Hundetrainer die 2te

Hundetrainer die Dritte...

Was soll ich sagen, leider hatte unser zweiter Hundetrainer in letzter Zeit nur sehr selten einen Termin für Einzelstunden mit uns.
Ich hatte zum Schluss den Eindruck, dass er merkte, dass seine Methoden bei Nala nicht funktionieren und ich auch mal widersprochen oder nachgehakt habe und das können viele Trainer gar nicht leiden, schade...

Die letzte Stunde mit ihm war Anfang Juli, den nächsten Termin hat er am 23.08 angeboten.
Beim letzten Training hat er vorgeschlagen Nala ein pflanzliches Mittel zur Beruhigung zu geben. Ich habe mir die Bewertungen angesehen und die waren durchweg Positiv.
Also haben wir das Mittel gegeben, aber nach ein paar Tagen hatte ich den Eindruck, dass sich der Hund total verändert vom Wesen. Nala ist ja generell ein eher ernster Hund, der selten richtig ausgelassen ist. Auf einmal fehlten diese ausgelassenen Phasen komplett und sie hat viel gedöst, wie ein älterer Hund.

Ne, das ist auch nicht was ich möchte! Also haben wir das Mittel abgesetzt und dem Trainer diese Entscheidung mitgeteilt.

Tja, seit dem und nach meinen Wiederworten ließ das Interesse merklich nach.

Irgendwie entdecke ich langsam ein ähnliches Verhalten von Hundetrainern und Versicherungsvertretern. Die jeweilige Methode ist die Beste und bei Kritik tauchen sie schnell ab.

Ich weiß aber, dass wir Unterstützung bei der Erziehung von Nala brauchen.
Deshalb habe ich alle Hundeschulen durchtelefoniert. Ein Gespräch gefiel mir besonders gut. Ich habe dem Besitzer der Schule unseren Werdegang und Nalas Verhalten geschildert und er sagte, dass er den passenden Trainer für uns hat. Es meldete sich eine junge Frau...
Ich hatte im Gespräch gesagt, dass Nala besser auf Männer reagiert, deshalb meine Skepsis.
Im Gespräch merkte ich aber schon einen Unterschied, sie feierte sich und ihre Methode nicht die ganze Zeit. Sie erzählte, dass sie selber einen Hirtenhund Mischling aus Rumänien von überforderten Halten übernommen hat und obwohl Sie Hundetrainer ist, lange nach einem Weg gesucht hat, auf den dieser spezielle Hund anspricht. Außerdem hat sie noch einen Australien Shepherd, auch von einer überforderten Kundin. Mit der Hündin muss sie ganz anders arbeiten als mit dem Mix aus Rumänien. Die Erkenntnis fand ich schon mal sehr sympathisch, dass nicht eine Methode für alle Hunde funktioniert.
Dann kam sie, klein, sehr jung und sehr nett. Da dachte ich, na das kann ja was werden.

Wie man sich täuschen kann.

Nala hat super auf ihre freundliche, aber auch unmissverständliche Art reagiert.

Wir üben jetzt, dass Nala an der Leine hinter uns gehen muss. Damit sie nicht immer den Eindruck hat, alles regeln zu müssen, sondern die Führung an uns abgibt. Man sah sofort einen Unterschied, sie nahm ihre Rute runter und drehte die Ohren nach hinten.

Ich habe bei der neuen Trainerin ein wirklich gutes Gefühl.

LG

Tanja

Vielleicht fragt ihr euch, warum brauchen die bloß unbedingt einen Trainer.

Unter anderem, weil Nala noch immer meint, dass alles ihr gehört, wenn sie es für sich beansprucht.
Ich habe in alten Beiträgen gelesen, wie verunsichert auch ihr teilweise wart, wenn eure Hunde euch angeknurrt haben.

Das Nala uns anknurrt, dass passiert so ein, zwei mal die Woche. Oder, sie zeigt mit geöffnetem Maul ihre Zähne und wenn man dann nicht ihrer Aufforderung nach Distanz nachkommt, schnappt sie zu.

Leider ist das vor ein paar Wochen bei meinem kleinen Neffen passiert. Wir waren zum Spargel essen bei meinen Eltern eingeladen. Es gab einen leckeren Wein und die ganze Familie hatte Spaß und war ausgelassen. Nala hatte sich in die Küche zurückgezogen, wir waren im Esszimmer. Auf einmal hörte ich einen meiner kleinen Neffen weinen. Irgendwie wusste ich sofort, dass Nala damit zutun hat, habe aber gehofft, dass es nicht so ist. Die Mutter lief zum Kind und der Kleine sagt, Nala ist blöd, sie hat mir weh getan...

Ganz schlimmer Moment! Ich hatte Angst um meinen Neffen und Angst um meinen Hund. Denn ich wusste nicht wie mein Bruder reagieren würde. Er ist 1, 96 groß und wiegt 100 kg, wenn sein Kind richtig verletzt gewesen wäre, keine Ahnung was dann geschehen wäre.
Der Kleine kam auf dem Arm seines Vaters wieder an den Tisch und mit der Zeit wurden die Zahnabdrücke von Nala am Hals sichtbar. Ich fühlte mich einfach schrecklich, es hätte so viel schlimmer ausgehen können.
Wir haben Nala ins Auto gebracht. Ich habe dann dem Hundetrainer eine Sprachnachricht geschickt und ihm den Vorfall geschildert, als erstes sagte er, dass wir Schuld hätten und nicht Nala und das wir froh sein können, dass Nala eine so gute Beisshemmung hat.

Aber, Nala schnappt auch nach uns.
Am Tag bevor die neue Trainerin zu uns kam, hat mein Mann Nala die Ohren mit einer Lösung sauber gemacht, dass wäre vor ein paar Monaten noch undenkbar gewesen.
Am nächsten Tag wollte er ihr noch die Haare zwischen den Pfoten schneiden. Am Tag davor hat ja auch alles so super geklappt. An diesem Tag nicht. Nala knurrte er hörte auf und versuchte es später nochmal. Das war ein Fehler, Nala schnappte zu. Das Blut tropfte, mal wieder...

Ich glaube es könnte daran gelegen haben, dass er versuchte ihr die Pfoten zu schneiden, während sie in ihrem Kofferraum lag. Da hat sie auch mich schön öfter angeknurrt, wenn sie entspannt dalag und ich mich ihr genähert habe.

Die neue Trainerin meint, wir müssen Nala zeigen, was ihr gehört, nämlich nichts.
Das ist bestimmt nicht bei allen Hunden nötig, aber bei Nala schon.
Also, ist der Kofferraum jetzt tagsüber zu und wird nur noch zum Transport genutzt.

Es ist manchmal wirklich zum verzweifeln mit Nala.

Aber, wir lieben sie und wollen es schaffen.

LG Tanja

Das wird jetzt nicht ganz einfach, aber es muss wohl so sein. Also:

Ich habe mir das mal alles vom Anfang bis zur jüngsten Katastrophe durchgelesen. Ich will dich nicht verärgern, aber da kann man ehrlicherweise nur zu einer einzigen Empfehlung kommen und die lautet:

Lass dir selbst den Gefallen und Nala die Gnade der umgehenden Trennung zuteil werden., dies ggf. mit Vermittlung des Trainers.

Du wirst niemals deine Liebe zu Nala mit den Erfordernissen der Hundehaltung auf einen Nenner bringen. Nala gehört in verständnisvolle Hände mit einer natürlich Gabe zur richtigen Führung. Das fehlt dir leider und Nala spiegelt dir das. Du kannst sie nicht lesen und sie dich nicht verstehen.

Es fängt schon damit an, dass du das Territorialverhalten von Hunden nicht einsortieren kannst. Du kannst Nala 1000 mal sagen, dass die katastermäßige Grenze sich in x-Metern Entfernung befindet. Beim Hund wird immer blablabla ankommen und das führt bei Nala zu der Frage, wo der Sinn in deinem Handeln stecken könnte. Aus Nalas Sicht bleibt es da dunkel. Eine geöffnete Autotür und/oder ein geöffneter Kofferraum signalisiert sicher keine gedachte Grenzlinie für das Territorium eines Hund.es. Die Autotür/-klappe interessiert den Hund garnicht, solange du nicht mit dem Hund wegfahren willst. Ein Hund braucht einen Zaun oder ein natürliches Hindernis (Felswand, Fluss/See) für seine Zuständigkeitsgrenze. Du legst sie drinnen wie draußen zur Begrenzung an die Leine. Lass das mal mit dir machen und empfinde diese permanente Erniedrigung IN DEINEM TERRITORIUM. Und dabei lass dann noch auf Mandarin auf dich einprasseln, was du alles nicht sollst, was du alles falsch machst und was du alles nicht erahnt hast. Vielleicht merkst du dabei, wie unverständlich und quälend diese Maßnahmen für euch beide sind.

Eure Probleme mit Nala sind ganz einfach erklärt. Nala respektiert euch nicht als Alphas in eurem sozialen Rudel, eben weil Ihr beide keine Alphas seid. Ihr könnt es nicht sein, weil diese Form der Teamfähigkeit nicht euer Stil ist. Das ist solange kein Problem, wie es dieses Zusammenspiel nicht braucht. Mit Nala braucht es das aber. Sie hat erkannt, dass Ihr die Rolle des Alphas beide nicht ausfüllt. Damit habt ihr verloren. Ihr bringt zwar das Futter. Das wars aber auch. Nala muss selbst Alpha sein., damit euer soziales Rudel eine Führung hat. Ihr seht das ihr gegenüber aber nicht ein, maßregelt sie, schränkt sie ein, legt sie an die feste Leine und lasst sie ins Halsband krachen. Ihr kämpft gegeneinander ständig den Status aus. Nala wird solange den Alpha geben, bis einer auftaucht der diese Rolle übernimmt. Ihr beide seid das sicher nicht. Das hat nichts mit Lernen oder so zu tun. Es ist euch eben nicht gegeben. Ihr könnt dafür sicher etwas anderes viel besser als viele andere. Das alles macht euch auch nicht zu schlechten Menschen..

Die jüngste Katastrophe mit eurem Neffen sollte zu denken geben. Ihr habt alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Hunde mögen um sich herum keine lauten Menschen, keine ausgelassenen Famillienfeiern, vor allem keinen Alkoholkonsum. Da ziehen sie sich zurück und wachen im Hintergrund über das "Saufvolk".

Offenbar hat Nala auch keine Sozialisierung mit Kindern erfahren. Ihr Umgang mit Kindern ist ein großes Buch voller unbekannter Größen. Geübt habt ihr das nicht. Auch nicht jeden als Familie vorgestellt und durch Beschnuppern intergrieren lassen. Der kleine Neffe kann nichts dafür. Der hat keine Ahnung von Hunden und er ist wohl unbedarft in den Rückzugsbereich der von euch und der Familie genervten Nala geraten und er hat sie in irgendeiner Weise gestört. Ihr hättet Nala dort nicht alleine lassen dürfen, wenn ihr sie schon aus Verlegenheit mitschleift.

Genau wie ihr hat der Neffe das Knurren nicht als Grenzziehung erkannt und so kam es zum Zuschnappen. Bei deinem Mann ist es grob gesagt dasselbe. Ihr erkenntn nicht, wenn Nala Erholung von ihrer menschlichen Last benötigt, die sie ungewollt zu beaufsichtigen sich genötigt fühlt.

Mach Nala und Dich wieder glöcklich und trennt euch! Ihr seid nicht füreinander bestimmt. Nala wird ihren Unmut über euch immer heftiger kundtun, wenn Du sie nicht freigibst. Das ist das einzige was ihr füreinander tun könnt ohne euch weiter zu quälen.

Es hat Gründe warum du bislang keinen Rat annimmst, weder hier noch von den Trainern. Deine Vorstellungen sind ja durchaus umsetzbar. Nur eben nicht mit einem Hund. Die Hundehaltung solltet ihr deshalb grundsätzlich überdenken. Was Du veranstalltest und vor allem was Du alles nicht willst, das passt alles ganz hervorragend zu ein paar Hauskatzen.. Ist nicht despektierlich gemeint. Aber Katzen interessieren sich nicht für Zäune, Mauern und sonstiges Die verbellen auch keine Besucher und erwarten keine Vorstellung neuen Personals. Das sind alles nur Turngeräte zur Belustigung und bei Sympathie Streichelmaschinen. Katzen suchen das Spiel mit ihrer Nahrung und den gelegentlichen Applaus ihrer Dienerschaft. Das Wo ist dabei völlig egal. Dort wo sie regelmäßig was bekommen, da bleiben sie für gewöhnlich auch und sind recht anspruchslose aber durchaus unterhaltsame Begleiter. Die platzmäßigen Voraussetzungen dafür sind bei euch unzweifelhaft vorhanden.

Nimm mir das bitte nicht übel. Ich will dich nicht verärgern. Aber Du musst unbedingt die Augen aufmachen. Nala und Du, ihr seid kein Team und ihr werdet das auch nicht mehr. Du wirst sie nicht in den Griff bekommen. Such mit dem Trainer einen geeigbeten Halter für sie und vertraue dabei auf den Trainer.

Wohlwollende Grüße

Hallo Tanja,
ich habe überlegt, ob und was ich schreiben soll...ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Zuerst mal, das arme Kind, es tut mir so leid, dass der Bub das erleben musste. Das läuft grad richtig blöd.
Ich hoffe sehr, dass die neue Trainerin kein Griff ins Klo ist und sie wirklich weiß, wie sie euch helfen kann, denn die Hilfe braucht ihr dringend.

Aber bei allem muss ich doch was los werden:
Wieso konnte der Bub überhaupt zu Nala, wenn sie sich doch offensichtlich zurückgezogen hat?
Das hätte man ihm sagen müssen und ihn nicht alleine gehen lassen dürfen. Da muss man ein Auge drauf haben.

Das mit den Pfotenhaaren schneiden...ist der Kofferraum ihr Rückzugspunkt draussen? Schläft sie dort? Dann war das, so seh ich das zumindest, ein blöder Zeitpunkt. Macht das doch, wenn sie wach ist und sich nicht zurückzieht. Und am besten baut das langsam auf, wenn sie das eh nicht mag.

Blöde Frage: Warum Kofferraum????? Ist das der Kofferraum von eurem Auto in der Auffahrt????

Ich kann dir ehrlich gesagt keinen Rat geben, ich hatte nie solche Probleme mit Emmi. Die ist auch anders.
Sie hat 2x versucht mich in Frage zu stellen, einmal als sie klein war und einmal vor ein paar Monaten. Beide Male hat sie sich über meine Entscheidung geärgert. Aber geschnappt hat sie nie nach mir (angedeutet ja, aber pillepalle), deshalb weiß ich nicht was ich dir raten könnte.

Es ist zwar hart was Paul geschrieben hat, aber immer noch wesentlich netter formuliert als mein Beitrag, denn ich erst hier einstellen wollte.

Leider hat er Recht. So wie es ist passt ihr nicht zusammen.

Es ist das eingetreten, was hier im Forum nicht nur ich sondern viele befürchtet haben. Die ganzen Ratschläge wurden in den Wind geschlagen und so war der Weg Richtung Abgrund vorprogrammiert. Ein HSH oder HSH-Mix ist kein Schäferhund und wird auch nie so zu halten sein.

Der Schnapper war eventuell der letzte Warnschuss und es ist dem Kind zum Glück nichts außer dem Schreck passiert. Hätte Nala zugebissen hätte es tödlich enden können, die Schwachstelle hatte Nala bereits ausgesucht. Entschuldige wenn ich das so deutlich schreibe aber es war verdammtes Glück, denn die Beißkraft von Nala hätte sicher locker ausgereicht. Du kannst dir natürlich auch weiterhin deine Aussage mit der guten Beißhemmung einbilden genau so wie die falsche Annahme Nala hätte bei der Begegnung mit dem Mann Angst gehabt.
Du schreibst Nala hat sich in die Küche zurückgezogen und ihr habt gefeiert. Wieder hast du ihre Reaktion nicht verstanden oder war das Feiern wichtiger? Sie gibt dir Zeichen und du musst nur darauf eingehen. Das macht am Anfang viel Arbeit (beim ersten HSH) und wenn man es raus hat ist es einfach nur schön.

Paul hat einen Weg aufgezeigt, nicht einfach aber es geht um Nala und nicht um Eitelkeiten. Es gibt auch einen zweiten Weg. Ob du dazu bereit bist sehe ich allerdings nicht in deinen Beiträgen und deiner Beratungsresistenz hier im Forum. Dazu müsste die Trainerin auch wirklich gut sein und dich an die Hand nehmen, denn du musst mehr lernen als Nala.

Guten Morgen,

ich hab die letzten Beiträge aufmerksam (und "emotional aufgewühlt") gelesen und mir viele Gedanken gemacht. Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts schreiben, denn nach meiner Meinung sollte es ja eh keine Diskussion sein, sondern nur eine Erzählung, was passiert ...

Nun kann und will ich meinen Mund nicht halten und bin Paul dankbar für seine Worte, die ich voll und ganz unterschreibe,

Und das war es auch schon wieder mit meinem Statement! Ich möchte nicht schwarzmalen, aber ich befürchte noch viel Schlimmeres, und dann war es wieder der böse Hund ....

Just my 2 cents ....


P.S. ..... welcome back Martin!