Sozialisierung

Ich hab Assira ja mit Ashanti überrumpelt, und klar - ich war verunsichert, ob es richtig ist, was ich mache. DIe beiden sind 2 Jahre aus einander, und Ashanti war ein Baby als sie zu uns kam. Die beiden kannten einander nicht, und ich hab Assira auch nicht dabei gehabt, als ich den Zwerg abholte. Assira durft ja auch bei mir nicht wählen, das hat mich lange bekümmert ....

Heuer wird es schon fast 4 Jahre, dass die beiden gemeinsam mit mir leben und ich denke, meine Entscheidung war gar nicht so verkehrt. Sie lieben es, richtig körperlich zu spielen, kleben aber nicht rund um die Uhr auf einander. Durch ihre Sensibilität ist da sehr viel Harmonie. Und weil Assira so wenig eifersüchtig ist, und auch keinen Futterneid kennt, ist alles relaliv entspannt.

Martin schrieb:

Sylvia schrieb: Sagen wir doch die ganze Zeit - sie sind besoders

So wie du und ich.

Na aber, was sollen denn die Anderen denken

Um wieder aufs Thema zurückzukommen

Als Emmi noch ganz jung war, habe ich viel mit ihr unternommen, damit sie möglichst viele Eindrücke sammeln kann, die sie ja davor sowieso versäumt hat. Im Shelter wird man wohl nicht allzuviel kennenlernen können.

Das habe ich in letzter Zeit ziemlich vernachlässig. Zum einen, weil ich selbst keine Lust darauf habe, zB in die Stadt zu fahren oder unter vielen Menschen unterwegs zu sein. Zum anderen dachte ich, das passt dann schon, wir brauchen das ja nicht wirklich. Aber das stimmt so nicht ganz.
Natürlich muss Emmi nicht in der Stadt unterwegs sein, was sollte sie da, aber dadurch sind wir ziemliche Eigenbrödler geworden.
Wir mögen es gerne einsam.

Jetzt war ich mir ihr im Fressnapf, und zwar in dem größten hier im Umkreis. Den kleinen kennt sie schon, aber da ist nix los.
(als ich das allererste Mal mit ihr in der Tierhandlung war, da war sie gerade bei uns, traute sie sich nicht an einer Kühltruhe vorbei und hatte furchtbare Angst....der Grund war mir erst nicht klar, dann habe ich herausgefunden was es war. Es war ein Bild von einem Wolf auf der Vorderseite der Kühltruhe)

Naja, sie fands jetzt nicht soooo prickelnd, war unsicher und es war ihr nicht geheuer.

Danach, weil wir eh schon im Industriegebiet waren, habe ich mir ihr eine Runde über den Parkplatz gedreht und mich mir ihr auf eine Grünfläche gestellt, an einer Kreuzung, um Autos zu beobachten. Natürlich kennt sie Autos, aber nicht soooo viele, von allen Seiten.

Man merkt ihr an, dass wir sowas nicht machen und wir immer im nirgendwo unterwegs sind. Sie ist unsicher. Sie ist es einfach nicht mehr gewohnt.
Ich habe mir jetzt vorgenommen, wieder verstärkt mit ihr zu üben. Nur mal wo hin fahren und einfach nur Eindrücke sammeln und Sicherheit bekommen. Das tut ihrem Nervenkostüm bestimmt gut. Denn ab und an, bewege ich mich ja dann doch unter Menschen....

Wir fangen mal klein an.....

Tine, dass ist eine gute Idee und wird bestimmt nicht schaden. Aber lass der Dame Zeit dabei.

Natürlich! Wir gehen das ganz langsam an, wir haben ja Zeit! Bisserl gucken, Eindrücke sammeln. Das reicht erstmal wieder.

Zeit und Geduld ist das Wichtigste. Mein Örszö war fremden Umständen gegenüber unsicher. Aufzug fahren hat ihm Angst gemacht. Da bin ich jeden Abend mit ihm im nahe gelegenen Parkhaus mehrmals mit dem Aufzug gefahren. Es hat sehr lange gedauert bis er das ohne Zittern und Zögern mitgemacht hat.
Busfahren war ihm auch ein Gräuel, das konnte ich ihm auch mit viel Übung nicht vertraut machen.

Vaci war als Junghund sehr vertrauensvoll., da war üben leicht. Ich habe zum Beispiel eine Tageskarte für Bus und Straßenbahn gekauft und dann waren wir einen Tag unterwegs. Gefahren, umgestiegen, ausgestiegen usw. Er hat schnell gemerkt was von ihm erwartet wird, z. B. ruhig sitzen, aussteigen erst wenn ich das auch wollte, nicht zögern beim Einsteigern usw.

Und nun sind wir die meiste Zeit auf dem Land und das ist alles nicht nötig.