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HSH aus dem Tierschutz
- Nala2019
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01 Dez 2021 22:54 #12858
von Nala2019
Nala2019 antwortete auf das Thema: HSH aus dem Tierschutz
Nabend Götz,
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es mit solchen Hunden sein kann.
Die Situationen die du beschreibst, deuten für mich darauf hin, dass beide Hunde ihren Besitzern weder Vertrauen, noch Respekt entgegenbringen.
Bei uns ist es so, dass Nala an der Leine keinen Hundekontakt hat. So baut sich weder eine Ewartungshaltung, Frustration oder Unsicherheit auf. Sie weiß, dass ich sie durch die Situation führe. (Ohne Leine kann sie Kontakt haben, wenn sie möchte)
Ich würde auch das wilde Verhalten an der Leine nicht dulden. Im Freilauf darf sie so wild sein wie sie möchte, aber an der Leine wird nicht gezogen. (Das gilt für uns beide)
Die Situation mit der Unsicherheit bei Menschen kenne ich auch.
Der Hund fühlt sich bei seiner Besitzerin nicht sicher und meint, dass sie nicht in der Lage ist die Begegnung zu meistern. Er übernimmt und ist total überfordert.
Bei beiden Mensch Hund Paaren denke ich, dass die Probleme viel umfassender sind und es nichts bringen würde nur die Symptome zu behandeln.
Gerade bei HSH braucht es ein ganzheitliches Konzept und Training. Vielleicht kann man bei einem Labrador nur Begegnungstraining machen und hat damit Erfolg. Bei einem HSH wird das nicht funktionieren.
Wenn ich mit Nala spazieren gehe und wir laufen in unserem Umkreis, sind wir in meinem Territorium und nicht in ihrem, also entschiede ich, ob und wie es zu einer Begegnung kommt und wie eine Situation bewertet wird.
Sobald ich anwesend bin, hat sie sich zurückzunehmen.
Generell ist alles meins, außer ihr Korb.
Ich höre ihr zu, möchte aber im Gegenzug, dass sie auf mich achtet.
Diese Regeln (und noch mehr) konsequent umzusetzen gibt Nala solche Sicherheit, dass ich sie jetzt z.B. in einer fremden Hund/Mensch Gruppe ohne Leine absetzen kann und sie ruhig sitzen bleibt, bis ich wieder bei ihr bin.
Das wäre vor fünf Monaten noch undenkbar gewesen.
Allen Problemen die diese Hunde haben sollte man sich stellen, es bringt nichts wenn man diesen aus dem Weg geht, dass macht es nur noch schwieriger für einen selbst und die Hunde.
Es ist nicht einfach den Besitzern Tipps zu geben, da alles in der Erziehung irgendwie zusammenhängt und auch wenn eine Situation gut gelöst wird, bringt es nichts, wenn alles andere nicht gut läuft.
Ich hoffe, dass die Halter merken, dass es nicht so toll läuft und sich selber und die Trainer hinterfragen.
LG
Tanja
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es mit solchen Hunden sein kann.
Die Situationen die du beschreibst, deuten für mich darauf hin, dass beide Hunde ihren Besitzern weder Vertrauen, noch Respekt entgegenbringen.
Bei uns ist es so, dass Nala an der Leine keinen Hundekontakt hat. So baut sich weder eine Ewartungshaltung, Frustration oder Unsicherheit auf. Sie weiß, dass ich sie durch die Situation führe. (Ohne Leine kann sie Kontakt haben, wenn sie möchte)
Ich würde auch das wilde Verhalten an der Leine nicht dulden. Im Freilauf darf sie so wild sein wie sie möchte, aber an der Leine wird nicht gezogen. (Das gilt für uns beide)
Die Situation mit der Unsicherheit bei Menschen kenne ich auch.
Der Hund fühlt sich bei seiner Besitzerin nicht sicher und meint, dass sie nicht in der Lage ist die Begegnung zu meistern. Er übernimmt und ist total überfordert.
Bei beiden Mensch Hund Paaren denke ich, dass die Probleme viel umfassender sind und es nichts bringen würde nur die Symptome zu behandeln.
Gerade bei HSH braucht es ein ganzheitliches Konzept und Training. Vielleicht kann man bei einem Labrador nur Begegnungstraining machen und hat damit Erfolg. Bei einem HSH wird das nicht funktionieren.
Wenn ich mit Nala spazieren gehe und wir laufen in unserem Umkreis, sind wir in meinem Territorium und nicht in ihrem, also entschiede ich, ob und wie es zu einer Begegnung kommt und wie eine Situation bewertet wird.
Sobald ich anwesend bin, hat sie sich zurückzunehmen.
Generell ist alles meins, außer ihr Korb.
Ich höre ihr zu, möchte aber im Gegenzug, dass sie auf mich achtet.
Diese Regeln (und noch mehr) konsequent umzusetzen gibt Nala solche Sicherheit, dass ich sie jetzt z.B. in einer fremden Hund/Mensch Gruppe ohne Leine absetzen kann und sie ruhig sitzen bleibt, bis ich wieder bei ihr bin.
Das wäre vor fünf Monaten noch undenkbar gewesen.
Allen Problemen die diese Hunde haben sollte man sich stellen, es bringt nichts wenn man diesen aus dem Weg geht, dass macht es nur noch schwieriger für einen selbst und die Hunde.
Es ist nicht einfach den Besitzern Tipps zu geben, da alles in der Erziehung irgendwie zusammenhängt und auch wenn eine Situation gut gelöst wird, bringt es nichts, wenn alles andere nicht gut läuft.
Ich hoffe, dass die Halter merken, dass es nicht so toll läuft und sich selber und die Trainer hinterfragen.
LG
Tanja
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- Assira
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02 Dez 2021 09:09 #12859
von Assira
Liebe Grüsse aus dem Seewinkel
Silvia mit Assira (Tornjak-Mix), Anjuschka (Barsoi) & Ashanti (Barsoi) unvergessen
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Assira antwortete auf das Thema: HSH aus dem Tierschutz
Ich bin da auch Deiner Meinung, Götz. Ich empfinde es als extrem wichtig, gerade bei HSH aus dem Tierschutz, dass sie bereits im Kindesalter möglichst viel kennen lernen sollten. Ihnen fehlt ja die Sozialisierung durch einen Züchter.
Auch meine ich, dass da nicht ein allwissender Trainer das wichtigste ist, sondern der einfühlsame Besitzer. Einer, der mit dem Hund die "schrecklichen DInge" wovor er sich fürchtet, erkundet. Das schafft Vertrauen und eine gute Basis.
Ich erinnere mich, dass Assira z.B. Panik vor einer flatternden Plane hatte. Also habich das DIng mit ihr gemeinsam untersucht,. bis sie erkannt hat, dass sie sich nicht fürchten muss. So hat sie auch gelernt, dass sie mir vertrauen kann. Natürlich nur in kleinen Schritten, es gab aber viele solcher Situationen, und das hat den Weg für uns gepflastert. Gleichzeitig lernte sie, dass solche Sachen in "unsere" Welt gehören. Heute ist Assira nicht mehr ängstlich, vielmehr moniert sie Veränderungen und hasst DInge, die plötzlich irgendwo herumstehen, und die vorher nicht da waren
Dass HSH ruppig miteinander umgehen, damit sollten sich die Besitzer der beiden Hunde, von denen Du erzählst, aber schleunigst lernen. Denn wie Du sagst, falsche Reaktion kann nach hinten losgehen.
Wie oftmals berichtet war unsere Hundeschule ja "durchwachsen", doch ein gutes hatten die da: in derSpielzeit der Welpengruppe wurden ähnliche Hunde gruppiert und allzu ängstliche Besitzer zu mehr Vertrauen erzogen. Die meisten Hunde haben gute Instinkte, und ein Jungspund muss Respekt vor den älteren lernen. Ich denke, da muss sich der Mensch nicht einmischen, der kann das nur verschlimmbessern.
Wenn meine A&A's miteinander toben, dann mutut das für Fremde oftmals brutal und rabiat an. Schaut man denen aber länger zu, erkennt man, dass da keinerlei böses Blut dabei ist. Gerne mischen dann in der HuZo noch andere grosse Hunde mit, gebrummt und ZUrechtgewiesen wurde aber lediglich bei Überschreitung gewisser Grenzen. Und auch das geht ohne Verletzungen ... Ashanti ziht den "ungezogenen" Kontrahenden dann gerne am Schwanz und Assira fährt mit der Nase unter den Bauch uns schupft den weg.
Solche Situationen muss ein jeder Hundehalter abkönnen, meine ich.
Die letzzten beiden Jahre in unserer Hundeschulzeit haben wir jka keine Kurse mehr besucht, sind aber zum gemeinsamen Spazierengehen und Begegnungen gekommen. So sehr man Assia und mich zu Anfang auch belächelt hatte, mein Mädchen war jetzt immer gern gesehen, weil sie für Ruhe sorgte und gerne auch Jungspunden, die noch nicht recht wissen, wie weit sie gehen dürfen, ihre Grenzen aufwies.
Mein Fazit: ein junger Hund - ganz besonders HSH aus dem Tierschutz - MÜSSEN möglichst viele Kontaktmöglichkeiten bekommen, nicht nur unter gleichaltrigen.. Und diese übervorsichtigen "Helikopter(Hunde)eltern" benötigen Erziehung. Sonst mutieren sie irgendwann zu jenen, die immer behaupten: meiner tut sowas nicht ....
Auch meine ich, dass da nicht ein allwissender Trainer das wichtigste ist, sondern der einfühlsame Besitzer. Einer, der mit dem Hund die "schrecklichen DInge" wovor er sich fürchtet, erkundet. Das schafft Vertrauen und eine gute Basis.
Ich erinnere mich, dass Assira z.B. Panik vor einer flatternden Plane hatte. Also habich das DIng mit ihr gemeinsam untersucht,. bis sie erkannt hat, dass sie sich nicht fürchten muss. So hat sie auch gelernt, dass sie mir vertrauen kann. Natürlich nur in kleinen Schritten, es gab aber viele solcher Situationen, und das hat den Weg für uns gepflastert. Gleichzeitig lernte sie, dass solche Sachen in "unsere" Welt gehören. Heute ist Assira nicht mehr ängstlich, vielmehr moniert sie Veränderungen und hasst DInge, die plötzlich irgendwo herumstehen, und die vorher nicht da waren
Dass HSH ruppig miteinander umgehen, damit sollten sich die Besitzer der beiden Hunde, von denen Du erzählst, aber schleunigst lernen. Denn wie Du sagst, falsche Reaktion kann nach hinten losgehen.
Wie oftmals berichtet war unsere Hundeschule ja "durchwachsen", doch ein gutes hatten die da: in derSpielzeit der Welpengruppe wurden ähnliche Hunde gruppiert und allzu ängstliche Besitzer zu mehr Vertrauen erzogen. Die meisten Hunde haben gute Instinkte, und ein Jungspund muss Respekt vor den älteren lernen. Ich denke, da muss sich der Mensch nicht einmischen, der kann das nur verschlimmbessern.
Wenn meine A&A's miteinander toben, dann mutut das für Fremde oftmals brutal und rabiat an. Schaut man denen aber länger zu, erkennt man, dass da keinerlei böses Blut dabei ist. Gerne mischen dann in der HuZo noch andere grosse Hunde mit, gebrummt und ZUrechtgewiesen wurde aber lediglich bei Überschreitung gewisser Grenzen. Und auch das geht ohne Verletzungen ... Ashanti ziht den "ungezogenen" Kontrahenden dann gerne am Schwanz und Assira fährt mit der Nase unter den Bauch uns schupft den weg.
Solche Situationen muss ein jeder Hundehalter abkönnen, meine ich.
Die letzzten beiden Jahre in unserer Hundeschulzeit haben wir jka keine Kurse mehr besucht, sind aber zum gemeinsamen Spazierengehen und Begegnungen gekommen. So sehr man Assia und mich zu Anfang auch belächelt hatte, mein Mädchen war jetzt immer gern gesehen, weil sie für Ruhe sorgte und gerne auch Jungspunden, die noch nicht recht wissen, wie weit sie gehen dürfen, ihre Grenzen aufwies.
Mein Fazit: ein junger Hund - ganz besonders HSH aus dem Tierschutz - MÜSSEN möglichst viele Kontaktmöglichkeiten bekommen, nicht nur unter gleichaltrigen.. Und diese übervorsichtigen "Helikopter(Hunde)eltern" benötigen Erziehung. Sonst mutieren sie irgendwann zu jenen, die immer behaupten: meiner tut sowas nicht ....
Liebe Grüsse aus dem Seewinkel
Silvia mit Assira (Tornjak-Mix), Anjuschka (Barsoi) & Ashanti (Barsoi) unvergessen
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- Götz
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21 Dez 2021 02:00 #12921
von Götz
Götz antwortete auf das Thema: HSH aus dem Tierschutz
Ja Silvia, da hast Du völlig recht, nur ich will anderen nicht dauernd vor-klugscheißern, was sie tun sollen - so sehr es mich manchmal juckt.
Ab und zu gebe ich mal einen Kommentar, aber gleich kommen 100 Argumente, warum das bei ihrem Hund nicht geht ...
Der eine hat jetzt auch noch Nierenprobleme (hat sie meinem Bruder erzählt).
Es würde mich nicht wundern, wenn es daran liegt, dass der ein zu proteinreiches Futter bekommt.
Diese super-gehaltvollen Trockenfutter sind oft nichts für unsere HSH.
Ich habe ersthaft nachgedacht, ob ich die mal anrufen soll, es dann aber gelassen.
Gruß
Götz
Ab und zu gebe ich mal einen Kommentar, aber gleich kommen 100 Argumente, warum das bei ihrem Hund nicht geht ...
Der eine hat jetzt auch noch Nierenprobleme (hat sie meinem Bruder erzählt).
Es würde mich nicht wundern, wenn es daran liegt, dass der ein zu proteinreiches Futter bekommt.
Diese super-gehaltvollen Trockenfutter sind oft nichts für unsere HSH.
Ich habe ersthaft nachgedacht, ob ich die mal anrufen soll, es dann aber gelassen.
Gruß
Götz
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- Sylvia
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21 Dez 2021 08:58 #12923
von Sylvia
Sylvia antwortete auf das Thema: HSH aus dem Tierschutz
Ach Götz, Du sprichst mir aus der SeeleGötz schrieb: Ja Silvia, da hast Du völlig recht, nur ich will anderen nicht dauernd vor-klugscheißern, was sie tun sollen - so sehr es mich manchmal juckt.
Ab und zu gebe ich mal einen Kommentar, aber gleich kommen 100 Argumente, warum das bei ihrem Hund nicht geht ...
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- Götz
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01 Mai 2022 14:51 #13588
von Götz
Götz antwortete auf das Thema: HSH aus dem Tierschutz
Kirsten, ich verstehe völlig, wie leid Dir der Hund tut und wer sehr Du helfen möchtest, aber vermutlich wird es nichts bringen. Besutzer hören erst zu, wenn sie erkannt haben, dass da etwas völlig aus dem Ruder läuft.
Dann aber ist es of (zu) spät.
Inhaltlich stimme ich Dir zu, da wird sich überhaupt nichts auswachsen, das steuert Richtung Fiasko.
Dann aber ist es of (zu) spät.
Inhaltlich stimme ich Dir zu, da wird sich überhaupt nichts auswachsen, das steuert Richtung Fiasko.
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- Oliver
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02 Mai 2022 06:15 #13593
von Oliver
Liebe Grüße
Oliver mit Hedi
Oliver antwortete auf das Thema: HSH aus dem Tierschutz
Guten Morgen Kirsten,
schwarze Schafe gibt es überall- meist sind es diejenigen, die die Wahrheit sagen.
Der Hinweis, in beratender Weise, kommt schon zu spät obwohl noch nicht alles verloren ist. ich denke, neben den erzieherischen Defiziten fehlt dem Hund auch die Aufgabe und damit die Auslastung.
Ich denke, ein energisches Gespräch mit Hinweis auf mögliche Folgen wäre hier angebracht. Gerade auch weil es so ein netter Nachbar ist.
schwarze Schafe gibt es überall- meist sind es diejenigen, die die Wahrheit sagen.
Der Hinweis, in beratender Weise, kommt schon zu spät obwohl noch nicht alles verloren ist. ich denke, neben den erzieherischen Defiziten fehlt dem Hund auch die Aufgabe und damit die Auslastung.
Ich denke, ein energisches Gespräch mit Hinweis auf mögliche Folgen wäre hier angebracht. Gerade auch weil es so ein netter Nachbar ist.
Liebe Grüße
Oliver mit Hedi
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