Halsband oder Geschirr

Ich hab bei Assira auch sehr lange zwischen Halsband und Geschirr geschwankt, denn ich persönlich empfinde es so, dass ich mit dem Halsband mehr Einfluss auf den Hund habe. Zumindest in "zivilisierter" Umgebung. D.h. wenn wir im DOrf oder in einer Stadt unterwegs sind, haben die Hunde ihr Halsband um, und damit sind wir gut ausgestattet.

Anders in den Feldern/Weinbergen.
Genau hier hatte ich mit Assira ja stets das Problem, dass sie plötzlich wie ein Katapult in die Leine fetzte, und dann über alle Berge war. Und das stundenlang. Sie ist - wenn sie das macht - vollkommen schmerzresistent.
SIe hat mit doppelreihige Zugstoppketten abgerissen (es sind nur die Kettenglieder durch die Botanik geflogen) sie hat Biothaneleinen abgerissen, und dabei ist sie ja gar kein Koloss, sondern eiher ein zierliches Mäderl. Selbst, als ich die verbotenen Zugketten (OHNE Stachel natürlich) benutzt hab, wusste sie, wie sie sich daraus befreit. Dass sie "normale" Brustgeschirre ausziehen kann, ist da ja fast nicht mehr erwähnenswert .
Assira ist halt eine begnadete Houdini, imd ich war oftmals verzweifelt, vieles davon ist sicherlich hier noch nachzulesen .... das ist aber ihr EINZIGER Schwachpunkt, ansonsten ist sie eine wunderbare Hündin.
Ich konnte diesbezüglich leider keine Hilfe bei Trainern finden, anlässlich eines Seminars in der Martin Rütter Schule wurde mir dann auch die letzte Hoffnung genommen. Ich würde mit meiner Süssen wohl niemals entspannt ohne Leine durch die Felder laufen können. ABER: man empfahl mit ein sog. Harness Geschirr, das sie zumindest nicht ausziehen kann. SOllte wieder einmal eine Leine reissen, dann ist das natürlich eine andere Baustelle....

Mein Problem war damit nicht gelöst, der Ratschlag war aber gut für uns. Und das Seminar hätte ich sowieso nicht missen wollen, denn es hat MIR etwas gebracht und Assira hatte ein schönes Wochenende mit viel Spass.

Ich dachte ja lange Zeit, Assira hätte den für HSH eher untypischen Jagdtrieb. Das ist es aber nicht - sie ist eine unerbittliche Kontroletti und würde am liebsten "ihr" Revier, das sich über 4 Ortschaften erstreckt täglich ablaufen. Ich bin dabei nicht wichtig. Sie findet es zwar nett, wenn sie mich dann irgendwo sieht, WANN sie sich dann aber einfangen lässt, um mit nach Hause zu kommen, bestimmt sie immer noch selber!

Gottseidank sind solche Ausflügen nun schon sehr lange nicht mehr passiert (ich glaub, so gute 2 Jahre) ...


.

Danke, Silvia für deine Antwort. Deine Beschreibung könnte ich fast 1:1 auf Benji übertragen, das kommt mir alles sehr vertraut vor! Er hat auch gerne alles unter Kontrolle. Vielleicht ist er etwas weniger territorial, dafür hat er wirklich einen starken Jagdtrieb.
Er hat auch schon Leinen geschrottet. Immer dann, wenn er genug Anlauf hat, wird es besonders gefährlich. Er hat eine ungeheure Wucht, obwohl er nur 29 kg wiegt. Benji scheint in dem Moment überhaupt nichts wahrzunehmen, Schmerz sicher auch nicht. Er macht auch gar keinen zerknirschten Eindruck nach so einer Aktion. Am Geschirr macht ihm der plötzliche Stopp gar nichts aus. Ich schätze, daher macht er es auch immer wieder.
Andererseits, mit Halsband alleine ist es mir zu unsicher, denn er hat sich aus dem Halsband schon rausgewunden. Ich weiß nicht, ob er genauso losstürmen würde. Wenn, dann wäre ein solcher Stopp auf die Halswirbelsäule wohl auch nicht gut. Im Tierheim hat man uns damals gesagt, wir sollten nur Geschirr benutzen, wegen der Gefahr für den empfindlichen Hals-Bereich.

Und nun nutze ich also das Geschirr kombiniert mit Halsband, wenn er mal bei Fuß laufen soll.

Und das Geschirr alleine, wenn er trödeln und schnüffeln darf, also eigentlich meistens, wenn wir spazieren gehen, denn Freilauf ist ja selten möglich.

Da bin ich nicht dem Rat der Hundetrainerin gefolgt:
Sie sagt, er sollte hauptsächlich neben mir laufen. Wenn die Leine am Halsband und Geschirr ist, soll er nicht dauernd stehenbleiben, schnüffeln und markieren. Und das sollte den Hauptteil des Spaziergangs ausmachen.

Hab ich probiert und es hat mir gar keinen Spaß gemacht und ich glaub dem Hund auch nicht. Diese ständige Kontrolle und das dauernde Korrigieren hat mich richtig gestresst.

Nun ist die Leine meist nur am Geschirr und ich versuche im Kontakt zu bleiben, aber nicht in ständiger Kontrolle. Nach hinten korrigiere ich ihn nicht. Nach vorne soll er nicht ziehen und das klappt auch ganz gut. Mit den bekannten Ausnahmen, wenn er eben was sieht, wo er hinterher will.

Andererseits, vielleicht ist es ja ein Fehler, dass ich da soviel Rücksicht nehme.

Man muss sagen, die Hundetrainerin hat keine spezielle Erfahrung mit HSH, aber im Gegensatz zu uns zumindest Erfahrung mit Hunden.

Aus euren Beiträgen hab ich aber auch entnommen, dass eben doch nicht alles was man so grundsätzlich macht, auch immer für HSH passt.

Lieben Gruß von Brigitte und Benji

Früher gab es kaum Geschirre und im Verein wurde selbst mit Halsband gefährtet. Ich glaube auch, dass es eine Modeerscheinung ist.

Meine Hunde tragen immer ihr Halsband. Ich nehme es auch in der Wohnung nicht ab.

Ich benutze immer Zughalsbänder mit Stopp, sodass sie sich nicht rauswinden können. Bobo trägt ein helles Limexhalsband, welches ich mit meinem Namen und Telefonnummer beschriftet habe.
Dieses Halsband hat außerdem noch den Vorteil sehr stabil zu sein und wenn es richtig schmutzig ist, kann man es mal eben waschen.

Außerdem ist es auch noch preiswert. Alle 2 Jahre bekommen meine Hunde neue Halsbänder, weil ich nicht weiß, ob das Band auch einem gewissenen Alterungsprozess unterliegt. Sehen tut man nichts.

Keiner meiner Hunde hatte jemals Kehlkopfprobleme, obwohl sie anfangs auch gezogen haben.

Karin

Benji schrieb: ..... Er macht auch gar keinen zerknirschten Eindruck nach so einer Aktion. Am Geschirr macht ihm der plötzliche Stopp gar nichts aus. Ich schätze, daher macht er es auch immer wieder.

Ich muss grad lachen ... denn Zerknirschung gibt es bei Assira auch nicht. Wenn sie nach solch einer Aktion im Morgengrauen heim kommt (ich lasse zu diesem Zweck dann das Gartentor offen und das Licht an) ist sie ungehalten, dass die Haustür doppelt versperrt ist, und sie nicht aufstperren kann. Sie bellt dann vorwurfsvoll und begehrt Einlass. Dazu legt sie sich in den riesigen Salbeibusch vor der Tür ....

Wie gesagt, das letzte Mal liegt gsd sehr lange zurück, ich bin aber sicher, Assira würde es immer und immer wieder tun!

Ich denke auch, dass Geschirre eher eine Modeerscheining sind, denn ich finde, man hat weniger Einfluss auf den Hund. Bei uns dient das Geschirr lediglich der Prävention vor der "Entfesselung" Assira kann ja aus JEDER Halsung raus, wenn sie will. Für den Fall der Fälle hab ich ein Schildchen anfertigen lassen, dass am Rückensteg.des Geschirrs - der die beiden Bauchgurte verbindet - angebracht ist. Da drauf steht meine Telefonnummer und vor dem Namen "Fam.".
Das hat 2 Gründe:
Das Fam. (für Familie) soll eventuelle "Finder" von Assira abhalten, sie zu behalten, denn Familie bedeutet vielleicht, dass irgendwo Kinder um sie weinen könnten
Zweitens ist die Telefonnummer auch lesbar, ohne den Hund angreifen zu müssen. Manche fürchten sich ja ...

Brigitte ich glaube nicht, dass Du Fehler machst mit Deiner Rücksicht. Ein Spaziergang soll euch doch beiden Freude machen, und der Hund sollte nach meiner Meinung auch ausreichend schnüffeln dürfen. Unsereiner liest ja auch regelmässig die Zeitung. Meist unterscheidet man ja eh zwischen dem ausgedehnten Spaziergang und der flotten Gassirunde. Bei letzterer sind es halt andere Bedingungen.

.

So wie Karin schreibt, früher nutzte man Halsbänder und um Halswirbelsäule u.ä.. machte man sich keine Gedanken.
Auch unser Örszö trug Halsband. Solange bis er eine kleine OP im Gesicht hatte und in der Klinik einen Kragen aufgezogen bekam. Zu spät habe ich gemerkt wie eng und scharfkantig der war, sodass Örszö schon eine Wunde am Hals hatte.
Daraufhin kaufte ich ein Geschirr und er lief von Anfang an super damit. Nur ich musste mich umgewöhnen.
Als Vaci zu uns kam dachte ich auch er würde gut ab einem Geschirr laufen. Aber in jedem unbeobachteten Moment biss er sich das Geschirr runter. Also trägt er nur ein Halsband.

Ich glaube man muß ausprobieren was am besten passt und womit man persönlich den Hund gut händeln kann.

Zara hat ein Halsband weil sie da Ihren GPS Tracker dran hat obwohl mittlerweile nur noch aus Gewohnheit wenn sie,was selten vorkommt an der Schleppleine läuft hat sie ein Geschirr aber meisten läuft sie frei Solo hat beides und meisten mit doppelsicherung weil er sich dann besser kontrollieren lässt es wird mit ihm speziell in der Dämmerung in manchen Situationen schwierig vor allem dunkelgekleidete Männer sind ihm suspekt und er lässt dann sein HSH Gen raushängen aber das wahr ja zu erwarten.