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Hat mein Hund noch genügend Lebensqualität?
- Findelkind
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ich habe gerade das Thema gesehen und möchte gerne meinen Senf auch dazugeben. Ich bin ehrlich gesagt auch etwas entsetzt von der Entscheidung dieser Kuvaczhalterin – aber wir kennen nicht alle ihre Umstände. Die Frage nach der Lebensqualität umtreibt mich auch immer wieder und ich gebe es zu, ich wäre dieses Jahr schon einige Male soweit gewesen Duna einzuschläfern, v.a. nachdem meine alte Tierärztin letzte Weihnachten mir mitteilte, dass Duna austherapiert ist und Duna in ihrem Krankheitsphasen (akuter Schub einer chron. Pankreatitis) wirklich nur noch ein Häufchen Elend ist. .
Zuletzt Anfang März 2021. –
Natürlich geht sie mit ihren Kräften massiv sparsam um, das gute alte Mädel ist ja schon 14 1/3 Jahre alt und multimorbide (Herzkrank, Pankreaskrank) und hat einige Tumore und Arthrose… allerdings ich bin ja mit einem ebenerdigen Häuschen und Garten jetzt gesegnet… aber ich habe die Devise, solange der Hund noch lachen kann, ist sein Leben noch lebenswert. Nur wieviel Lachen wiegt die schlechten Tage auf? Mir wurde schon von einigen Mitmenschen gespiegelt, dass das alte Mädel nur aufgrund meiner Pflege (viel Zeit, viel Geld (Herzmitteln, Pankreasmitteln, Spezialfutter, Schmerzmitteln), viel Geduld) immer wieder so gut beinander ist. Ich möchte aber nicht verheimlichen dass ich nicht auch manchmal die Krise bekomme, z.B. gestern morgen. Ich schicke Duna in den Garten – Duna geht und tiegert wohl völlig PLANLOS durch den Garten – ich habe mich ja schon damit abgefunden, dass der Hundegarten ihr Hundeklo ist… dann kommt sie und signalisiert, sie sei fertig und bereit fürs Frühstück… gut ich serviere das Hundefrühstück für Duna eingeweicht und püriert, während ich mit Fini kurz spazierengehe… Duna braucht endlos lang beim Fressen.. und Fini sitzt ihr sonst geifert im Nacken, bzw. drängt sie ab, wenn ich nicht aufpasse… und als wir nur 15 Minuten später wieder da sind, hat Duna den Haufen ins Wohnzimmer gesetzt und den Urin ins Bad, heute Nacht das gleiche Spiel… Haustür ist sperangelweit offen, damit der Hund rauskann wenn er muss, und Duna setzt ihr Geschäft vor den Esstisch.. manchmal ist sie wirklich neben der Spur…. Aber dann gibt es auch wieder Tage, wo Duna „erstaunlich“ gut beinander ist, mich im Bett weckt wenn sie aufs Klo will und möglichst 5km im Renngallopp zurücklegt und voll orientiert ist (ich bremse sie so gut es geht – meine Tierärztin meinte, Duna soll sich altersgemäß benehmen )… Es gibt viele schlechte Tage (Unruhe, Unsauber, Inappetenz; Lustlosigkeit), aber auch viele gute Tage (voll orientiert, Appetit, Dynamisch)… an solchen guten Tagen fragen mich immer noch Spaziergänger, ob Duna noch ein junger Hund ist (bzw. jünger wie die 7jahre jüngere Fini ist)..
Meine Tierärztin sagt, Duna ist viel zu gut zum Sterben, oft sehe ich sie aber auch zu schlecht zum Leben.. allerdings sieht sie Duna kaum schlecht… bzw. reist sich das alte Mädel wirklich zusammen beim Tierarzt – kontaktfreudig, interessiert.. schmerzen werden vor angst total ausgeblendet… schwächen werden ja nur dem Frauchen und guten Bekannten gezeigt.. Alle die Duna von früher kenne, sagen Duna hat sehr abgebaut, alle die Duna neu kennenlernen, sagen.. wow ist das ein dynamisches altes Mädel.. Da steh ich nun und muss täglich für mich neu entscheiden – ist ihr Leben lebenswert? Ich glaube ich würde dem Rat des Tierarztes folgen, wenn es nicht mehr geht – auch wenn meine alte Tierärztin (jetzt pensioniert) immer noch erstaunt ist, dass Duna das letzte Weihnachtsfest überlebt hat und sich so gut erholt hat..
Meines Erachten ist Leid – unbehandelbare Schmerzen o.ä. Palliative Behandlung heisst ja nicht einschläfern – ich würde jedoch jederseit Duna lebensverkürzende Medikamente geben, wenn sie dafür Beschwerdefrei ist..
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- Assira
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Ich glaube, Du fühlst ganz gut, was zu tun ist und was nicht. DIe SItuation ist sicherlich nicht einfach ...
Zitat: meine Tierärztin meinte, Duna soll sich altersgemäß benehmen )
Tja - ich finde, Duna tut das doch ... sie ist ein Omi, nicht ganz gsund und absolut geriatrisch, und genau so benimmt sie sich
Ich wünsche Dir von Herzen Kraft für eure weitere gemeinsame Zeit, und noch seeehr viele schöne Stunen ...
Liebe Grüsse aus dem Seewinkel
Silvia mit Assira (Tornjak-Mix), Anjuschka (Barsoi) & Ashanti (Barsoi) unvergessen
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- Findelkind
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- Ilse
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Findelkind schrieb: ich glaube meine Tierärztin meinte eher dass Duna sich an den GUTEN Tagen altersgemäß benehmen soll und keine generelle Omi-Aussage. -- Duna ist nicht besonders klug mit ihrer hochgradigen Herzinsuffizenz und den Rücken- und Gelenkproblemen an einem guten Tag im vollen Galopp den Berg rauf und runter zu rennen , am nächsten Tag kann sie sich dann kaum bewegen oder fällt bei gar der Aktion in Ohnmacht... - aber wie zeigt Duna doch so schön: Lebe den AUGENBLICK, Vergangenes ist vergangen, die Zukunft ein Geheimnis...
Das hast du schön geschrieben und man sollte es sich öfter daran erinnern.
L.G.
Ilse mit Komondorchen Lumi und Kuvasz Vacak im Herzen
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- Sylvia
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Ich schimpfe auch manchmal mit Uli, wenn sie über 2 Stunden unterwegs waren und Paula dann nur noch platt in der Ecke liegt. Allerdings geht sie auch manchmal nur eine Kontrollrunde durch`s Dorf und sie sind nach 10 Minuten wieder da - mit 12 3/4 darf man aber auch wunderlich sein
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- Karin
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Ihr Verhalten ist gelegentlich auch etwas wunderlich. Nach der überstandenen Anaplasmose gehen wir auch wieder ungefähr 5 km am Tag. Je nach Wetter gemütlich oder interessiert.
Wenn sie sich richtig gut fühlt, macht sie bei Nachbars Hunden am Zaun Theater. Ein kleiner, alter Hund (Alter unbekannt, da Tierschutz) wird auch daran gemessen, wie er auf Bobo reagiert.
Wenn ihr allerdings wieder alle Knochen weh tun, stört sie weder ein anderer Hund noch der Briefträger. Beim Spaziergang zeigt sie mir, dass sie nicht weiter gehen möchte, indem sie sich nach Erledigung ihres großen Geschäfts umdreht und nach Hause will.
Als alte Frau habe ich vollstes Verständnis für meinen Hund. Alter verbindet.
Karin
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