Entwicklungsstadien

Liebe Silvia,
wie sollte man Dir diese – am Ende - doch so schönen Geschichten Deiner Mädels übel nehmen. Ich liebe sie immer wieder … und es kommt mir jedes Mal so vor als würde ich die beiden (und vor allem Assira) schon ewig kennen

Liebe Grüße

Hallo,

also ich finde es auch herrlich eure wunderbaren Geschichten zu lesen. Zum Einen sind sie immer informativ, toll zu lesen und zum Anderen tuts im Herzen wirklich gut festzustellen: Ich bin nicht allein! Wie oft habe ich früher gedacht, ich kann das nicht, ich bin anscheinend nicht in der Lage meinen Hund zu erziehen, war manchmal verzweifelt.....usw. (ok, das ist jetzt schon eine Weile her, aber trotzdem tut es gut)

Liebe Silvia! Was zur Hölle hast du denn die ganze Zeit getan, während du immer auf deine Assira warten musstest? Hattest du Strickzeug dabei oder nette Spiele auf dem Handy? Was macht man denn, wenn man stundenlang irgendwo rumsitzt bis Frau Hund dann endlich mal heimgehen will????
Du musst ja die Geduld in Person sein! Ich würde wie ein wildgewordener Schachteldeifi rumhüpfen....schimpfend, mit roter Birne! Und meinen Hund so ziemlich alles heissen, was nicht jugendfrei ist!

Mein Lotti fand es (manchmal auch heute noch) ja auch immer urlustig, erstmal nah ranzukommen, um dann wieder wegzuhüpfen, um sich von mir fangen zu lassen! Ich weniger! NICHT LUSTIG!
Aber das ging nicht über Stunden! Das mit dem Auto habe ich übrigens auch mal versucht......mit dem selben Erfolg wie bei dir! Null die Bohne hat sie das interessiert!

Jetzt krieg ich sie im Garten, der hat im Übrigen knappe 3000 qm (da kann sie auch ganz schön Tempo aufnehmen), wenn ich ganz uninteressiert an ihr tu und dafür sehr interessiert am Boden oder so....dann nähere ich mich ihr seitlich, ohne Blickkontakt....immer noch null an ihr interessiert , und dann kann ich so nah an sie rankommen, daß ich sie zu fassen kriege.....funktioniert in der Regel ganz gut.....natürlich nicht immer tja und dann....dann muss die Süße eben rein (kommentarlos), weil verarschen lass ich mich nicht so gerne

Draussen ja nicht, weil kein Freilauf!

Irgendwo hab ich gelesen, dass du die Leine vorsichtshalber immer 2x um die Hand gewickelt hast. Ich bin jetzt schon seit Längeren dazu übergegangen mir die Schlepp um den Bauch/Hüfte zu klicken, denn soooo müsste sie mich, wenn die Leine nicht reissen sollte, schon hinter sich herziehen...und das sollte dann doch zu schwer sein. Ausserdem hat sie mir schon ein paar Mal derart die Finger gequetscht beim Durchstarten, dass ich das nicht mehr mag....die brauch ich ja schliesslich noch! Zumal es echt weh tut! Und es fühlt sich an wie fast ohne Leine

Guten Morgen Tine,

Assira hat ungefähr mit 2 Jahren aufgehört, mich in der Hundezone zu foppen. Seither bestimme tatsächlich ich, wann wir heim gehen. Da hat sie auch aufgehört, stundenlang mit den anderen Hunden herumzutollen. Sie macht das schon, wenn wir kommen, aber nach spätestens 20 Minuten zieht sie sich auf "ihren" Hügel zurück um die Gegend zu beobachten. Hier in der Ebene ist ja schier unendlicher Weitblick gegeben
Ob diese Wandlung mit dem Alter zusammen hängt, weiss ich nicht, es war auch die Zeit, in der Ashanti zu uns kam …..

Ja, ich wickle die Leinen 2x ums Handgelenk, da ich sie in einer Faust einfach nicht halten könnte. Für's Handgelenk ist das zwar nicht wirklich gesund (und die Rhizarthrose wird auch nicht besser davon), würde ich mir aber die Leine um den Bauch binden, hätte Assira mir sicherlich schon das Kreuz gebrochen. Dort fehlen mir zu meiner Stenose auch noch ein paar Bandscheiben, das ist eh ein bisserl "weh beieinander" …..
Assira schaffte es ja oftmals, sich mit solcher Gewalt in die Leine zu katapultieren, dass dabei Leine und/oder Halskette (!!!) riss. Wenn sie in diesen Modus kommt, scheint sie auch absolut schmerzunempfindlich zu sein.

Tja, was mach ich, wenn Frau Hund eine Gelegenheit fand, sich frei zu bewegen? ……. Ich glaube, ich hab schon einmal eine Skizze oder einen Ausschnitt aus einer Landkarte gepostet, woraus man "ihr" Revier ersehen kann. Das erstreckt sich im Umkreis von 4 Ortschaften, und zwar nicht im verbauten Gebiet, sondern dazwischen in den Feldern. Bei uns gibt's Weinbau, Getreide und Gemüse. Wenn die da kreuz uns quer rennt, hat man absolut keine Möglichkeit, ihr per pedes nachzukommen. Also bleibe ich die erste Stunde auf "unserer" 5km Route, in der Hoffnung, dass sie sich mir wieder anschliessen möge. In dieser Zeit bin ich dann auch noch recht grantig, das Gehen beruhigt aber meine Nerven. Anschliessend geh ich heim und hole mein Auto, um alle möglichen Feldwege anzufahren. Dabei sehe ich weiter, denn ich sitze ein bisserl erhöht, und schneller bin ich natürlich auch …. wenn ich sie also in eine Richtung hetzen seh (oder ihre Hetzlaute höre) kann ich ihr unter Umständen von der "Maschek-Seite" entgegenkommen und ihr vielleicht Lust machen, mitzukommen. Ich befinde mich in dieser Zeit im Wechselbad der Gefühle. Das reicht von unbändigem Zorn "Du blöde Kuh kannst mich mal" bis zur schmerzerfüllten Sorge "Was, wenn sie der Jäger erwischt, oder der Zug, oder wenn sie doch auf die Strasse rennt und einen Unfall hat. Oder sich an einem Rebstock erhängt...."
Hin und wieder treff ich jemanden, der mich ein bisserl ablenkt. So hab ich einmal z.B. mit einem Jäger aus dem Nachbarort gut anderthalb Stunden gequatscht, während sie uns immer wieder umkreiste, nicht willens, sich einfangen zu lasssen. Erst als sie sich unter dem nächstgelegenen Baum niederliess, durfte ich sie dann holen (ich kenne das an ihrem Gesichtsausdruck). Tenor des Jägers: "die ist aber ein richtiges Arschloch …." Allerdings hat er mir versprochen, dass sie NICHT zu seinen Zielen zählen würde, da er sie ja jetzt kennt …...

Hallo Silvia,

ich hatte beim Schreiben ganz vergessen, dass du ja einen wehen Rücken hast! Da macht die Leine um den Bauch ja wirklich keinen Sinn und mehr kaputt als sie von Nutzen ist!

Dem Hund hinterher zu laufen/fahren ist fast unmöglich, wir haben ein GPS für Emmi, aber auch damit kommen wir gar nicht hinterher.
Zwar wissen wir wo in Etwa sie gerade ist, aber bis wir dort sind, ist sie ja schon wieder weg. Zu Mehreren ist es leichter, alle mit App ausgestattet können wir sie dann quasi einkreisen.

Und gar nichts machen geht ja gar nicht, weil man ja vor lauter Sorge irre wird.
Ich kann das also sehr gut (leider) nachvollziehen. Es ist einfach nur schlimm, wenn der Hund abhaut! Die Gefahren sind halt allgegenwärtig!

Mir haben die Jäger hier auch versprochen, dass sie Emmi nicht zum Ziel machen. Beruhigend! Aber ganz ehrlich, gilt das denn immer noch, wenn das zu häufig passiert oder sie tatsächlich mal was erwischt? Na ich weiß nicht......

Also setze ich alles dran, damit sie nicht mehr abhaut! GsD ist es jetzt bald ein Jahr her als sie das letzte Mal auf Spur ging...allerdings erfordert das auch immer besonders viel Aufmerksamkeit. Unachtsamkeit wird von Emmi sofort ausgenutzt! Allerdings habe ich die Hoffnung, dass wenn wir es schaffen, das sie über einen laaaaangen Zeitraum nicht mehr ausbüxt, sie sich vielleicht irgendwann einmal an die Spielregeln hält! Man soll ja nie die Hoffnung aufgeben!