Verhalten unserer Hunde bei Fremden im Haus

Ich hab dazu eine Frage:
Merkt ihr bezüglich Schutztrieb und Territorialverhalten Unterschiede zwischen Rüden und Hündinnen bzw. kastrierten Tieren? Klar ist ohnehin jedes Tier anders, aber gibt es Tendenzen?
Diesbezügliche Erfahrungen würden mich interessieren

Zwischen unserem 1. Kaukasen Saphir (ehem. DDR Grenzhund 7 Jahre), dem 2. Ambos (aus einer dt. Zucht 3/4 Jahr) und Grizzly (waschechter Russe 16 Wochen) gab es schon Steigerungen. Alle 3 waren unkastriert. Unsere letzte DSH war da schon anders drauf - Weiber durften Uli nur bedingt nahe kommen
Besucher auf dem Grundstück bei Saphir überhaupt kein Problem, da brauchten wir noch nicht mal ein Hoftor. Die anderen beiden mochten das nicht wirklich. Leider haben wir über die vielen Jahre vergeblich versucht, Testpersonen zu bekommen.
Nur unser Pflasterer - der früher im Grundstück war als wir erwartet hatten - war heilfroh, daß er noch in der Nähe der Tür war - unser Grizzly konnte verdammt schnell sein.
Komischerweise ließen sich die Rüden eher von mir beruhigen, die Weiber von Uli und wenn sich Paula entscheiden müßte, wen sie verteidigt, dann sähe es im Zweifelsfall für mich sicher bubsch (sächs. für mau aus.

Das finde ich interessant, Sylvia. Erscheint mir beinahe wie eine Art Wechselwirkung: Rüden zum Frauchen und Hündinnen zum Herrchen,
Bei mir fehlen ja solche Erfahrungen ... nicht nur , weil Assiras Schutztrieb mässig ist Gäbe es in meinem Haushalt einen Mann, wäre ich bei Assira wahrscheinlich abgemeldet (es ist hin und wieder fast peinlich, wie sie manche Männer anhimmelt) ....

Territorial ist sie ja allemal. Seit wir öfter ihre Freundin "Flocke" besuchen, meint sie, sie muss auch dort wachen und alles kontrollieren .... Gottseidank bleibt Flocke dabei entspannt und überlässt Assira das Terrain.
Ich hab mich ja lange nicht getraut, die Familie mit meinen Mädels zu besuchen. Man weiss ja nie, wie es kommt. Flocke (Golden/Kuvasz) ist um 2 Jahre älter als Assira und ein ausgesprochen freundliches Hundemädchen, aber daheim eigentlich der Boss.

Was die Führung von Hunden angeht finde ich es mit Rüden fast ein bisserl leichter. Ob das mit dieser o.a. Art Wechselwirkung zu tun hat, weiss ich aber nicht, Ich meine, die sind irgendwie "einfacher gestrickt", gradliniger und deshalb auch leichter zu durchschauen. Hündinnen müssen immer wieder alles hinterfragen, sind nachtragender sowie in ihrer Entschlossenheit hartnäckiger und kreativer in der Durchsetzung. Ich würde fast behaupten wollen, dass das unabhängig von der Rasse ist..

Ganz genau kann ich dazu nichts sagen, unsere Rendi wurde ja leider nur drei Jahre alt.
Aber im Nachhinein betrachtet war sie schwieriger als die beiden nachfolgenden Rüden. Sie hatte eine ziemlich starke Futteraggression, was sich aber auch auf andere Sachen, welche sie als ihr Eigentum betrachtete. bezog.
Sie ließ sich auch schwerer händeln, aber war deutlich mehr auf Männer bezogen. Da die Hunde immer mehr meine als die meines Mannes sind, war es da manchmal schwierig für mich. Wenn wir z.B. in der Huschu beim üben waren und mein Mann dazu kam wollte sie nicht mehr mit mir arbeiten. Sie liebte auch den Trainer sehr.
Als sie krank war und ich sie behandeln musste ging das nur mit Maulkorb, sie zeigte schnell mal mit den Zähnen was ihr nicht gefiel. Bei meinem Mann nahm sie sich nicht so viele Freiheiten.

Örszö und auch Vaci wäre es nie eingefallen die Zähne gegen uns zu benutzen oder zu drohen.

Die beiden Rüden waren, ohne das wir das irgendwie beeinflusst haben, immer hauptsächlich meine Hunde, wogegen es mit Rendi nur einigermaßen geklappt hat weil ich wirklich viel mit ihr gearbeitet habe.

Örszö war sehr fremdenabweisend, aber Frauen hatten es bei ihm eindeutig leichter. Er mochte den Trainer, den Rendi so gern hatte, überhaupt nicht und zeigte das auch sehr deutlich.


Ich persönlich finde sie leichter zu händeln und würde auch immer wieder einen Rüden bevorzugen.

Nach meinen Erfahrungen und Gefühlen ist es wirklich so, dass sich Hündinnen mehr an Herrchen und Rüden mehr an Herrchen binden.


Wie das mit dem Territorialverhalten ist kann ich nicht sagen, aber auch zwischen den beiden Rüden gibt es ziemliche Unterschiede.
Örszö war kompromisslos in dieser Beziehung. Vaci dagegen läßt sich da eher beeinflussen, was das Leben mit ihm deutlich leichter macht.

Hi, da gebe ich auch mal kurz meinen Senf dazu.

Erstmal werde ich ganz schön neidisch wenn ich lese wie toll und einfach es bei manchen klappt.
Unsere Situation zu beschreiben ist recht einfach. Bibo ist ein super Familienhund und ne Schmusebacke. Er akteptiert jetzt auch schon länger unseren Sohn die Familie (Omas,Opas, Tante, ein paar Freunde), insgesamt ca.10 Personen. Diese kommen aber mehr oder weniger oft vorbei oder er hat schöne Erfahrungen mit ihnen in seiner Welpenzeit gahabt.
ABER alle anderen Menschen sind Feinde und da gibt es nichts schönzureden. Kommt jemand ungefragt auf unser Grundstück, was nicht möglich ist, wird er sofort angefriffen. Er macht kein grosses Gezeter und springt aufgeregt herum, er greift an. Leider ist es einmal vorgekommen aber glimpfilch ausgegangen. Mit Fremden zusammenführen geht nicht. Fremde im Haus nur wenn er weggeschlossen ist oder an der Kette ist.
Unsere HSH Hündin die wir vor Bibo hatten war eigentlich genauso also glaube ich das es auch an userer Lebensart/Situation liegt.
Bei uns gehen den ganzen Tag Wildfremde Menschen ein und aus und Bibo ist immer in Alarmstellung. Er hat sich teilweise daran gewöhnt aber wehe ein Kunde verhält sich falsch und macht einen Schritt zuviel, dann ist es gut das die Kette dran ist.

Gruß in die Runde