Verhalten unserer Hunde bei Fremden im Haus

Hallo Karin, ein schönes Thema,,, habe leider jetzt keine Zeit, aber melde mich heute Abend dazu.

Bei uns können Fremde nicht "einfach so" ins Haus kommen. Ich hab eine Gegensprechanlage am Gartentürl, und da seh' ich schon herinnen am Monitor, wer läutet.
Meine beiden Mädels sind ja recht freundlich und wissen, wer Einlass erhält ist auch willkommen, Wir bekommen nicht viel Besuch, und Fremde (meist Handwerker) brauchen wir gottseidank sehr selten.
Ashanti neigt zum Überschwang wenn man freundlich zu ihr ist. Mit mir sollte man aber nicht besonders körperlich werden.

Assira bleibt bei mir am Treppenabsatz bei der Hauseingangstüre sitzen und checkt erstmal die Lage, wenn es ihr unbekannte Personen sind. Andere werden entweder freundlich begrüsst oder ignoriert. Generell ist sie an Männern mehr interessiert als an Frauen.
Handwerker dürfen sich frei und uneingeschränkt bewegen (im Haus und auch im Garten), werden allerdings neugierig beobachtet. Dafür bietet sich meist der Platz auf dem Sofa an, das steht zentral uns sie liegt/sitzt erhöht. Da kommt ihr nix aus, meiner "Kontroletti". Wenn Sie jemanden ganz besonders sympathisch findet, schmachtet sie ihn so lange an bis sie gestreichelt wird

Vor längerer Zeit brauchte ich die Notärztin, die kam mehrmals die Nacht um mir Infusionen zu legen. Ich hab für sie alle Türen offen gelassen, damit sie alleine ein-und ausgehen kann, denn ich lag mit Koliken im Bett und konnte nicht aufstehen zum Öffnen. Assira liess das alles problemlos geschehen, lediglich als die Dottora mir die Nadel in die Vene gerammt hat lag Assira neben mir im Bett mit ihrer Pfote auf mir drauf und hat genau beobachtet, was da mit mir passiert. So lange an mir herumhantiert wurde, war sie wie unter Strom, jedoch lautlos und irgendwie auch souverän .... weiss gar nicht, wie ich es beschreiben soll. Die Ärztin liess sich auch nicht aus der Ruhe bringen und werkelte herum, als ob das das natürlichste auf der Welt sei ?!? Somit blieb die ganze Situation entspannt. Assira liegt sonst niemals (ausser letztem Silverster) in meinem Bett, und zeigt auch kein Verlangen danach. Das war einfach eine Ausnahme ... ich war unendlich stolz auf meine verrückte Nudel! (nicht, weil sie im Bett lag, sondern weil sie sich so toll benommen hat)

Ich glaube aber, dass das Verhalten von Assira ihr Erbe vom Nicht-HSH ist.
So etwas ist für mich unvorstellbar.

Karin

Oh man, das kann ich nur neidisch lesen Deine Assira zeigt ja ein super Verhalten.

Von den drei Kuvaszok, welche bei uns lebten, ist Vaci derjenige, welcher am leichtesten zu händeln ist. Er akzeptiert Besucher, welche wir reinlassen, sind sie ihm sympathisch läßt er sich streicheln und blockiert sie auch nicht wenn sie z.B. auf Toilette gehen.

Unser Örszö war da schon anders drauf, Auch er kam mit ca. 3 Monaten zu uns, war aber von Anfang an sehr abweisend zu jedem außer zu mir, an mir klebte er förmlich.. Sogar meinen Mann wollte er, als dieser aus der Nachtschicht kam, nicht mehr ins Haus lassen . Aber das hat sich im Laufe der Zeit gut eingespielt und er liebte die Familie, aber nur den engsten Kreis, wozu er den Schwiegersohn anscheinend nicht rechnete, den hatte er immer im Auge und allein aufs Grundstück - nie.

Mit ihm war das Handling bei Besuchern anders. Er durfte erst dazu wenn alle ihren Platz gefunden hatten und Ruhe eingekehrt war. Dann kam er dazu und blieb an meiner Seite, bis auf wenige Ausnahmen blieb er nie mit den Gästen allein.

Interessanter Weise hatte er mit einigen meiner Freundinnen kein Problem obwohl wir uns sehr selten, vielleicht zweimal im Jahr, trafen. Dagegen konnte meine Schwester nie bei ihm punkten und dass obwohl oder weil sie so eine "Muttchenart" an sich hatte. Allerdings erwartete sie auch, dass er sich so verhält wie ihr Goldi und hatte nicht wirklich Verständnis für sein Verhalten.

Eine solche Situation wie bei dir hätte mein Örszö wohl nicht annähernd so gut gemeistert wie deine Assira und auch Vaci wäre mit Sicherheit nicht so souverän geblieben.

Karin, du hast wahrscheinlich recht, aber da sieht man wie perfekt eine Mischung sein kann.

Ich vermute bei unserem Vaci auch, dass irgendwann mal was anderes reingerutscht ist. Er stammt nicht vom Züchter, sondern von einem arbeitenden Kuvasz Paar und hat keine Papiere.


Seine Vorgänger waren von anerkannten Züchtern und beide waren nicht gesund. Die Hündin wurde nur 3 Jahre alt und mein Örszö zwar neun, aber er hatte diverse Krankheiten, unter anderem begann er mit ca. 5 Jahren zu erblinden

Aus diesem Grund wollten wir keinen Hund mehr vom Züchter.

Aber ich habe festgestellt, dass sich die ersten beiden bezgl.. Schutztrieb und Territorialverhalten ziemlich ähnlich waren und auch ähnlich kompromisslos, wogegen mein Vaci sehr viel leichter zu händeln ist.

Karin schrieb: Ich glaube aber, dass das Verhalten von Assira ihr Erbe vom Nicht-HSH ist.

.... ich glaube das auch, bin aber ausgesprochen dankbar dafür. Es macht vieles im Alltag unkomplizierter

Bei Assira ist der Schutztrieb schaumgebremst, die dort entstandenen "Lücken" wurden durch ebenso HSH-untypischem Jagdtrieb ausgefüllt. Man kann sich jetzt aussuchen, was besser ist .....