Wann gilt ein Hsh als erwachsen?

So geht es sehr oft. So ist ihr Wesen, die Entscheidung ist gefallen und gut.

Bei Emmi ging das mit ca. 1 Jahr los. Vorher war sie "Everybodys Darling".
Ich habe damals immer auf die vielbesagte Pubertät bei Hunden gewartet, aber so war das nicht bei ihr.
Es kam eher schleichend. Eins zum anderen. Fast nicht zu bemerken.
Heute mit 4 1/2 wächst sie immer noch (mental). Sie reift. Man merkt das an Eigenarten, die sich vertiefen, wie zB andere Hunde, die sie immer weniger mag. Sie sondert sehr gewissenhaft aus. Die meisten sind überflüssig. Sie ist immer noch albern, aber nicht mehr so wie noch vor einem Jahr. Sie ist...ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll...reifer? Erwachsener? Gefestigter in ihrer Meinung?
Mag sie jemanden, dann mit aller Leibe, die ihr zur Verfügung steht. Mag sie jemanden nicht, dann vermutlich für immer.

Erwachsen ist sie vielleicht immer noch nicht ganz, aber jeden Tag ein bisserl mehr.
Und bei aller Unsicherheit die sie oft mitbringt, ist sie ein sehr stolzer Hund, mit einem unfassbar großem Herzen.
Es macht auf jedenfall Spaß sie zu begleiten.

Deine Beschreibung rührt mich, Tine .... vielleicht auch, weil sie ebenso ein bisserl von "Assira" erzählt

Tine, das hast Du mir aus dem Herzen geschrieben, genauso habe ich es auch bei Lisou und Louanne erlebt!
So richtig "erwachsen" in menschlichem Sinne fand ich, waren sie ungefähr mit 5 Jahren...diese Hunde sind einzigartige Gefährten.
Irgendwie fällt mir bei diesem Thema auch immer etwas ein, dass ich mir damals (noch im alten Forum) als Kopie abgespeichert habe weil ich es so treffend fand.
Die Worte stammen von Klaus, ich habe sie für mich als "Liebeserklärung für HSH" abgespeichert :
" ...Sally, wir haben SU auf'm Kennzeichen, eh nur zwei Mischlinge aus Griechenland. Zwar wär der Rüde ein erprobter Therapiehund für bissige und zickige Hündinnen, aber der würde Dich mit dem Hintern nicht an gucken. Ausser, Du wärst "DIE" Auserwählte. Gab's bislang nur 1 mal. Alles andere ist Luft. Vielleicht nach ein paar mal..., aber nur vielleicht! Nur,-- wirklich kennenlernen? Pah!
Um eine Hündin halbwegs zu aktzeptieren gibt ihr der Kerl mal eben locker einen Monat (Probe)Zeit.

Einen Hund kennenzulernen setzt voraus das er sich Dir zeigen will/kann. Das er Dir vertrauen kann. Sucht der Hund Dich aus, ist das einfach. "Willst" Du "einen" HUnd kennenlernen, ist das "auf die Schnelle" fast unmöglich.

Das Verhältnis zu "einem Hund vom alten Schlag" ist je nach eigenen Voraussetzungen sehr intuitiv und seelenverwandt, oder aber auch fremd und unverständlich. Ich würde sagen, es sind die Instinkte von Mensch und Hund die harmonieren müssen. Dann hat es Erfolg. Und es ist dann wie ein Schwur.
Schau mal in den Tierheimen. Da wirst Du sie finden, die treuen Freunde, Wächter und harten Krieger. Verstoßen, gedemütigt und verloren. Berühre sie nur sehr oberflächlich um ihnen Schmerz zu ersparen, aber Du wirst es wahrscheinlich spüren.
Hört sich vielleicht komisch an, aber für die Hunde ist das sehr ernst.
Gruss..."
LG
Sylvia-Patou

Danke ihr 2!

Beim letzten Absatz von Klaus hat sich Gänsehaut bei mir ausgebreitet....

Ich denke gerade bei Herdis ist das nochmal eine ganz andere Dimension, die das annimmt. Es ist für jedes Tier schlimm, aber gebrochen, eingesperrt, gedemütigt und verstoßen....damit reisst man einem Herdi die Seele heraus.
Sie sind so stolz und freiheitsliebend, sanft und kriegerisch zugleich. Im Tierheim zu sitzen, nach solchen schlimmen Erfahrungen, das bricht sie und ich glaube nicht, dass sie das jemals verwinden können.

Ja der letzte Absatz vom Zitat ist wirklich sehr, sehr gut geschrieben.

Tine auch so einen HSH kann man mit viel Liebe, Verständnis, Vertrauen usw. wieder aufrichten und ein schönes Leben bescheren. Tira hat in einem Zwinger gelebt und was habe ich für einen liebevollen Schatten mit ihr gewonnen.