Gewitterangst

Servus meine Lieben,

am Freitag schepperten wir noch bei 11°C, heute haben wir plötzlich 29°C. Da bleiben Gewitter natürlich nicht aus.
Für Assira ist es ja stets ganz furchtbar, wenn es draussen pumpert und grollt. SIe sucht dann den letzten WInkel im Haus auf und leidet ganz furchtbar. SIe sabbert sich voll und zittert am ganzen Körper.

Heute erfuhr das aber noch eine Steigerung, sie tat mir so unglaublich leid und ich wusste mir eigentlich gar nicht zu helfen. Ich war grad im Bad, als es los ging und Assira mit verzweifeltem Blick zu mir stürmte. Ihr ganzer Körper hat gebebt und obwohl sie "eigentlich" wasserscheu ist, stellte sich mit beiden Pfoten auf den Wannenrand und patsche mit ihrer Pfote zu mir ins Wasser. Dabei hatte sie gar nicht bemerlt, dass sie mich gekratzt hat

Ich bin natürlich sofort aus der Wanne gestiegen, um sie ein bisserl zu trösten und ihr die Möglichkeit zu geben, in meiner Obhut Schutz und Ruhe zu finden. Früher liess sie sich nicht wirklich beruhigen, wenn diese Gewitterangst da war, aber da hatte sie auch niemals gar so heftig reagiert und gefordert. Ich hab dann kurzerhand eine Decke genommen und mich zu ihr unter den Schreibtisch gesetzt. Entgegen ihrer Gewohnheiten hat sie sich richtig an mich gepresst. Ich hab nicht auf die Uhr gesehen, aber es hat bestimmt eine halbe Stunde gedauert, bis das arme Geschöpf ein wenig ruhiger geworden ist. WObei dann auch as Gewitter nachgelassen hat ...

Nun liegt sie richtig erschöpft auf dem Sofa und schläft. SIe hat sogar zugelassen, dass ich sie zugedeckt hab. Ich denke, ich werde für solche Situationen vorsorglich irgendwelche Notfalltropfen organisieren und hoffe, dass ich ihr damit helfen kann. Habt ihr Erfahrungen damit? Ich bin ja eigentlich kein Freund von diesen homöopathischen Sachen und glaube auch nicht wirklich dran. Aber wer weiss ....

Assira schrieb: Ich denke, ich werde für solche Situationen vorsorglich irgendwelche Notfalltropfen organisieren und hoffe, dass ich ihr damit helfen kann. Habt ihr Erfahrungen damit? Ich bin ja eigentlich kein Freund von diesen homöopathischen Sachen und glaube auch nicht wirklich dran. Aber wer weiss ....

Wir haben mit den Bachblüten (Rescue Tropfen) bei unserem Grizzly sehr gute Erfahrungen gemacht. 80x80x80 - aber bei Gewitter passte er unter die Eckbank in der Küche. Bei Paula klappt das leider nicht und dummerweise reagiert sie, je älter sie wird, auf alle möglichen Knallereien.
Also lassen wir sie sich zurück ziehen, aber wir ignorieren sie weitestgehend und versuchen uns so normal wiemöglich zu verhalten.

Danke für Deine Erfahrungen, Sylvia. Ich denke, ich werde dasss mal mit diesen Rescue-Tropfen probieren. Mehr als dass es nicht hilft, geht ja nicht.

Ich versuche natürlich auch, Assiras Ängste (sind ja eh nicht so viele) nicht zu verstärken, aber so schlimm wie gestern war es noch niemals. Sie ist ja auch gar nicht die Kuscheltante und mag Körperkontakt nur bedingt, aber gestern hat sich das richtig eingefordert und sich an mich gepresst. Daher hab ich ihr das gegeben. Bei unserem Abendgassi waren "fremde Männer mit Möpsen" *) sowieso wieder wichtiger als ich

*) = Herrchen von 2 Möpsen, der 2 Gassen weiter wohnt

Sylvia schrieb:

Assira schrieb: .......... Bei Paula klappt das leider nicht und dummerweise reagiert sie, je älter sie wird, auf alle möglichen Knallereien.
Also lassen wir sie sich zurück ziehen, aber wir ignorieren sie weitestgehend und versuchen uns so normal wiemöglich zu verhalten.

So machen wir es auch.
Nala war zwar ägnstlich, aber nicht völlig panisch, wenn sie zu uns kam, haben wir ihr Körperkontakt gegeben, aber ansonsten uns so verhalten wie immer.
Bei ihr ist es mit zunehmendem Alter leichter geworden.
Inzwischen will sie bei Gewitter zwar immer noch rein.
Steht dann aber mit aufgestellter Bürste an der Tür und bellt.

Gruß

Götz

Servus Götz,

darf ich vorab fragen, wie es Nala geht? Ich denke oft an euch ....

Leider wird es bei Assira schlimmer. Sie wird ja heuer 9 Jahre alt und so massiv verzweifelt war sie noch nie. Bislang hatte sie sich immer verkrochen (meist unter dem Schreibtisch) und zitterte und sabberte dort vor sich hin. Es war ihr nur wichtig, mich in der Nähe zu wissen. Besonders betütelt hatte ich sie aber nie.
Es war diesmal aber anders, sie forderte meine Aufmerksamkeit und auch den Körperkontakt. Ich weiss zwar, dass man Ängste nicht verstärken soll mit solcher Extra-Zuwendung, ich konnte mich dem aber nicht entziehen; Assira war so erbarmungswürdig ....

Nala will jetzt oft überhaupt nicht mehr spazieren gehen, sie macht oft einfach in den Garten - früher undenkbar.
Aber sie passt nach wie vor auf, wuselt im Garten rum und obwohl wir davon ausgehen, dass sie schmerzen hat, scheint es nicht allzu schlimm zu sein.
Alles in allem geht es besser als erwartet, aber wir sehen schon, dass es stetig schlechter wird. Wir gehen ja davon aus, dass sie Metastasen in der Lunge hat und das merkt man auch. Wenn wir den recht steilen Garten hoch gegangen sind, muss sie erst mal Pause machen.
Oft packe ich jetzt mit beiden Händen ihr Hinterteil un d schiebe sie den Berg hoch.
Anfangs fand sie das komich, inzwischen merkt sie, dass es hilft.
Zur Zeit hat sie noch Freude am Leben und solange das so ist, lassen wir es laufen wie es läuft.

Gruß

Götz