Knochen von gekochten Hühnerrücken füttern erlaubt?

Hallo Karin,
mit Sicherheit kann ich sagen das es damals im Osten kein Hundefertigfutter gab. Die Hundezüchter und Halter,, die in einem Verein angemeldet waren bekamen Bezugsscheine für Schlachtabfälle oder Freibankfleisch.. Das wurde auch einmal wöchentlich abgeholt und im Sommer haben die, die einen Garten hatten, das Fleisch in einem großen Behältnis eingegraben.. Das hat nicht verhindert dass es zum Ende ziemlich stank, aber die Hunde haben es mit Appetit verputzt.

So wurde mir von älteren Bekannten, die immer mit Schäferhunden im Verein waren, berichtet.

Meine Eltern hatten auch einen Schäferhund, aber waren in keinem Verein. Da war man auf das Wohlwollen der ortsansässigen Fleischerei angewiesen um einen Eimer Schlachtabfälle zu bekommen. Ansonsten wurde mit Essensresten gefüttert.

Ich denke immer wir machen aus der ganzen Fütterei ein zu großes Problem..
Ich habe ja schon vom Mischlingshund meiner Schwiegereltern berichtet, der nur so ernährt wurde und damit ohne krank zu werden fast 18 Jahre alt wurde.

Ich bin 1976 nach dem Studium in eine erste eigene Wohnung gezogen. Eine Garconniere In Wien.
Ich erinnere mich ganz genau, dass ich meinen Schlüssel am 15.Dezember bekam und dann zu Weihnachten ein kleines Bäumchen geschmückt hatte.. Die Küche hat mir ein Bekannter um wenig Geld aus Resten vom Büromöbelbau zusammengezimmert und das waren meine ersten Möbel. Ansonsten genügte eine Kleiderstange und Matratzen für's erste. Die Wohnung war von Haus aus taopeziert und auf dem Boden war Nadelfilzteppich verlegt. Als Beleutung dienten "russische" Lampen. Ich hatte Gardinen genäht und für den Boden eine Menge Pölsterchen, und somit war es gemütlich ….. zum absoluten Wohlfühlen fehlte aber etwas, und das änderte ich bereits wenige Wochen nach meinem Einzug: ein HUND musste her (ich durfte bei meinen Eltern kein Haustier haben)

Damals gab's bei uns nur 3 verschiedene Dosenfutter. 2 Sorten Chappy (rot mit Rind und gelb mit Huhn) und 1 Sorte PAL. Als sog.Trockenfutter wurde Frolic angeboten, das aber nicht vertragen wurde. Das machte doppelt so viel Output als von vorne in den Hund hinein kam. Da mein Vater als Wildeinkäufer für eine WIld-/Geflügelfirma den LKW fuhr, wurde mein Hund damals mit Wildabfällen aufgezogen.

Durch die Mitgliedschaft im Hundeclub bin ich später in Kontakt mit Hundefleischern gekommen. Man konnte dort Kopffleisch und ungeputzte Kutteln bestellen, musste aber 100kg abnehmen. Durch Anschaffung eines TK-Schranks war das aber möglich. Erst in den 80-ern kam dann Trockenfutter auf den Markt. Nicht in Österreich, aber in Holland, Deutschland, Italien …. damit hatte man sich dann eben an den Ausstellungen eingedeckt. Wir waren ja eh im 14-Tage Rhythmus unterwegs ….

Als Assira nach Jahren der Hundeabstinenz in mein Leben kam, dachte ich, ich würde sie ganz unkompliziert mit TroFu ernähren. Ist ja alles drin, und ist bequem …. sie hat mir dann aber gezeigt wo der Frosch die Locken hat

Das erste Fertigfutter in der DDR an das ich mich erinnern kann hieß "Goldie" und das muß Anfang der 80er gewesen sein, denn damals hatte ich zwei Pekinesen. Es waren Konservengläser an deren Inhalt (Aussehen und Geruch) ich heute lieber nicht mehr denken möchte
Okay, die Beiden waren auch ohne Spezialfutter leicht zu ernähren, aber mein Onkel hatten einen Schäferhund, den er trotzdem lieber mit menschlichem Essen ernährt hat und der damit auch ein stolzes Alter erreicht hat.
LG
Sylvia

Da bei Euch auch die Erinnerungen hoch kommen, von mir noch etwas.

Ende der 50 er Jahre habe ich ein Landwirtschaftsjahr auf einem Gut absolviert. Dort lebten 2 Hunde, ein reinrassiger Wolfspitz, sehr gepflegt und sehr verwöhnt und ein Schäferhund im Zwinger und nachts frei im Innenhof ausschließlich als Wachhund.
Der Spitz bekam immer Essensreste und der Schäferhund, Schweinefutter. Das heißt gedämpfte Kartoffeln mit Kleie und Kaffeesatz, man trankt früher Muckefuck aus gerösteter Gerste. Wenn gemolken wurde und die Milch noch nicht abgeliefert werden konnte, bekam er auch schon mal etwas davon. Sonst erhielten die Hofkatzen immer das Erstgemelk, allerdings keinerlei Futter. Sie mussten sich selbst versorgen.

Ich habe in diesem Jahr nicht erlebt, dass der Hund mal krank war. Da ich damals schon das Hobby des Hundekämmens hatte, sah er nach einigen Monaten fellmäßig genau so ordentlich wie der Haushund aus.

Übrigens unser Kuvasz Arras war die ersten 6 Jahre in einer Kneipe. Er fraß nur gewürztes Futter und trank Bier. Es hat einige Zeit gebraucht, bis er sich an das Frischfleisch gewöhnt hatte. In der ersten Zeit, kochte ich Wurstereste mit Haferflocken.

Karin

Karin schrieb: Übrigens unser Kuvasz Arras war die ersten 6 Jahre in einer Kneipe. Er fraß nur gewürztes Futter und trank Bier.

es gab mal irgendeine Joghurt Werbung "... wenn`s schee macht..."
LG
Sylvia

Karin schrieb: ................ Er fraß nur gewürztes Futter und trank Bier. ....................
Karin

Jetzt verstehe ich endlich, warum der Hund des Mannes bester Freund ist ..