Straßenhunde für D

Es gibt ja immer mal wieder die Diskussion, was Tierschutz eigentlich ist.
Da werden HSH Mischlinge als kinderfreundliche Familienhunde angepriesen, oder auf Krampf alles gerettet und hergeholt, was noch irgendwie atmen kann und zwar von Leuten, die sich noch nicht mal mit den Bedürfnissen von Stofftieren auskennen.
Hier habe ich etwas gefunden, was mir echt sauer aufstößt
www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/i...4a1b8f9fe38beea36499
Natürlich kann immer mal was passieren, wie vor einigen Wochen auf dem Flughafen München, daß sich aber, wie hier scheinbar geschehen, die Verantwortlichen so aus der Verantwortung stehlen
Aber vielleicht ist das Auto ja auch schon wieder auf dem Weg um - natürlich finanziert von Spendengeldern - "Nachschub" zu holen -wenn was schief geht, egal, die Tierheime und die Ämter werden sich schon kümmern und der Steuerzahler übernimmt die Kosten sicher gern .
Die seriösen Leute machen gute Arbeit, kümmern sich, reißen sich den A... auf und dann kommen solche "Experten" ...

Da steht man wieder vor der Frage Wie sinnvoll ist es Straßenhunde im Ursprungsland einzufangen und ins Ausland zu verkaufen. Was anderes ist das in meinen Augen nicht

Es gab vor einiger Zeit einen Bericht über einen streunenden Golden Retriever der nicht eingefangen werden konnte.
Auch Martin Rütter ist es nicht gelungen den Hund zu sichern.
Interessant für mich war, daß er aus guter Haltung kam und sich in kürzester Zeit total von den Menschen, auch von seiner Halterin, abgewandt hat.
Wie gesagt, trotz vieler Bemühungen der Halterin ließ er sich nicht mehr von ihr anlocken. Auch läufige Hündinnen waren nicht verführerisch genug.
Am Ende wurden Vereinbarungen mit der Gemeinde und Jägerschaft getroffen und er bekam dort "Bleiberecht".

Wenn ein normaler Haushund in kurzer Zeit total verwildern kann, wie will man dann einen geborenen Straßenhund einfangen.

Ich denke auch das wir uns viele Probleme mit den Tierschutzhunden ins Land holen.

Natürlich blutet das Herz wenn man solche Berichte sieht. Aber es kann doch nicht die Lösung sein so viel wie möglich ins Ausland zu bringen. Zumal das am Grundproblem absolut nichts ändert.

Assira kommt ja auch vom Balkan (Bosnien) und ich hab mich oft gefragt, ob es richtig war, sie zu mir zu holen.

Was also war mein Grund gewesen? Ich war in verschiedenen Tierheimen in Ö vorstellig geworde, doch ich fand dort tatsächlich keinen Hund für mich. Selbst bei Tierschutzorganisationen war es nicht ganz einfach, denn die sympathischen (für mich) hatten kein passendes Tier und von solchen, die die Tiere engross ins Land karren, wollte ich dann nichts wissen.

Als ich Assira und ihre kleine Organisation gefunden hatte, konnte ich natürlich nicht wissen, wie seriös die wirklich sind, es war aber Sympathie da und ich mochte einfach glauben, was man mir erzählte:
Man könne nicht alle Tiere retten, deshalb seien sie nicht grossräumig tätig. SIe kümmern sich um Hunde/Katzen aus Bugojno und ein paar Nchbarorte. Das eigentliche Bestreben sei, die Strassenkunde zu kastrieren und solche, die schon ewig auf der Strasse leben auch dort zu belassen. Lediglich Welpen und Junghunde, denen man ein Leben in Familien zutraut, würden hierher gebracht, sobald man neue Familien gefunden hat. DIe Zeit dazwischen werden sie betreut und versorgt, in einer sog. "Tierpension", die man sich aber nicht als Luxusunterkunft vorstellen dürfe. Aber die Tiere leiden keinen Hunger werden tierärztlich betreut und haben ein Dach überm Kopf.
WÄhrend der Wartezeit erhielt ich ab und an ein kleines Hadyvideo oder ein paar Photos.

Nun nach 8 1/2 Jahren weiss ich, dass mich mein Instinkt nicht getäuscht hatte, und ich hatte glücklicherweise wirklich seröse Menschen gefunden.
DIe jungen Frauen bringen pro Jahr zwischen 10-20 Tiere nach Österreich, kümmern sich um ausreichend Futter für die Strassenhunde, die natürlich vor Ort von Tierschützern versorgt werden, und was mir am besten gefällt:
Es finden sich jedes Jahr eine Handvoll Tierärzte, ein paar Tage ihren Urlaubs opfern, um vor Ort gratis Tiere zu kastrieren. DIe Organisation kommt für die medizinischen Kosten auf, Unterkunft bekommen sie bei den Tierschützern. Ich hab unlängst die Zahlen nachgeguckt, es weden ein vielfaches an Tieren kastriert, als letztendlich hier in der Vermittlung landen.
BTW ich hab immer noch Kontakt zu 2 dieser junegn Frauen ....

Ich denke, ich hatte hier extrem grosses Glück, denn das ist nicht die Regel. DIe schwarzen Schafe sind ganz sicher in der Überzahl, vielleicht gar nicht (alle) aus Profitgier, auch missverstandene Tierliebe kann fatale folgen haben.

Folgendes kommt noch dazu: während dem Corona-Irrsinn haben sich viele Leute Tiere zugelegt, aus den verschiedensten Beweggründen. Oftmals aber, weil sie plötzlich viel Zeit hatten und ein Hund sie u.U. vor der Ausgangssperre bewahrte. Jetzt, wo sie wieder einer normalten Tätigkeit nachgehen, ist weder Zeit noch Raum für das Tier und viele landen in den Tierheimen.
Die jetzige Situation mit den explosiven Teuerungen macht auch für viele die Tierhaltung unmöglich, und da muss man froh sein, wenn die Tiere wenigstens wo abgegeben werden und nicht einfach am nächsten Baum angebunden .....

Ich persönlich bin extrem dankbar, dass Assira bei mir ist und ich bin mit dem ganzen Drumherum wirklich zufrieden. Dennoch glaube ich nicht, dass ich dieses Risiko nochmal gehen würde ...

Wenn man soetwas liest, merkt man erst mal, wie viel Glück dazu gehört, Deine Erfahrungen zu machen.
Aber einige Straßenhunde würden sich in ihrem bisherigen Leben wohl besser fühlen...
Das Traurige ist ja, daß solche Idioten ohne Hirn und Verstand nicht nur den anderen das Leben schwer machen, sondern daß denen die Tiere sch...egal sind.

Ich denke wir sind hier alle hin- und hergerissen wenn man die armen Hunde in den "Tierheimen" sieht.
Aber diese in Massen ins Ausland zu verbringen, ist mit Sicherheit nicht immer gut. Wie viele von ihnen kommen dabei vom Regen in die Traufe? Und auch die neuen Halter sind nicht immer glücklich mit dem neuen Hausgenossen.
Assira hatte ein riesen Glück bei Silvia zu landen.
Ich erinnere mich noch an euren Anlaufschwierigkeiten. Jemand mit weniger Hundeverstand, Empathie und unpassenden äußeren Gegebenheiten wäre bestimmt bald an seine Grenzen gestoßen.
Aber Assira hatte ein riesen Glück.

Ich denke, wir beide hatten Glück einander zu finden denn wir sind genau richtig füreinander. In einer Familie, die mit ihr Bällchen spielen will oder endlose Wanderungen durch Wald und Flur ohne Leine machen möchte, wäre niemand glücklich mit ihr. Selbstbestimmte Hunde mit viel Eigeninitiative sind für viel doch nur "Idioten" und "unnütze Futtervertilger". Ich hab mir das vor vielen Jahre schon sagen lassen müssen, als ich meine Afghanen noch hatte.
Was ich der Organisation aber auch positiv anrechne: ich hab von Anfang an gewusst, WAS ich da bekomme und hatte genug Zeit mich einzulesen, denn ich hatte im Vorfeld nie von einem Tornjak gehört Besser wäre gewesen, ich hätte nicht nur gelesen, sondern mit Haltern/Züchtern gesprochen, dann hätte es weniger Missverständnisse gegeben. Ich hätte mich dennoch nicht gegen Assira entschieden.

Du hast recht Ilse, ich war anfangs immer hin- und hergeriissen, hatte viele Selbstzweifel. Wir sind dann zusammengewachsen und erst heute früh hab ich wieder daran gedacht, als sie neben mir im Bad stand um zu kontrollieren, ob ich nicht doch durch den Abfluss der Dusche verschwinden könnte. Sie ist in ihrer Art sehr unaufdringlich und leise, und doch ist ihre Präsenz spürbar.

Aber wenn ich ganz ehrlich bin - gäbe es in meinem Haushalt einen Mann, wäre ich abgemekdet