Was tun, wenn der Hund eine Narkose bekommt

Wenn einer unserer Hunde eine Narkose bekommt, bestehe ich darauf so lange dabei zu sein, bis der Hund schläft und sofort dabei zu sein, wenn der Hund beginnt aufzuwachen.
Vielleicht bin ich hier etwas zu empfindlich, aber ich will nicht, dass unser Hund sich in einer schweren Stunde allein gelassen fühlt.
Das ist zwar meist eine lange Diskussion, aber für mich ist es einfach: Entweder ich bin dabei, oder es gibt keine Narkose und wir gehen woanders hin.
Manchmal muss ich darauf hinweisen, dass unsere Hund ohne mich ein deutlich weniger kooperatives Verhalten zeigen und ich auch keine Garantie übernehmen kann, dass sie nicht aggressiv reagieren.
Bei Ben reichte ein dezenter Hinweis, bei Nala muss ich manchmal etwas übertreiben.

Wie haltet Ihr das?

Gruß

Götz

Guten Morgen, Götz und liebe anderen Foris,
Wir halten das genau so wie Du. Wir hatten ja schon diverse Narkose-Situationen mit unseren 3en. Gerade bei Jackson war es mehr als notwendig, dass wir dabei waren solange er bzw. sobald er wach war … er hatte ja nach einigen Erlebnissen eine TA-Phobie (um es mal vorsichtig auszudrücken).

Mit Jackson haben wir auch erlebt, was ein schlechter OP-Verlauf mit einem Tier macht. Während einer seiner Narkosen ist er vermutlich kurz zu sich gekommen … Danach war es Essig mit dunklen Durchgängen, engen Stellen o.ä. Er ging erstmal in kein Treppenhaus mehr, ging durch keine Unterführung mehr usw. Es hat lange gedauert bis wir das wieder hinbekommen haben. Außerdem hat er einen Rochus auf diesen TA entwickelt … Das ging soweit, dass er versucht hat, den TA zu schnappen als dieser bei der 3. Vor-Narkose durch leichtes Klopfen schauen wollte, ob Jackson schon "schläft" … Und am Ende hat er ihn angegriffen und gebissen bei der Nach-Untersuchung . Aber das ist eine andere Geschichte.

Wir wechselten danach mit ihm in die TiHo Hannover. Da fühlten wir uns immer gut betreut … Man nahm uns und unseren Jungen ernst. Außerdem wurde mit uns zusammen ein Diagnose- und Behandlungsplan entwickelt, der genau diese Dinge mit berücksichtigte. Hätten wir damals die schwere OP machen lassen, hätte ich sogar die ersten 4 Wochen mit bei ihm auf Station leben können …
Inzwischen sind wir mit unseren Jungs bei den gravierenderen Dingen in einer TK, die bei Narkose, Verhalten usw. immer sehr genau unsere Erfahrungen mit einbezieht. Sie haben auch alles vermerkt (Narkosemittel, -mengen, -reaktion etc.).

Bei Otis bisher erster Narkose waren wir - wie immer - bei ihm bis er fest schlief … Er bekam die Spritze auf dem Fußboden und glitt in die Arme meines Mannes. Die Klinik meldete sich auch sofort als er begann aufzuwachen. Wir hätten auch auf Station gedurft, um ihn selber abzuholen … Er war allerdings so fit, dass er an der Leine von der TÄ und einer Helferin zu uns gebracht werden konnte. Die TÄ hat aber alle 5 Minuten unten angerufen … und wenn irgendetwas gewesen wäre, hätte es keine Probleme gegeben, dass wir das machen.

Liebe Grüße

Ich war ja Jahrzehnte verwöhnt von einem ganz besonderen Tierarzt. Bei ihm war es selbstverständlich, dass ich auch bei einer OP dabei war. Habe auch oftmals assisitiert. Dorthin bin ich auch gerne 100km gefahren. Leider ist er schon in Pension …..

Unser jetziger Tierarzt ist noch relativ jung und unerfahren, er macht sich aber ganz gut und mein Vertrauen wächst von mal zu mal. Die nächstgelegene Tierklinik ist mir nicht sympathisch, ich kann das aber nicht begründen.
Gottseidank war erste eine einzige OP nötig (Assiras Kastration), und ich war unglücklich, dass ich nicht dabei bleiben durfte. Der Oncel Doc hatte Sorge, ich würde umkippen. Er hatte bereits einmal solch ein Erlebnis mit einer Praktikantin, und das wolle er nicht wieder haben. Es hatte ihn nervös und unsicher gemacht.

Für die ehrliche Erklärung war ich dankbar und begnügte mich, dass Assira in meinen Armen einschlafen durfte. Ich wurde auch angerufen, als mein Mädchen begann, aufzuwachen und war dann auch wieder bei ihr, als sie so richtig munter wurde. Der Tierarzt ist in der Nachbarortschaft, das macht vieles einfacher. Wir haben einander in der Zwischenzeit ein wenig besser kennen gelernt und ich könnte mit vorstellen, dass bei einem neuerlichen Eingriff einiges anders abläuft ….. er kann mich jetzt auch besser einschätzen.

Also wir mussten das gar nicht erst ansprechen, das hat meine TÄ von sich aus gesagt!
Ansonsten hätte ich aber darauf bestanden!
Ich hätte es nicht übers Herz gebracht die Emmi einfach dort abzuladen und heim zu fahren.....Die hätte sonst ja total Angst gehabt und ich hätte mich wie eine Verräterin gefühlt!

Lauter hätte in dem Text

Hallo -
jetzt versteh ich auch wieso die letzte Narkose von Fini so gelaufen ist wie sie gelaufen ist. Die Hüften mussten zum Ausschluss von HD geröngt werden, mein TA meinte, dass dies bei fini nur mit einer Kurznarkose möglich ist, v.a. weil Fini nicht wirklich kooperativ ist und die Position auch nur mit entspannter Muskulatur machbar ist (so hatte ich das verstanden). Die Auskunft war: sie wird dann in ca. 15 Minuten wach... und der Hund schlief und schlief und schlief einfach weiter. Wir waren dann im Nebenraum (Hund und ich) und warteten auf das Aufwachen - die TA kam immer wieder rein und kontrollierte, aber Fini wurde einfach nicht wach.. dann war sie wirklich sehr torkelig und hat nochmal ne stunde gebraucht bis sie überhaupt stehen konnte.. letztens Ende waren wir über 6 Stunden in der Praxis - sie hat alles aber gut dann Überstanden... ...wenn ich das wohl gewusst hätte..

Hallo,
Oh je - da wäre ich vor Sorge vermutlich kollabiert … GsD hat Fini es letzten Endes dann doch gut überstanden.
Emil – der Familien-Terrier – brauchte letztes Jahr eine Zahnsteinentfernung unter Narkose. Er hat inzwischen so viele TA-Besuche hinter sich, dass er sich richtig wehrt, wenn ein TA ihm eine Spritze o.ä. gibt. Er beißt nicht, aber er windet sich wie ein Aal, strampelt und entwickelt monströse Kräfte.
Bei der Narkose-Spritze hat er sich innerlich so hochgefahren und gewehrt, dass er auf einmal Schnappatmung bekam und die Zunge ganz blau wurde. Die TÄs wurden ganz hektisch und nahmen ihn meiner Schwester ab, um alles entsprechende einzuleiten. Am Ende ist alles gut gelaufen, aber meine Schwester saß durchgehend heulend 1 Stunde im Wartezimmer und wusste nicht, was geschieht
Anschließend haben sie sie aufgeklärt, dass das eine Art innere Abwehrreaktion des Hundes war und keine Narkose-Unverträglichkeit. Sollte mal wieder eine Narkose anstehen, wollen sie da etwas anders vorgehen … also die Art der Vornarkose verändern usw.
Hinterher war Emil übrigens sofort topfit und wieder quietschfidel … aber meine Schwester brauchte schon ein paar Tage, um den Schock zu verdauen.
Liebe Grüße