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Ist die Kenntnis über mögliche Beutegreifer genetisch veranlagt?
- Shana
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Woher weiß ein Hsh, was eine möglicher Beutegreifer ist?
Wie komme ich auf diese Frage?
Wir wohnen im Hauptverbreitungsgebiet der Rotmilan. Im Herbst sammeln sie sich zu größeren Gruppen und zähle über 20 Vögel. Shana zeigt keine Reaktion,aber wehe es kreist einer über dem Haus.
Jetzt wird es früher dunkel. Und wenn sie irgendwas in die Nase kriegt, geht es mit voller Kraft angeleint über den Acker. Wegen einer Maus oder Reh würde sie keinen so großen Terz machen. Ich vermute Fuchs.
Aber woher weiß sie, was jetzt eine mögliche Gefahr für die Anvertrauten sein kann?
Fuchs, Dachs, Hund, Wolf, Falke, Milan etc.
Einen Rotmilan hatte sie schon verbellt, wobei sie einen solchen aus Bulgarien gar nicht kennen kann. Die gibt es dort nicht.
Wildschweine geht sie aus dem Weg.
Sie ist mir mal ausgebüxt in einem Waldstreifen kam sie mir dann entgegen, mit einem Gesichtsausdruck als hätte sie einen Geist gesehen. Später erfuhr ich, dass dort manchmal Wildschweine sich aufhalten.
Liegt dieses Wissen in den Genen?
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- Emmi
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Aber das hier
Jetzt wird es früher dunkel. Und wenn sie irgendwas in die Nase kriegt, geht es mit voller Kraft angeleint über den Acker. Wegen einer Maus oder Reh würde sie keinen so großen Terz machen. Ich vermute Fuchs.
hat für mich was von Jagdverhalten. Ich denke nicht, dass sie dich da beschützen möchte.
Ich weiß von HSH an der Herde, die auch auf Rotmilane reagieren.
Ich denke schon, dass es in den Genen liegt, HSH sind ja in erster Linie Territorialwächter. Alles was in ihr Territorium eindringt, muss abgecheckt werden, verbellt oder massiv vertrieben. Hier ist das so ziemlich egal was es ist, kann auch ein Igel sein, der bei uns im Garten herumläuft.
Die Heftigkeit der Reaktion ist nur unterschiedlich.
Unterwegs wird auch differenziert. Im Wildschweingebiet hier ist Emmi unheimlich angespannt und checkt fast pausenlos die Umgebung, mehr als sonst. Ich glaube aber nicht, dass sie davon laufen würde. Wenn wir dort gehen, bin ich dann auch angespannt (weils sie so nervös ist) und habe mir schon oft überlegt, wohin ich dann den Hund packe, weil ich nicht möchte, dass sie sich mit den Schweinen anlegt. Denn mit 100%iger Sicherheit würde sie mich in diesem Moment schützen. Aber nicht sich. An ihrem Verhalten kan man sehen, ob an dem Tag Wildschweine in der Nähe sind oder ob es schön länger her ist.
Aber darüber kann dir Martin vermutlich besser Auskunft geben als ich.
Liebe Grüße Tine & Emmi
Boden wischen mit Hunden im Haus ist in etwa so,
wie Zähneputzen mit Nutella-Brot im Mund!
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- Patou
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HSH sind Jahrtausende vom Menschen gezüchtet (gezielte Selektion nach erwünschten Eigenschaften!) worden und daher darauf genetisch geprägt Fremde(s) von Herde und/oder Territorium fern zu halten und das im Rudel entweder selbstständig oder zu bestimmten Momenten in enger Zusammenarbeit mit ihren Hirten (zB bei der Wanderschäferei).
Das heißt, dass sie nicht nur ihre Umgebung regelrecht scannen (und das auch im äußerlichen Schlafmodus wenn sie auf ihren Posten im Gelände – gern erhöht mit Übersicht – liegen) sondern auch auf jede Veränderung! reagieren. Das Reagieren in diesem Fall heißt : Aufklärung, dann vielleicht Drohnung und erst wenn sie einschätzen es muß geschützt werden geht es los, dann aber blitzschnell, mit aller Kraft und Geschwindigkeit und bis aufs Leben. (Das ist alles viel komplexer aber das soll ja auch kein Buch werden hier…
Das was Du hier nachfragst halte ich für beides: genetisch veranlagt im Schutzverhalten (das auch Dich und Deine Familie einschließt) und erlernt, weil es ihnen von klein auf gezeigt wird (von älteren HSH im Rudel oder eben von ihren Menschen): DAS oder DER gehört hier nicht hin.
Was sie aber von uns lernen müssen (nur darauf bezogen) ist: ihren – bei jedem Hund dieser Rassen sehr unterschiedlich ausgeprägten Jagdtrieb bezüglich solcher Tiere oder auch Menschen unter Kontrolle zu halten, was heißt dieses eigentlich fast stoische Ruhe bewahren zu lernen, das gute HSH an der Herde so auszeichnet (und nur deshalb können ja Wanderschäfer mit diesen Hunden und ihren Herden auch durch von Menschen und frei! laufenden Hunden und Katzen und anderem Getier bevölkerte Ortschaften ziehen, ohne dass es dabei zu Angriffen der HSH gegen alles Fremde kommt).
Aber und da stimme ich Tine vollkommen zu: DU bist verantwortlich für dieses Erlernen einer individuell größtmöglichen stoischen Ruhe, also der Kontrolle des Jagdtriebes von Shana (und der betrifft alle diese und noch andere Tiere).
Es gibt HSH (und besonders deren Mixe in denen ja sogar echte Jagdhunde stecken können) die werden es nie lernen (bleiben an der Leine), andere mit weniger angelegtem Jagdtrieb lernen es gut (können wie die von vielen von uns oft frei laufen) und andere wiederum werden der fast schon unheimlich ruhig agierende stoische Beschützer (und können meist überall frei laufen).
So einen (weißer Pyri- Rüde) kannten wir zB in einem kleine Ort in den Hochpyrenäen, im Winter sehr viel Ski Tourismus dort, der lag, wegen seines schon hohen Altes in Rente gesetzt, nun dort auf dem Gehsteig am Marktplatz vor „seinem“ Haus und bewachte dieses, er hatte weder ein Halsband noch ein Geschirr, strahlte nur unglaubliche Würde und Wachsamkeit aus …alle Hunde die auf den Platz kamen, wechselten sofort, wenn sie frei liefen die Marktplatzseite, die an der Leine mit ihren Menschen auch, Tauben oder Krähen wagten nie in seiner Nähe runter zu gehen und etwas aufzupicken, nur die Touristen gingen oft in knapp 2m aber sichtbar respektvoll an ihm vorbei, der rührte sich nicht, guckte nur manchmal und legte den Kopf wieder ab. Manchmal kam ein alter Mann raus und setzte sich auf die Bank und kraulte ihn, das Tor des Hauses war immer nur angelehnt, wenn er trinken wollte ging er rein in den kleinen Innenhof (wir haben mit den Leuten dort gesprochen, daher kenne ich das).
Nun kann man einem jagdlich aktiven HSH (und vielleicht auch Mix) schon Einiges abgewöhnen:
Louanne zB hat neben ihrem ausgeprägten unbestechlichen Schutzverhalten durchaus auch Jagdtrieb. Ich habe ihr (wir bekamen sie als Welpe, wie Lisou, beide Arbeitslinie) von klein auf beigebracht (das ging besonders auf der Insel Borkum gut, wo einem die Karnickel ohne Scheu fast über die Füße hoppeln , die Fasane ebenfalls ganz unbeeindruckt ihres Weges gehen und das Damwild oft auch in den Wiesen und Gärten herumläuft) meinen bestimmten Stimmen- Ausdruck und den Satz „ist doch NUR ein Kaninchen“ (zB). sofort zu beachten und blieb dabei immer stehen. Das trainierten wir immer wieder, weil sie einem ja überall begegneten… heute ist ein Kaninchen für sie zwar nicht Luft aber nicht des Nachrennens wert. So kann man das sogar selektiv auf bestimmt Tiere bezogen trainieren.
Und gerade auch das „NUR GUCKEN, STILL!“ funktioniert durch dieses Üben schon lange prächtig.
Sie liebt es, wenn ich mit ihr GEMEINSAM mit Handzeichen etwas leise anpirsche, dann stehenbleibe (für Tier oder Mensch unsichtbar) und wieder gemeinsam !!!! beobachten, still, ausdauernd und wenn Tier oder Mensch (mit Auto) sich wegbewegen, bleibt man still und verharrt, in derselben Sekunde wird überschwänglich gelobt. Klappt!
ABER (kannten wir zuvor nicht, aber hier in der Wildnis Irlands… ) wir haben ab und an eine Maus im Haus. Louanne hört oder riecht das sofort. Da mutiert sie dann echt zur Mäusejägerin und DAS machen sie und ich dann absolut im Team. Ich rücke Möbel von der Wand (sie gibt eh keine Ruhe), zeige ihr wo sie hin entwischt ist und es dauert nicht lang, Pranke raus , Biß oder umgekehrt… dann ist sie „stolz wie Bolle“ und ihre Augen leuchten so glücklich… diesen Teil des Jagdtriebs auszuleben im Haus gönne ich ihr! Nur fressen darf sie sie nicht, ich entsorge sie und sie bekommt einen leckeren Beuteersatz.
Lisou war von der gleichen Rasse und Linie aber in ganz Vielem gaaanz anders (nicht nur weil er ein Rüde war)! Du mußt also eigentlich nicht die Genetik hinterfagen sondern das, was DU ihr (der Persönlichkeit Shana) beibringen kannst im gemeinsam Agieren.
Das passt jetzt auch zum dem Jagen und Vertreiben- Thread...
LG
Sylvia- Patou
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- Emmi
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ABER (kannten wir zuvor nicht, aber hier in der Wildnis Irlands… ) wir haben ab und an eine Maus im Haus. Louanne hört oder riecht das sofort. Da mutiert sie dann echt zur Mäusejägerin und DAS machen sie und ich dann absolut im Team. Ich rücke Möbel von der Wand (sie gibt eh keine Ruhe), zeige ihr wo sie hin entwischt ist und es dauert nicht lang, Pranke raus , Biß oder umgekehrt… dann ist sie „stolz wie Bolle“ und ihre Augen leuchten so glücklich… diesen Teil des Jagdtriebs auszuleben im Haus gönne ich ihr! Nur fressen darf sie sie nicht, ich entsorge sie und sie bekommt einen leckeren Beuteersatz.
passiert hier auch ab und an, da die Mäuschen aber so unfassbar schnell sind und ich sie nie erwische, mache ich das genauso. Exakt genauso.
Das ist das einzige, was Emmi tatsächlich erlaubterweise ein Tier jagen darf.
Und auch ansonsten sehr schön erklärt und ich erkenne einige Parallelen zu uns unterwegs.
Liebe Grüße Tine & Emmi
Boden wischen mit Hunden im Haus ist in etwa so,
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- Findelkind
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- Martin
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Shana schrieb: Hallo zusammen
Woher weiß ein Hsh, was eine möglicher Beutegreifer ist?
Wie komme ich auf diese Frage?
Wir wohnen im Hauptverbreitungsgebiet der Rotmilan. Im Herbst sammeln sie sich zu größeren Gruppen und zähle über 20 Vögel. Shana zeigt keine Reaktion,aber wehe es kreist einer über dem Haus.
Jetzt wird es früher dunkel. Und wenn sie irgendwas in die Nase kriegt, geht es mit voller Kraft angeleint über den Acker. Wegen einer Maus oder Reh würde sie keinen so großen Terz machen. Ich vermute Fuchs.
Aber woher weiß sie, was jetzt eine mögliche Gefahr für die Anvertrauten sein kann?
Die fettmarkierten Stellen haben ich mir herausgepickt.
Warum? Weil es den HSH darstellt.
Ein HSH sieht alles Fremde als mögliche Gefahr an und wenn es zu nah an seine Herde kommt wird reagiert.
Shana als Mix ist da nicht anders und es kommen die HSH-Gene durch,
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