Der spinnt wohl ! (Jagen)

Hallo Dori, das ist wirklich ein Schock am Morgen den man nicht braucht.
Meine Jungs sind auch mal einem Wild nach, aber halbherzig und nur kurz.
Da gab es auch manchmal was zu lachen.

Nur unsere erste Hündin wäre wohl eine Jägerin geworden.
Wir waren in ein Thermalbad und da gibt's im Umfeld viele Entwässerungsgräben. Bei einem Spaziergang mit unserer Rendi sprang auch ein Reh auf und flüchtete übers Feld und sie, ohne zögern durch einen dieser tiefen Gräben hinterher

Tja, da standen wir nun. Ich sah uns schon ewig laufen bis zum nächsten Übergang, da hätte die Hündin wer weiß wo sein können

Aber nein, ängstlich war sie nicht und kam genau durch diesen Graben zurück.
Die Freude darüber, dass sie schnell zurück gekommen ist schwand schnell als ich ihr Fell sah. das war über und über mit irgendeinem grünen Schleim beschmiert.

Da bekam sie ihr erstes und letztes Bad.

Ich habe danach auch immer versucht solche Situationen zu vermeiden.

Rendi wurde nur drei Jahre alt und erkrankte bereits mit zwei Jahren, so dass sie nicht mehr jagen konnte und die Jungs waren relativ brav.

Für morgen früh wünsche ich dir keine Rehe auf eurem Weg.

Ich versuche, zwischen den Zeilien zu ANtworten:

Moin schrieb: Moin, ich halte mich für ein relativ entspanntes Wesen aber Paul hat mich heute Morgen irre gemacht.
Ich gehe gassi um 5:45 Uhr, immer die gleiche Runde. Links und rechts Felder und ich maximal halb wach. Plötzlich springt Paul ins Gebüsch, ein Reh springt raus und rennt weg. Paul hinterher ! Äh spinnt der ?

1. hatte ich noch nicht mal Kaffee.... wie man sieht benötigst DU den nicht, Paulchen macht Dich auch so wach (Ironie aus, bitte verzeih den Spass)
2. mir ist das Herz sonst wohin gerutscht und ich sah mich schon meine Chefin anrufen mit dem Hinweis ich muss den Hund suchen ... kann ich voll und ganz nachempfinden.
3, Jagen Eure Heris auch ? ... das dachte ich anfangs und auch sehr lange. In Wahrheit ist Assira keine Jägerin sondern eine Kontrolletti
4. Was tu ich dagegen außer ihn nicht mehr aus den Augen zu lassen und ihn in "noch im richtigen Moment" zu unterbrechen ? Ich hatte noch nie einen
Hund der jagt. und wollte eigentlich das es so bleibt ... Anti-Jagdtraining, wobei ich dazu kein Vertrauen habe. Einzige verlässliche Möglichkeit ist "Leinenknast" ohne Ausnahme

Ich wollte ihn eigentlich nicht an die Leine nehmen. Er macht nämlich kein Geschäft an der Leine was irgendwie den Slnn des Gassis "aushebelt" ...das ist Training und Gewohnheit

Das Reh ist über die Koppel einen großen Kreis gelaufen und kam kurz vor mir an, sprang über einen großen Graben und war weg. Paul stoppte vor dem Graben und kam zu mir zurück. ... das wäre für mich ein Zeichen, dass er kein passionierter Jäger ist, Hier könnte Anti-Jagdtraining tatsächlich greifen. WÄre Paul "Hasenfest" würde er nicht stoppen.

Insgesamt hat er bisher drei mal gejagt. Die andren beiden male war es am Tag. Das erste mal war ich komplett überrascht. Er ist hinter zwei Rehen her. und kam auch zurück ... ich fürchte, er kommt grad auf den Geschmack. Bis er nicht zu 100% abrufbar ist und Du ihn stoppen kannst, muss er verbindlich an die Leine.
Das zweite mal einen Hasen. Der hockte im Gebüsch und Paul stöberte ihn auf. Ich dachte er hat "nur" eine Maus gesehen. Nachdem der Hase ihn abgehängt hatte stand er dann auf einem Feld und ich musste ihn abholen weil er nicht gehört hat. ... ich weiss, das hört sich nett/lustig an, ist es aber nicht. Paul versteht nicht, dass er im Vergleich zum Hasen nicht wendig genug ist, wird es aber immer wieder versuchen. Die Hoffnung auf genügend Frust ist ein schier unerfüllbarer Wunsch

So jetzt hab ich bei Euch meinen "Frust" abgeladen und werd wohl Morgen besser aufpassen.

LG Dori

Als eingefleischter Windhundliebhaber hab ich mir gewünscht, meinen Lebensabend mit einem Hund zu teilen, mit welchem ich stundenlang ohne Leine spazierengehen kann und der dennoch kein doofer Befehlsempfänger ist. Assira als Herdi-Mix erschien mir da als perfekt! Als ich genau DAS einer Züchterin/Richterin von Polnischen HSH erzählte erntete ich schallendes Gelächter. Im Alltag sind meine A&A's daher immer an der Leine, frei laufen dürfen sie in den Hundezonen. WObei Frailauf bei Assira in völlig fremdem Gebiet möglich ist, denn das kennt sie noch nicht, also ist es nicht ihres und sie muss nix kontrollieren. Funktioniert max. 2-3 Mal, dann sieht sie es als IHR Revier.

Unsere HSH waren alle mehr oder weniger jagdbegeistert.
Das habe ich bei allen so "abtrainiert":
- Hund sieht Wild und rennt los
- Ich lasse einen "Brüller" los
- Hund rennt weiter
- Ich renne hinter Hund her, Kommando rufend
- Irgendwann habe ich den Hund erreicht
- Hund bekommt eine verbale Abreibung (je nach Hartlaibigkeit auch einen Knuff)

Nach einigen dieser Vorkommnisse drehte Nala spätestens dann um, wenn sie meine Schritte hörte. Später reichte es auch, wenn ich nur auf der Stelle trappelte, n0ch später reichte ein scharfes Kommando und schließlich ein bestimmtes "Nein".

Gruß

Götz

*grins* bis zum Punkt "- Ich renne hinter Hund her, Kommando rufend" habe ich das auch schon gespielt, dann war aber Pause, denn erwischt hab ich meine Hunde nie. Und as liegt nicht nur daran, dass ich viel zu langsam bin (Ashanti rennt bis zu 84 km/h, Assira sicherlich auch die Hälfte). Es kommen ja auch noch Hindernisse hinzu, z.B. die gespannten Drähte in den Weingärten. Während ich dabei längs durch die Reighen muss, schlüpfen die A&A's einfach drunter durch und können sich gemütlich ausruhen, bis ich wieder einmal in ihre Nähe komme

Silvia, ich sehe mich bei Deiner Beschreibung direkt vor mir

Also Lumi würde noch überhaupt nicht hören und alles was sich bewegt ist interessanter als wir.
Aber mit den beiden Jungs habe ich immer geübt dass sie vom Waldweg nicht runter durften außer für ihr Geschäft.

Das hat gut funktioniert. War wirklich mal ein Hase vor uns auf dem Weg sind sie auch nach gerannt aber nur bis der sich in die Büsche geschlagen hat.
Gab manchmal was zu lachen wenn der Hase plötzlich was machte was doch verboten war. Die Gesichter der Hunde einfach köstlich.

das war meine Methode, denn so flott wie Götz war ich schon damals nicht.