Verteidigung

Assira schrieb: Danke Sylvia für's aufmerksame Lesen ...

Aber gerne doch!
Das Lustige ist ja, daß man selber oftmals drüber liest, ohne was zu merken und wenn man dann solche "Mißverständnisse" von anderen liest, freut man sich und schmunzelt - ich zumindest.
Es menschelt eben!
LG
Sylvia

Also, vielleicht hat unsere Hündin ja auch nur eine schlechte Phase.
Ich denke immer, nach der Läufigkeit (ging bis Mitte Dezember) kommt eine recht ruhige Phase.
Sie ist auch mit anderen Hunden und Menschen draußen recht entspannt.
Dann (6 Wochen später) wird sie aufmüpfig, beschützt besonders und auch rigeros.
Sonntag beim spazierengehen, hat sie zwei Menschen angeknurrt, die einfach zu nah gekommen waren.
Sie hat so ihren 1 m Sicherheitsabstand und wer da schnell und direkt auf uns zu kommt oder gar komisch aussieht (Menschen mit Regencape oder Kaputze gehen gar nicht) der wird angeknurrt. Ich blockiere sie dann immer weill ich nicht weiß, ob es beim knurren bleibt.

Sie ist im Januar 2 Jahre alt geworden. Wie entwicklen sich die Hündinnen denn weiter. Wann sind sie erwachsen und werden ruhiger?

Bobo ist wohl inzwischen bei uns angekommen. Wir bemerken immer neue Unarten.

Ich führe sie, seit sie abends im Dunkeln einen Mann angebellt hat und ich die Leine nicht fest gehalten hatte, nur noch mit Halti. Das Ding gibt mir eine unwahrscheinliche Sicherheit und ich habe jede Möglichkeit der Einwirkung. Wir gehen jetzt verhältnismäßig entspannt an anderen auch keifenden Hunden vorbei.
Meine HSH-Hündinnen waren erst mit 3 Jahren, ruhig und ausgeglichen. Unsere Uschi ging mit 18 Monaten im Dunkeln auch nur mit eingezogenem Schwanz an einem frei stehenden Mülleimer vorbei. Wir haben deshalb sogar eine große Augenuntersuchung durchführen lassen. Es war alles ok. Mit 3 Jahren war sie der ruhigste und ausgeglichenste Hund, die wir je hatte.
Es wird werden.
Karin

Diana,

mit zwei Jahren ist sie noch immer nicht fertig (weder charakterlich, noch körperlich), da ist sie noch in der Test- und Probierphase.
Wenn HSH in so einer Situation knurren, ist es bis zur Attacke üblicherweise noch ein sehr weiter Weg.
Tortzdem muss man eingreifen und unerwünschtes Verhalten sanktionieren.
Die Heftigkeit der Sanktion sollte dabei davon anhängen, wie groß die Verfehlung ist.

Gehen sie in die Küche, werden sie höflich gebeten wieder raus zu gehen. Funktioniert fast immer.
Wenn nicht, strecke ich den Finger demonstrativ Richtung Ausgang, gehe auf sie zu und bitte sie immer nocvh freundlich raus zu gehen.
Funktioniert zu 100%.

Schnüffeln sie in Richtung unseres gefüllten Tellers, sage ich freundlich "nein", hören sie nicht auf, wird das "nein" zunehmend schärfer.
Funktioniert zu 100%.

Wenn unsere am Haus lautstark bellen, weil ein fremder Hund da her geht, ist es mehr ein genervtes ".. ach hör auf..".
Fangen sie dabei an zu ziehen, wird der Ton zunehmend schärfer, rastet Ben an der Leine aus, lege ich die Hand U-förmig über sein Schautze, drücke leicht nach unten und rede dabei beruhigend auf ihn ein.
Das hilft immer.

Hat er sich mit einem anderen in der Wolle, wird er gepackt und runtergezogen, meist am Nackenfell, oder am Geschirr.
Wenn er dann nicht aufhören will, drücke ich ihn am Nackenfell auf den Boden (nicht ganz einfach bei unserem 80 kg Brocken).
Dann gibt er Ruhe, ist aber auch ca. 1 Wochen beleidigt und geht mir aus dem Weg.

Bei Nala ist der Jagdtrieb das Problem.
Rennt sie los, weil sie Wild sieht, BRÜLLE ich lautstark "Nala hier", das funktioniert zu 90%, funkrioniert es nicht, renne ich los, das funktioniert zu 99%.
Kommt sie zurück, wird sie gelobt.
Hört sie nicht, renne ich so lange hinter ihr her, bis ich sie habe, dann schimpfe ich sie verbal und mit drohender Körpersprache aus.
Das war vor knapp 2 Jahren das letze Mal nötig.

Grundsätzlich glt bei uns beim "Strafen": So wenig wie möglich, soviel wie nötig und loben, loben, loben, sobald sie es richtig machen.
Und natürlich sind wir alle nur Menschen und machen Fehler.

Gruß

Götz

Götz schrieb: ..... Hört sie nicht, renne ich so lange hinter ihr her, bis ich sie habe, dann schimpfe ich sie verbal und mit drohender Körpersprache aus .....

Chapeau vor so viel Fitness, Götz
Würde ich das bei Assira probieren, müsste ich jedes mal einen Marathon laufen (und das querfeldein über die Äcker und durch die Weingärten)

Bei mir ist es weniger Fitness als Durchhaltevermögen.
Nala kann unglaublich schnell rennen, da bin ich nicht mal halb so schnell, wahrscheinlich nicht mal ein viertel.
Allerdings ist das Wild ja meist schnell weg und dann rennt sie hin und her um es zu suchen.
Da kommt man dann doch recht schnell näher.
Einmalbin ich vielleicht 15 Minuten ihren Spuren durch den Schnee gefolgt.
Wie gesagt, wenn sie ihre Jagt startet, sie auf mein Kommando nicht aufhört und ich losrenne, dann hat sie eine letzte Chance straffrei zurückzukommen.
Dreht sie um und kommt zurück, wird sie gelobt.
Jagt sie weiter und ich renne hinterher, wird sie gestraft, auch wenn ich sie eine halbe Stunde später finde und sie dann schon auf dem Weg zurück ist.
Unsere Hunde sind intelligenter als wird oft denken und sie hat sehr schnell begriffen wofür sie gestraft wird.
Oft liest man, dass Hunde nur wenige Sekunden verknüpfen können, wofür sie gestraft werden.
In meinem Beispiel bin ich überzeugt, dass sie auch wenn sie schon 10 Minuten auf dem Rückweg ist, genau weiß, dass sie eine Strafe bekommt und wofür (wobei, ob es ihrer Meinung nach wegen des Jagens, wegen des nicht Gehorchens, oder wegen des sich vom Rudel entfernen ist weiß ich nicht, aber das ist letzlich auch egal).
Jedenfalls funktioniert es in der Praxis.

Gruß

Götz