen sollte? Wohin dann mit Benji, wem könnte ich Benji anvertrauen, wie ließe sich das schon im voraus regeln??? Bislang weiß ich keinen Rat und hoffe nur inständig , dass das alles eben noch ein paar Jahre so gut weiterläuft. Gottseidank war ich schon seit Jahren nicht mehr so krank, dass ich bettlägrig war, denn schon der Gedanke allein daran bereitet mir riesige Sorgen..

Wie habt ihr das mit euren Hunden geregelt? Ich denke, der eine oder andere müsste die Probleme doch kennen! Ideen, Ratschläge etc. wäre wirklich toll.

LG Anja mit Benji

hallo
Wir denken das unsere Kinder sich dann kümmern werden.Di sind alle mit dem HUNDEVIRUS infiiziert und werden sich Kümmern
es wirsicher keiner unserer Hunde im Tierheim landen

Das Thema "Nachlassregelung" ist für mich ein ganz furchtbares, weil ich auch mit dem Älterwerden und dem Sterben nicht umgehen kann. Ich bewahre immer noch ein Kuvert auf, auf welches mein Papa mit zittriger Hand "Mein letzter Wille" geschrieben hat, und das mir jedes Mal, wenn ich es in Händen halte, die Tränen über die dicken Backen laufen lässt .... er musste ja keinen Nachlass regeln, er hatte nur einen Vertrag mit dem Anatomischen Institut hineingetan. Mein Papa war Körperspender .....

Nichts desto trotz gehört es zu den Obliegenschaften eines Tierhalters, die Zukunft seiner Gefährten zu regeln für den Fall der Fälle; und zwar noch zu Zeiten, in denen es einem gut geht. Ganz besonders wichtig ist das, wenn man - so wie ich - alleine lebt.

Ich habe zwar 2 Töchter, die leben in Wien (jeweils in einer Wohnung), sind berufstätig und haben ihre Familie. Jede hat 2 Katzen, für weitere Tiere ist in ihrem Leben kein Platz. Ich sage das ganz wertfrei, es ist lediglich eine Tatsache. Unser Verhältnis ist gut, aber nicht soo eng, dass wir täglich telefonieren. Auch das ist vollkommen normal, ich hab in diesem Alter auch nicht permanent mit meinen Eltern kommuniziert. Aber: die waren zu zweit!
Ich mache mir manchmal Sorgen, was ist, wenn mir was passiert, und ich nicht mehr in der Lage bin, selber Hilfe zu organisieren. Bis mich in meinem Haus jemand findet, bin ich wahrscheinlich angefault .... man hört ja oft, dass Tiere beginnen, den Leichnam zu fressen, um selber zu überleben. Ich hoffe, meine würden sich zu helfen wissen. aber das will ich nicht vertiefen, ist ja "worst case" und wird in die hintere Schublade geschoben.

Ich habe ja seit gut einem Jahr gute Bekannte - nein, wir sind inzwischen Freunde geworden - die am Wochenende Assira immer zum Laufen mitnehmen (weil Martina sich fürchtet, so allein in den Feldern). Die beiden sind kinderlos, leben mit einem Kater und haben 2 Pferde, die altersbedingt nicht mehr geritten werden, sondern in einem privaten Stall in der Nachbarortschaft ihr Gnadenbrot bekommen. Irgendwann kam ein Gespräch auf das Thema "was ist, wenn ...". Und da haben wir vereinbart, dass wir auf Gegenseitigkeit Notfallpaten für unsere Tiere sein wollen. Und das schaut de facto so aus:

Pro Tier wird eine durchschnittliche Lebenserwartung berechnet, daraus ergibt sich eine Summe für Erhaltung und halbwegs kalkulierbarer Tierarztkosten. Diesen Betrag bekommt der "Notfallpate", damit er keine/wenig/wieauchimmer Kosten aus eigener Tasche für die Fürsorge des Tieres hat. Dass das verwaiste Tier verantwortungsvoll gepflegt wird ist Sache des Vertrauens. Meine Hunde und Katzen würden bei den Freunden ein neues Zuhause haben, Hühner und Enten würden einen Platz auf einem nahegelegenen Gnadenbauernhof finden und dort mit Artgenossen zusammenleben.
Assira und Ashanti lieben die beiden Menschen, ich glaube sogar, dass sie mich bald vergessen würden, wenn es so weit käme .....

Ich weiss, dass meine Freunde das vor kurzem in ihr Testament beim Notar niedergeschrieben und hinterlegt haben, ich selber habe nix schriftliches beim Notar, allerdings gibt's ein entsprechendes Schriftstück in meinen Unterlagen, und natürlich sind meine Kinder instruiert.

Möge das alles umsonst gewesen sein, und wir unsere Tiere überleben! Wenn's aber ums "Abtreten" geht, so möchte ich diese letzte Reise antreten können, ohne mir Sorgen um die Zukunft meiner Lieblinge machen zu müssen..

Chapeau, Silvia!
Eine weise Entscheidung!!
Man denkt ja mal gerne, man wär unsterblich.
LG
Claus

Du hast so recht, Anja!
Ich schleppe dieses Thema ebenfalls mit mir herum - ich weiß wohl, daß jemand die Tiere herausholt, doch übernehmen - nein! Pferd dürfte übernommen werden, falls nötig. Aber Hunde!

Außer zu nächtlichen Schweißausbrüchen habe ich es in dieser Sache noch zu nichts gebracht.

Fine