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Berichte über Wolfsbegegnungen
- Sylvia
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22 Apr 2021 08:28 - 22 Apr 2021 08:33 #11865
von Sylvia
Und wie schon geschrieben, warum sollen Wildtiere auf Futtersuche gehen, wenn sie nur die Nase in den Wind halten müssen um Essensreste zu finden und gewöhnen sich ruck zuck daran, daß sie erst an den Katzennapf auf der Terrasse ran gehen, wenn es dunkel im Haus ist und der Bewegungsmelder nach 1 Minute ausschaltet. Wie lange brauchten unsere denn um uns zu lesen
Sylvia antwortete auf das Thema: Berichte über Wolfsbegegnungen
Darin liegt für mich das eigentliche Problem, denn normalerweise ist kein Wildtier in Städten zuhause. Wenn aber die Mountainbiker und Alibiwanderer mit ihren unerzogenen Kindern/Hunden jenseits der Wege Kolonnenweise durch die Wälder walzen...Ilse schrieb: Ja Götz , da gebe ich dir absolut recht, die Wölfe müssten konsequent und energisch aus Menschennähe vertrieben werden. Dann würden sie ihr Meideverhalten beibehalten.
Und als die ersten Wölfe sich auf den Truppenübungsplätzen in der Lausitz ungewöhnlich zutraulich zeigten hatte man ja auch den Verdacht dass sie von den Soldaten gefüttert wurden. Später habe ich dazu aber nie wieder etwas gehört oder gelesen.
Und wie schon geschrieben, warum sollen Wildtiere auf Futtersuche gehen, wenn sie nur die Nase in den Wind halten müssen um Essensreste zu finden und gewöhnen sich ruck zuck daran, daß sie erst an den Katzennapf auf der Terrasse ran gehen, wenn es dunkel im Haus ist und der Bewegungsmelder nach 1 Minute ausschaltet. Wie lange brauchten unsere denn um uns zu lesen
Letzte Änderung: 22 Apr 2021 08:33 von Sylvia.
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- Emmi
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22 Apr 2021 23:23 #11867
von Emmi
Liebe Grüße Tine & Emmi
Boden wischen mit Hunden im Haus ist in etwa so,
wie Zähneputzen mit Nutella-Brot im Mund!
Emmi antwortete auf das Thema: Berichte über Wolfsbegegnungen
Als hier vor Kurzem ein Wolf mehrmals gesichtet wurde, war ich auch erst verunsichert. Ich bin mit Emmi ja meistens irgendwo im Nirgendwo unterwegs, hauptsächlich Wald. Wir wohnen auch direkt am Wald, wenn dort nachts was steht, habe ich keine Chance das auch zu sehen.
Bei genaueren Nachdenken, ist Angst aber total unbegründet. Bei all den Touren habe ich noch nicht mal ein Wildschwein zu sehen bekommen, und die gibts hier rundherum doch mehr als Wölfe. Wobei ich bei Wildschweinen sicher mehr Angst hätte, die scheinen mir doch wesentlich angriffslustiger zu sein.
Die Frau im Video war sicher total überfordert mit der Situation und das ist ihr auch nicht zu verdenken. Wer hat schon jemals einen Wolf zu Gesicht bekommen und dann auch noch so nah und scheinbar wenig scheu?
Ich vermute, es war ein Jungwolf, der neugierig war und die hohe kreischende Stimme macht auch nur neugieriger. Besser wäre wahrscheinlich gewesen, sich groß aufzubauen und mit tiefer drohender Stimme zu brüllen, vielleicht auch was zu werfen, um dem Wolf zu vermitteln, dass Mensch einfach total uninteressant und gefährlich ist.
Aber hätte ich so souverän in dem Moment reagiert? Eher nicht. Und wie hätte Emmi dann auf mein Verhalten reagiert?
Ich schätze die Gefahr, die von Wölfen im Moment ausgeht eher gering ein, trotzdem ist der Wolf ein Raubtier, das nicht zu unterschätzen ist. Dazu gehört aber dann auch, dass der Mensch ihn dazu verleitet anzunehmen, dass ihm in Menschennähe keine Gefahr mehr droht, was durch anfüttern sicher gefördert wird. Das sieht man ja auch ganz gut bei den Wildschweinen, die vor nichts mehr Halt machen, weil sie eben die Scheu komplett verloren haben. Im Grunewald zB.
Es gibt Videos, in denen Jungwölfe auf den Truppenübungsplätzen der Lausitz, keinerlei Furcht mehr vor den Fahrzeugen zeigen, weil sie das gewohnt sind. Die liegen da auf den Fahrbahnen und warten bis sie aufstehen, bis die Fahrzeuge quasi schon über sie drüber rollen. Keinerlei Scheu.
Ich schätze aber, das würde anders aussehen, wenn jemand aussteigen würde.
Auch treiben sie sich in direkter Nähe zu Abbaugruben herum, ohne Scheu.
Wenn keine Gefahr droht vom Menschen, werden sie die Scheu früher oder später verlieren und die Eltern werden das Verhalten so an die Jungtiere weitergeben.
Man sollte das einfach im Auge behalten und ausreichend Aufklärung unter der Bevölkerung betreiben.
Und der Mensch fällt nicht ins Beuteschema der Wölfe, auch wenn wir leichte Beute wären. Es gibt genug Wild in unseren Wäldern, so dass das Angebot der natürlichen Nahrung ausreichend vorhanden ist, ja sogar von Jägern dezimiert werden muss, weil die natürlichen Fressfeinde fehlen.
Das auch der Wolf oft den einfachen Weg geht und Weidetiere reisst, ist nicht schön, aber nicht ungewöhnlich.
Und ja auch der Mensch dringt vermehrt in die Lebensräume unserer Wildtiere ein, auch das führt dazu, dass die natürliche Scheu verloren geht und es zu Kontakt zwischen Tier und Mensch führt, der normalerweise so nicht stattfinden würde.
Es ist neu für uns, aber es wird sich ein Weg finden in Zukunft. Man muss sich anpassen lernen.
Bei genaueren Nachdenken, ist Angst aber total unbegründet. Bei all den Touren habe ich noch nicht mal ein Wildschwein zu sehen bekommen, und die gibts hier rundherum doch mehr als Wölfe. Wobei ich bei Wildschweinen sicher mehr Angst hätte, die scheinen mir doch wesentlich angriffslustiger zu sein.
Die Frau im Video war sicher total überfordert mit der Situation und das ist ihr auch nicht zu verdenken. Wer hat schon jemals einen Wolf zu Gesicht bekommen und dann auch noch so nah und scheinbar wenig scheu?
Ich vermute, es war ein Jungwolf, der neugierig war und die hohe kreischende Stimme macht auch nur neugieriger. Besser wäre wahrscheinlich gewesen, sich groß aufzubauen und mit tiefer drohender Stimme zu brüllen, vielleicht auch was zu werfen, um dem Wolf zu vermitteln, dass Mensch einfach total uninteressant und gefährlich ist.
Aber hätte ich so souverän in dem Moment reagiert? Eher nicht. Und wie hätte Emmi dann auf mein Verhalten reagiert?
Ich schätze die Gefahr, die von Wölfen im Moment ausgeht eher gering ein, trotzdem ist der Wolf ein Raubtier, das nicht zu unterschätzen ist. Dazu gehört aber dann auch, dass der Mensch ihn dazu verleitet anzunehmen, dass ihm in Menschennähe keine Gefahr mehr droht, was durch anfüttern sicher gefördert wird. Das sieht man ja auch ganz gut bei den Wildschweinen, die vor nichts mehr Halt machen, weil sie eben die Scheu komplett verloren haben. Im Grunewald zB.
Es gibt Videos, in denen Jungwölfe auf den Truppenübungsplätzen der Lausitz, keinerlei Furcht mehr vor den Fahrzeugen zeigen, weil sie das gewohnt sind. Die liegen da auf den Fahrbahnen und warten bis sie aufstehen, bis die Fahrzeuge quasi schon über sie drüber rollen. Keinerlei Scheu.
Ich schätze aber, das würde anders aussehen, wenn jemand aussteigen würde.
Auch treiben sie sich in direkter Nähe zu Abbaugruben herum, ohne Scheu.
Wenn keine Gefahr droht vom Menschen, werden sie die Scheu früher oder später verlieren und die Eltern werden das Verhalten so an die Jungtiere weitergeben.
Man sollte das einfach im Auge behalten und ausreichend Aufklärung unter der Bevölkerung betreiben.
Und der Mensch fällt nicht ins Beuteschema der Wölfe, auch wenn wir leichte Beute wären. Es gibt genug Wild in unseren Wäldern, so dass das Angebot der natürlichen Nahrung ausreichend vorhanden ist, ja sogar von Jägern dezimiert werden muss, weil die natürlichen Fressfeinde fehlen.
Das auch der Wolf oft den einfachen Weg geht und Weidetiere reisst, ist nicht schön, aber nicht ungewöhnlich.
Und ja auch der Mensch dringt vermehrt in die Lebensräume unserer Wildtiere ein, auch das führt dazu, dass die natürliche Scheu verloren geht und es zu Kontakt zwischen Tier und Mensch führt, der normalerweise so nicht stattfinden würde.
Es ist neu für uns, aber es wird sich ein Weg finden in Zukunft. Man muss sich anpassen lernen.
Liebe Grüße Tine & Emmi
Boden wischen mit Hunden im Haus ist in etwa so,
wie Zähneputzen mit Nutella-Brot im Mund!
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