Berichte über Wolfsbegegnungen

Also .... ich mußte ja erstmal durchatmen : nicht wegen des Wolfes sondern wegen der hysterisch kreischenden Frau!
Das alles (ihr Angstverhalten) liegt aber an der unglaublich reisserischen und oft auch desinformatorischen Medien (auch gerade social media), die den Leuten derart Angst machen, dass sie in solchen Situationen einfach nicht gelassen bleiben können.

Wie ich ja schon mehrfach hier im Forum geschrieben habe, lebten wir jahrelang unmittelbar benachbart zu zwei wilden Rudeln, mitten im Wolfsland... ich hätte zu gern mal einen gesehen... leider nie passiert, wir haben sie nur selten mal heulen gehört... die sind nämlich erstens unglaublich scheu und zweitens schätzen sie ganz genau ab was sie tun.
Das hier im Video ist eine andere Situation...Ich bin da bei Sylvia : das ist für mich ein neugieriger Jungwolf... die streifen einzeln umher und gucken, testen auch schon mal Annäherungen aus...

Da hilft nur Verteiben...!!! Sie hat das ja durch ihr Geschrei auch irgendwie geschafft, aber es ist eben wegen ihrer hysterischen Hilflosigkeit eines der typischen Angstmach- Videos...
@ Götz weglaufen darf man selbstverständlich nicht, denn das weckt noch mehr Neugier und ist ausserdem genau das was Beute tut!

Ich habe mal eine gezielte Angstmach- Kampagne der Jägerschaft kommentiert. Die wollten allen Ernstes an jedem Weg der in unsere riesigen Wälder führt ein Schild aufstellen "Gefahr durch Wölfe" das war so absurd, dass ich ihnen öffentlich vorgeschlagen habe, doch bitte an jeder Strasse!!! (die laufen ja auch durch alle Siedlungen und Städte wie Berlin und Potsdam) UND natürlich dann auch an jedem Waldweg Schilder aufzustellen "Gefahr durch Wildschweine"... denn es ist wirklich erheblich gefährlicher einer Rotte Wildschweine (speziell mit Frischlingen und Überläufern) zu begegnen (und das besonders mit Hund) als jemals einem Wolf! Die Wahrscheinlichkeit, dass man Wildschweinen begegnet ist tatsächlich ungleich höher und es ist zugleich auch deutlich gefährlicher... Es wäre VIEL WICHTIGER die Leute sachlich aufzuklären, ihnen diese tiefsitzende (immer neu geschürte) Angst zu nehmen und ihnen das in solcher und anderen Situationen RICHTIGE Verhalten beizubringen. Ähnlich wie es die Schweiz mal getan hat mit einer sehr guten Kampagne wie man sich freilaufenden HSH gegenüber verhalten soll!

Das einfach und unaufgeregt den Wolf mit Steinen vertreiben tun die Leute, die seit Jahrhunderten in Europa noch mit Wölfen gemeinsam in einem Territorium leben... draussen dürfen sie rumlaufen aber in die Dörfer DÜRFEN sie nicht kommen... da gehört eine klare Ansage hin (Steine) und Wolf versteht...

Genau das haben zum Beispiel sehr kluge KITA- Betreuerinnen bei uns in der Nähe gemacht.. .da stand plötzlich so ein total neugieriger Jungwolf am Kitazaun... sie haben den Kindern erklärt dass der nur neugierig ist aber das er eben nicht so nahe zum Menschen darf und die Kinder mußten laut schreien und mit Steinen und Ästen nach dem Wolf schmeissen, der fortan die Nähe zu Menschen lernen würde zu meiden... alles gut... Kinder sehr gut mitgemacht und was Wichtiges gelernt ... aber nein, da müssen 2 Elternpaare danach irre Rabatz machen, ihre Kinder hätten in Lebensgefahr geschwebt und so weiter (was vollkommener Blödsinn war) und forderten die sofortige Abberufung der KITA- Leitung, gingen in die SM mit komplett verlogenen Darstellungen der Situation ... den Rest erspar ich mir...

Einmal habe ich in Berlin auf einen verspäteten Zug warten müssen, mein Handy leider Batterie alle und da ich ja kilometerweit durch stockdusteren Wald hätte nach Hause laufen müssen von der einsamen Bahnstation, habe ich eine junge Frau angesprochen, ob sie mir nur für einen kurzen Anruf bei meinem Mann mal ihr Handy leihen könnte, habe ihr also erklärt, dass ich ansonsten fast 5km durch den dunklen Wald nach Hause laufen müsste. Sie gab es mir daraufhin sehr bereitwillig und sagte - nachdem ich mich mit Männe am Bahnhof um ungefähr verspätete gut 1,5h verabredet hatte: „ICH würde NIE allein durch diese Wälder laufen, da sind die gefährlichen Wölfe!“ Ich wollte sie nicht verärgern, weil sie mir ja so nett ihr Handy geliehen hatte und sagte nur sinngemäß ganz kurz, dass ich vor Wölfen im Wald keinerlei Angst haben würde aber vor bösen Menschen viel mehr... Sie daraufhin leicht geschockt: „Also mein Mann ist Jäger und der würde am liebsten jeden Wolf abknallen, die sind soooo gefährlich!“ ... Hm habe ich nur noch gesagt, als Jäger sollte er es eigentlich vieeel besser wissen, dass man sie nicht fürchten braucht. Daraufhin drehte sie mir nur noch den Rücken zu...

Übrigens Götz, der Mensch gehört nicht zum Beuteschema des Wolfes (es sei denn der Wolf ist echt am Verhungern, was eigentlich nicht vorkommt in Mitteleuropa). Und so lange die deutschen Wälder noch massiv von Rehen und Wildschweinen (und manche Landstriche von Kaninchen) überbevölkert sind hat er genug Beute, die er auch mag... da er schlau ist, nimmt er auch Gelegenheiten wahr, die ihm leichte Beute bescheren! ... daher sollten alle Tierhalter sich entsprechend darauf einstellen... es ist zum Leben genug für alle da...

Würde der Wolf einen Menschen angreifen? Das ist der eine Punkt, aber was mich noch beschäftigt ist, wie verhalten sich unsere Hunde in so einer Situation?

In einem bin ich sicher, wenn ich so hysterisch kreischen würde puscht das den Hund auf und er geht ins Schutzverhalten und dann wird die Situation schwierig und unberechenbar. Ob der Hund bei einer direkten Konfrontation unbeschadet bleibt ist mit Sicherheit mehr als ungewiss.
Ich denke beim Kampf Hund gegen Wolf überlebt der Hund nur mit Glück

Also ich denke bei diesen Überlegungen an unsere HSH, andere Hunde haben gewiss noch schlechtere Chancen.

Patou schrieb: .......
Das einfach und unaufgeregt den Wolf mit Steinen vertreiben tun die Leute, die seit Jahrhunderten in Europa noch mit Wölfen gemeinsam in einem Territorium leben... draussen dürfen sie rumlaufen aber in die Dörfer DÜRFEN sie nicht kommen... da gehört eine klare Ansage hin (Steine) und Wolf versteht...

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Übrigens Götz, der Mensch gehört nicht zum Beuteschema des Wolfes (es sei denn der Wolf ist echt am Verhungern, was eigentlich nicht vorkommt in Mitteleuropa). ......

Das erste ist entscheidend für das zweite: Wölfe müssen systematisch mit Steinen oder Gummigeschossen von Menschen vertrieben werden, dann wird der Mensch auch nie zum Beuteschema des Wolfes werden.
Leider gibt es in Deutschland meist nur schwarz / weiß: Entweder der Wolf ist eine reißende Bestie, oder ein liebes Kuscheltier.
Irgendwann werden ganz besonder "wolfsliebende" Menschen Wölfe am Rande ihres Grundstücks anfüttern - ist es nicht toll einen Wolf "im Garten" zu haben und werden sich dann wundern wenn der nicht mehr scheue Wolf einen Menschen angreift.
Dann müssen natürlich alle Wölfe getötet werden, weil es ja reißende Bestien sind.

Die Wahrheit liegt aber dazwischen: Wölfe sind Raubtiere, die körperlich in der Lage sind die meisten Menschen recht einfach zu töten. Sie sind also potenziell gefährlich. Tatsächlich sind Wölfe aber sehr scheu und Angriffe von Wölfen auf Menschen sehr selten. Damit es so bleibt, müssen Menschen dafür sorgen, dass Wölfe weiterhin Angst vor Menschen haben.

Ilse schrieb: Würde der Wolf einen Menschen angreifen? Das ist der eine Punkt, aber was mich noch beschäftigt ist, wie verhalten sich unsere Hunde in so einer Situation?

In einem bin ich sicher, wenn ich so hysterisch kreischen würde puscht das den Hund auf und er geht ins Schutzverhalten und dann wird die Situation schwierig und unberechenbar. Ob der Hund bei einer direkten Konfrontation unbeschadet bleibt ist mit Sicherheit mehr als ungewiss.
Ich denke beim Kampf Hund gegen Wolf überlebt der Hund nur mit Glück

Also ich denke bei diesen Überlegungen an unsere HSH, andere Hunde haben gewiss noch schlechtere Chancen.

Ein gleich großer und gleich gesunder Hund hat keinerlei Chance gegen einen Wolf. Unser 81 kg Ben mit 4 Jahren wäre einem 30 kg Wolf sicher überlegen.
Zum Glück mussten wir es nie testen ...

Ohne Not verschwendet kein Wildtier Energie und da wir nicht ins Beuteschema passen, hätte ich um mich keinerlei Angst.
Es kommt sicher nicht auf die Rasse an, sondern auf den einzelnen Hund und die entsprechende Situation. Okay unsere sind anders gestrickt als ein Pudel,
(wobei, wenn ich an den Großpudel einer Bekannten denke, der würde auch keinen Gefangenen machen) aber ich gehe davon aus, daß die Kommunikation von Hunden und Wölfen ähnlich ist und wenn beide gesund im Kopf sind und der Hund keinen Jagdtrieb (wie Paula ) hat sollte doch wohl nichts passieren..
In der Videosituation hätte Paula wahrscheinlich mich angegriffen

Ja Götz , da gebe ich dir absolut recht, die Wölfe müssten konsequent und energisch aus Menschennähe vertrieben werden. Dann würden sie ihr Meideverhalten beibehalten.

Und als die ersten Wölfe sich auf den Truppenübungsplätzen in der Lausitz ungewöhnlich zutraulich zeigten hatte man ja auch den Verdacht dass sie von den Soldaten gefüttert wurden. Später habe ich dazu aber nie wieder etwas gehört oder gelesen.