Mut mach Geschichten

Einige von uns haben Probleme damit dass der Hund nicht aufs Sofa soll, die anderen möchten den Hund gern auf dem Sofa haben aber der Hund will nicht.

Da kann ich eine kleine Geschichte beitragen..
Vorab, unsere Hunde gehen auch nicht aufs Sofa, worüber ich eigentlich froh bin. Karin kann mir das sicher nachfühlen, denn ein Kuvasz haart immer und ich glaube Sofa und Bett und Küchentisch sind die einzig haarfreien Stellen im Haus.

Also, damals wohnten wir noch zur Miete und unser Örszö war noch bei uns. Wir, also Örszö und ich, sind jeden Abend noch eine Runde gelaufen, so auch an jenem Abend. Mein Mann ging zur Nachtschicht und etwas später bin ich mit dem Hund losgegangen. Aber ohweh als die Tür ins Schloss fiel durchfuhr mich der Schreck. Schlüssel ist in der Wohnung geblieben, kein Telefon mit und kein Geld.
Was jetzt tun? Zu meinen Mann auf Arbeit zu laufen war keine Option, aber unser Garten ist nicht weit und der Ersatzschlüssel dazu ist bei den Nachbarn, welche zum Glück immer lange auf waren.
Also sind wir mit dem Schlüssel in den Garten. Dort war unser Haus gerade im Umbau Alle Innentüren waren ausgebaut, Heizung gab es keine und es war Winter. Aber Obdachlose überstehen das im Freien, da sollten wir wohl eine Nacht in einem Haus überstehen können.

Die große Schlafcouch war da, aber keine Decken Also habe ich alles verfügbare zusammengesucht und versucht Örszö zu überreden zu mir auf die Couch zu kommen. Ein Hund kann ja auch wärmen
Es dauerte, aber dann stieg er etwas widerwillig hoch und ich kuschelte ich an. Das ging ganz gut, aber irgendwann war ihm das zu eng und er stieg wieder runter und hatte auch keine Lust mehr sich nochmals als Wärmflasche herzugeben

Irgendwie ging die Nacht vorüber und als wir nach Hause kamen meinte mein Mann dass er sich keine Gedanken gemacht habe, ich war ja mit Örszö unterwegs.

Übrigens möchte auch mein Vaci keinen so engen Kontakt. Wenn wir mit meinem Mann zum Nachtangeln waren haben wir zwar immer ein paar Stunden im Kofferraum geschlafen. Das hatte er gern, aber ohne Berührung, er hat immer etwas Abstand gehalten und das obwohl er ein großer Schmuser ist.

Wie halten das eure Hunde, lieben sie Kontaktliegen?

Hier ist das Bett tabu, das Sofa ist für alle da

Assira hatte sich da anfangs recht komisch verhalten. An und für sich, liebt sie ihr Bettchen am meisten, hatte sich aber doch manchmal auf's Sofa gewagt. Sobald ich aber durch die Tür kam, sprang sie auf, wie von der Tarantel gestochen und ihr Blick war dabei beinahe schon ängstlich. Das geht gar nicht, denn sie soll sich vor mir NIEMALS fürchten. Demzufolge fand ich es wichtig, ihr zu zeigen, dass sie gerne auf dem Sofa liegen darf, wenn sie das möchte. Ich schimpfe nicht, es istauch nichts Falsches dran.

Das hat eine Weile gedauert und heute kommt sie zum Liegen dazu, wenn sie das mag. Kontaktkuscheln ist nicht so ihres .... sie lässt sich zwar gerne dabei kraulen, aber ein bisserl Respektabstand mag sie ganz gerne.
Es gibt aber Ausnahmesituationen, wenn irgendwas gar nicht in Ordnung ist, dann rückt sie auch mal näher. Wenn allerdings ich ihr auf die Pelle rücke, steht sie auf und geht ... das hab ich dann davon

Ashanti ist das Kontrastprogramm, sie braucht Körperkontakt ganz unbedingt und holt sich den auch .... ist aber nicht immer "nahtlos", denn meist quetscht sich dann noch Screamer dazwischen

Als Emmi als kleine Maus zu uns kam wollte ich sooo gerne mit ihr kuscheln. Sie aber nicht mit mir.
Aufs Sofa sollte sie damals eigentlich noch nicht und so habe ich mich zu ihr auf den Boden gelegt. Kaum lag ich neben ihr, stand sie auf und ging weg.
Aber ich hatte gehört, dass Kontaktliegen ja soooo wichtig ist, also habe ich nicht aufgegeben. Sie hatte den längeren Atem. Sie ging immer weg. Aufzwingen wollte ich mich ihr dann auch nicht, wenn sie es nicht mag.

Dann kam irgendwann der Zeitpunkt an dem sie doch aufs Sofa durfte. Aber auch dort das gleiche Spiel. Sie lag oben, ich setzte mich dazu (oder jemand anderes aus der Familie) und sie stand auf und ging. Sobald man zu nah kam, war sie weg.

Irgendwann hat sich das verändert, ich weiß nicht wann und warum. Es war eher schleichend. Erst blieb sie ein bisserl länger liegen, dann auch mal mit Körperkontakt. Heute steht sie vor dem Sofa und will mit hoch sobald wir das Teil ausziehen. Das darf sie natürlich, aber da sie sehr höflich ist, fragt sie immer an. Nie geht sie ungefragt auf das Sofa. Nicht mal mehr nachts. Früher schon.

Und dann wird gekuschelt. Sie kontaktet mittlerweile so gut wie immer, möchte gekuschelt werden und legt auch oft ihren Kopf auf mein Bein.
Allerdings wird ihr das nach wie vor irgendwann zu viel Nähe und sie geht dann einfach wieder.
So wie es ist, ist es gut.

Sobald ich aber durch die Tür kam, sprang sie auf, wie von der Tarantel gestochen und ihr Blick war dabei beinahe schon ängstlich. Das geht gar nicht, denn sie soll sich vor mir NIEMALS fürchten.

Das kenne ich von Emmi auch. Nicht vom Sofa, aber wenn sie an Engstellen liegt und ich komme, dann springt sie wie eine Irre auf und flüchtet.
Ich weiß überhaupt nicht warum sie das macht. Es hat sie noch nie jemand von uns weggescheucht oder ist auf sie getreten, allenfalls wurde sie gebeten kurz mal aufzustehen. Sie könnte auch liegen bleiben. Es stört mich nicht. Und ich sage ihr auch immer, sie soll sich entspannen und liegen bleiben. Alles gut, ich habe genug Platz. Trotzdem springt sie nach wie vor auf und legt sich woanders hin.

Hu hu,

Leider habe ich noch keine tolle Geschichte mit meinem HSH Mix parat.

Aber, ich kann von zwei spannenden Vorfällen mit meiner Emma berichten.

Ich hoffe, dass ist auch OK auch wenn sie ein Tervueren war.

Zu dieser Zeit haben wir noch in einem wunderschönen, alten Bauernhaus auf dem Land gewohnt.
2700 qm Grundstück, 270 qm Wohnfläche und keine direkten Nachbarn.

Mein Freund war damals aus beruflichen Gründen oft im Ausland.
(Das war einer der Gründe, warum Emma angeschafft wurde)

So war es auch bei dem ersten Vorfall.

Ich war alleine mit meinem Hund, es klingelt an der Haustür und ein jüngerer Mann stand mit Abstand vor der Tür.
Ich öffnete und der Mann verwickelte mich in ein Gespräch und kam ganz langsam immer näher in Richtung Tür.
Ich bemerkte es gar nicht, aber mein Hund.
Sie kam von ihrem Platz in der Diele langsam und leise zur Tür, ich bemerkte sie und drehte mich zu ihr um, um sie am Halsband festzuhalten. In diesem Moment stellte der Mann einen Fuß in die Tür, ich wollte die Tür schließen, ging aber ja nicht und da trat Emma in Aktion.
Am Halsband richtete sie sich zur vollen Größe auf und ging zähnefletschend auf den Mann los. Ihm blieb nichts als Rückzug und ich konnte die Tür schließen und verriegeln.

Ich weiß nicht was der Mann wollte, aber wahrscheinlich nichts gutes...

Der zweite Fall war noch etwas heftiger.
Ich war mit Emma in den Feldern unterwegs und auf dem Rückweg.
Ich bemerkte eine Gestalt in der Ferne und dachte mir noch nichts dabei. Komisch war nur, die Person bewegte sich nicht von der Stelle und ich kam immer näher. Irgendwie kam mir die Situation merkwürdig vor und ich überlegte querfeldein zu gehen, entschied mich aber dagegen.
Dann war ich so nahe, dass ich erkennen konnte, dass es sich um einen Mann handelt, der mit dem Gesicht zur Böschung stand und sich noch immer nicht bewegte.
Langsam wurde mir mulmig und ich sagte zu Emma: pass schön auf, pass schön auf.

Und genau das tat sie.

Kurz bevor wir den Mann passierten, drehte er sich um und hatte seinen....
in der Hand.
In dem Moment biss mein Hund in das Bein des Mannes. Er schrie auf, ich schrie vor Schreck und Emma ließ los. Der Mann rannte los und ich musste mich und den Hund erst einmal beruhigen. Konnte aber meinen Weg unbeschadet fortsetzen.

Mein Gott, wenn ich an die Situationen zurückdenke bin ich immer noch so froh, dass sie da war und mich beschützt hat. Wer weiß, was sonst gewesen wäre.

Mehr Situation gab es ein Glück nicht in denen sie mich schützen musste.

Ich bin ihr noch immer sehr dankbar dafür und konnte mich als sie alt und schwach war bei ihr revanchieren.

LG Tanja

Hallo Tanja, danke für deine Geschichte.

Obwohl unsere Hunde ja eigentlich überhaupt nicht schützend agieren dürften sind wir doch in solchen Situationen dankbar dass sie es tun.

Vor vielen Jahren hatte ich mit meinem Örszö ein ähnliches, wenn auch nicht gefährliches, Erlebnis.
Wir waren auf einem, eigentlich viel genutztem Waldweg unterwegs. Von fern sah ich einen Jogger auf uns zu kommen und dachte noch so "na der hat ja einen blöden Anzug an" ?
Als er näher kam sah ich, der hat keinen Anzug an, sondern trägt nur Turnschuhe ?

Ich habe meinen Örszö ran genommen und der Herr ist wortlos an uns vorbei gegangen

Da diesen Weg sehr viele Muttis mit Kindern nutzen habe ich die Polizei informiert.
Die haben mich dann auch befragt ob ich Angst hatte usw. Erst da ist mir bewusst geworden welche Sicherheit mir Örszö gegeben hat.
Egal wo ich mit meinen Hunden war, Angst oder auch nur ein ungutes Gefühl hatte ich nie.

Danke auch für deine Geschichte Ilse.

Ist schon merkwürdig auf was für Ideen Menschen so kommen.

Nackig joggen...

Und dann noch auf einem Waldweg auf dem auch Kinder unterwegs sind.

Ohne Worte!

Bei mir hat sich seit dem Vorfall damals in den Feldern schon etwas geändert, ich gehe nicht mehr so unbefangen durch Wälder und auf Feldwegen.
Besonders wenn ich weiß, es ist weit und breit nichts und niemand.

Ich habe gerade vor ein paar Tagen noch mal mit meiner Mutter über die Situation damals und meine Vorsicht auf einsamen Wegen gesprochen und sie sagte total überzeugt.

Natürlich würde Nala dich beschützen!

Seit dem gehe ich irgendwie wieder unbefangener auf solchen Wegen.

Ich hoffe natürlich, dass Nala nie so in Aktion treten muss wie Emma.

LG Tanja