Bobo, das genaue Gegenteil von Gina

Ich habe im alten Forum ja immer gestöhnt, dass Gina sich gar nicht so binden konnte. Schon beim ersten Kennenlernen, tat sie ja teilnahmslos und hatte so einen leeren Blick. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, sie schaute immer durch uns durch.
Bis auf die letzten 6 Wochen, ehe wir sie bekamen, hatte sie ja kein schlechtes Leben. Als Wachhund auf einem Bauernhof an langer Laufkette. Es gibt wirklich viel Schlechteres. Als Junghund war sie mit Herrchen in der Hundeschule, kannte Autofahren, sämtliche landwirtschaftlichen Nutztiere und liebte Kinder. Sie wurde vom OA eingezogen, weil die Nachbarn sich beschwert wegen ihrer häufigen, nächtlichen Bellattacken und weil sie angeblich einen kleinen Hund fast tot gebissen hat. Dies konnte mir allerdings von der behandelden Tierärztin nicht bestätigt werden.
Auf der 2. Stelle wurde sie abgegeben, weil sie nicht bellte. Wir fanden sie an einer 3 m Kette vor.
Ich vermute, dass sie sich dort aufgegeben hat und ihrem 1. Besitzer nachgetrauert hat.
Unsere Leonbergerin , der Ridgeback meiner Freundin und wir gaben uns sehr viel Mühe, dem Hund seine Lebensfreude wieder zu geben. Sie war ein verträglicher Hund, fuhr mit uns auf Großveranstaltungen und in Urlaub und passte sonst auch noch auf die Schafe auf. Nur sie konnte sich nicht freuen, wenn mal ein bisschen Schwanzwedeln kam, freuten wir uns. Ich las ja mal, dass HSH sich nur an den ersten Besitzer binden. Dies sahen wir dann auch als Ursache an.

Jetzt mit Bobo ist alles anders. Am ersten Tag freute sie sich schon, da ich meine berühmten Leberwurstplätzchen mit hatte. Zuhause kein Problem, wenn es schellt, schlägt sie an. Als wir am Anfang mal 1/2 Stunde außer Haus waren, zerflückte sie unsere Haustüre (die Neue ist schon bestellt). Sobald mein Mann oder ich mal kurze Zeit außer Haus waren, ist die Freude groß, uns wiederzusehen. Man fühlt sich geliebt!!!

Im Gegensatz zu Gina, ist sie leider bei unseren Spaziergängen nicht so einfach. Ich führe sie jetzt mit Halti und die Gänge sind wieder entspannt. Selbst nach 2 Monaten wissen noch nicht alle Kleinhundebesitzer hier Bescheid, dass Bobo nicht Gina ist und lassen ihre Zwerge zu uns laufen. Dies ist natürlich für mich sehr anstrengend. Ich habe allerdings Hoffnung, dass man Bobo eine gewisse Hundeverträglichkeit angewöhnen kann. Mit Henry klappt es ja inzwischen auch.

Karin

Hallo
Ich glaube das es bei vielen Herdenschützern lange braucht bis sie in der neuen Familie angekommen sind.
Bei Sandy war es nach einem Jahr das man ihr anmerkte sie ist wirklich angekommen und fühlt sich sicher.
viel Grüsse

Bei Gina dauerte es drei Jahre. Nur kurz vor ihrem Ende zeigte sie eine gewisse Freude, wenn wir wieder nach Hause kamen.
Bei Bobo 2 Tage. Sie zeigt uns, dass sie bei uns liegen möchte und kommt auch um Streicheleinheiten einzufordern. Für uns sehr ungewöhnlich.
Karin

Liebe Karin,

wie freue ich mich, das zu hören und wie sehr gönne ich Dir das!

Fine

Servus Karin,

ich verstehe, was Du meinst ... man wünscht sich so sehr, dass das Hundetier gerne sein Leben mit uns teilt, und dazu gehört auch die Freude an gemeinsamen Stunden und eine fröhliche Begrüssung nach Abwesenheit. Und daraus resultiert auch unsere Haltung. Wir erhoffen - nein, in Wahrheit erwarten wir den sichtbaren Ausdruck der Freude ....

Tja, und dann gibt's Hunde, die das so nicht zeigen können. Und das macht uns traurig und manchmal verunsichert uns das sogar. Bei mir gab es solch eine Zeit, in der ich mich oft fragte, ob ich denn richtig sei für meine Assira (ich will's nicht nochmal aufwärmen, ich hab oft genug darüber berichtet). Heute ist vieles anders. Zum einen bin ich selber anders, weil ich viele Zweifel abgelegt habe. Auch habe ich gelernt, Assira noch besser zu lesen und achte ihre "kleinen Zeichen". Man kann das ganz kurz beschreiben mit "langsam wachs ma zsamm" .....
Und was noch dazu kommt: Assira hat sich ein bisserl verändert, seit das "kreative Fräulein Hund" im Haus ist. Ashanti ist ein sehr überschwängliches Geschöpf, und das färbt auf Assira ab. Ist nicht immer einfach, ich seh es jedoch sehr positiv und es macht mir Freude zu sehen, dass die beiden supertoll harmonieren. Ich glaube - nein, ich bin sicher - sie sind glücklich.

Ich freu mich sehr für Dich, dass Bobo Dir ihr Glück und ihre Freude so offenherzig zeigt. Geniesse es .
Was die Spaziergänge angeht, braucht es vielleicht noch eine Weile, bis allen die neue Konstellation bekannt ist. Sobald das auch die anderen Hundehalter verinnerlicht haben, wird Entspannung eintreten. Da bin ich mir sicher ....

Hallo Karin,
es freut mich sehr zu lesen, wie es mit Bobo läuft. Und auch ich glaube, dass Gina eine feste Bindung zu Dir hatte … es halt nur nicht so zeigen konnte, dass wir Menschen das auf den ersten Blick verstehen
Liebe Grüße von Elvira mit Otis (und Jackson & Elvis im Herzen)