Entwicklungsstadien

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25 Jan 2019 11:40 #3899 von Emmi
Emmi antwortete auf das Thema: Entwicklungsstadien
Hallo an alle,
ich finde das sehr spannend. So kann man mal schauen, ob es Parallelen in den verschiedenen Entwicklungsphasen gab oder gibt. Oder wie Findelkind schreibt, es einfach nur "Emmi" (Fini) ist.

Jedenfalls war sie schätzungsweise 5 Monate alt als sie zu mir kam - und hatte verinnerlicht, dass sie keinen Mensch braucht um zu überleben. Ihr war es total egal ob (wir: Althund und ich) "uns versteckten". Usw. diese Autonomie hat sie noch heute - sie tendiert ihr Ding fertig zu machen (z.B in aller Seelenruhe fertig zu schnüffeln), auch wenn der Rest der Familie dann schon meilenweit fort ist, liebt es stundenlang alleine im Garten zu liegen und das Futter sich selbst zu organisieren


Das zB. war hier ziemlich genauso, nur dass Emmi mit ca. 6 Monaten zu uns kam. Der Rest identisch. Das ging auch fürchterlich lang so. Eigentlich teilweise immer noch. Allerdings merke ich in der letzten Zeit schon, daß sie jetzt vermehrt auf mich achtet, bzw. nicht mehr ewig zurückbleibt, sondern tatsächlich wieder aufschliesst. (wenn sie dann mal frei laufen darf!) Nur in wildfreien Gebieten!

Gestern zB hatte ich ein totales Highlight. Wir trafen auf eine ältere Hündin und die beiden haben sich vertragen und wollten ein bisserl toben. Nachdem der See gerade zugefroren ist und deshalb keine Enten und Gänse anwesend waren, durfte sie frei laufen. Nachdem die beiden schon ein bißchen getobt hatten, ging ich dann weiter und Emmi blieb noch bei der Hündin und wollte weiterspielen. Hab sie gerufen mit "Geh ma weiter!" und.....wow, der Hund kam angeflogen! :woohoo: Vor einem halben Jahr hätte das so niemals nicht funktioniert! Sie wäre halt dann irgendwann mal nachgekommen, aber nicht auf Abruf! Und schon gleich gar nicht, wenn sie noch spielen will.

Und auch das mit der Bindung.....wie frustrierend das immer war. Ich hatte nicht das Gefühl, dass da irgendeine großartige Bindung gewesen wäre.
Im Vergleich zu anderen Hunden.....
Jetzt weiß ich aber, dass sie sehr wohl eine Bindung zu mir/uns hat. Schätze zu mir am meisten. Das zeigt sie auch immer mehr. Das merkt man dadurch, dass sie Vertrauen verstärkt zeigt, anhänglicher/schmusiger ist, und sowas.
Das hat aber vielleicht gedauert....sie ist jetzt 2 1/2 Jahre bei uns!!!!!!!! Also da brauchte man schon Geduld bei ihr!!!

Wenn ihr schreibt, dass ich mich auf die letzte Entwicklungsphase freuen kann, dann bin ich ja echt schon gespannt wie es weitergeht!

Ich hoffe, es schreiben noch ein paar mehr :) über ihre Erfahrungen!

Liebe Grüße Tine & Emmi

Boden wischen mit Hunden im Haus ist in etwa so,
wie Zähneputzen mit Nutella-Brot im Mund!

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25 Jan 2019 12:01 #3900 von Elvira
Elvira antwortete auf das Thema: Entwicklungsstadien
Hallo Ihr Lieben,
So nun komme ich mal wieder dazu, hier etwas aktiver zu sein ;) Vorab erstmal: Otis geht es top. Es war eher die Arbeit, die meine Forumsaktivitäten etwas beschränkt hat.
Zu diesem Thread kann ich villeicht ein bisschen beitragen, da wir alle 3 Jungs vom Welpenalter an hatten … Jackson wurde ja leider nur 5 Jahre, Elvis wurde stolze 10 und Otis nähert sich gerade der magischen 3-Jahres-Grenze.
Die Welpenzeit verlief bei allen 3 recht ähnlich – einfach nur bezaubernd. Die erste Pubertät brachte dann die ersten Konfrontationen, Sturheiten und Austestereien mit sich. Schlagartig verwandelte sich der oh so süße Welpe, der eigentlich kein Wässerchen trüben konnte, vom charmanten Clown in einen durchgeknallten kleinen Teufel :evil: Aber eben auch genauso schnell wieder zurück. Diese Phasen wechselten tw. im Stundentakt … aber am Ende des Tages schlief immer ein glücklicher kleiner Fratz in unseren Armen. Das war eigentlich die Zeit, in der sich bei uns die Persönlichkeit eines jeden schon zeigte. Jackson war ein Draufgänger, immer da, um uns zu beschützen und vor allem mich vor jeder Gefahr zu bewahren. Elvis war eher der ruhige, souveräne Typ … mit ihm war das Leben ein ständiges Voneinander-Lernen. Otis ist der schüchternste und zurückhaltendeste von allen. Er liebt alle Menschen, zieht sich aber auch oft zurück. Manchmal denken wir aber auch, dass sich unsere wachsende HSH-Erfahrung auch zunehmend auf die Entwicklung der Jungs ausgewirkt hat …:silly:
Die magische 3er-Grenze haben wir (plus minus ein paar Monate je nach Typ) schon recht deutlich wahrnehmen können … am ehesten allerdings in Bezug auf das Verhalten unserer Rüden (!) gegenüber Artgenossen. Gestern noch neugierig verspielt - heute eher skeptisch und wählerisch. Allerdings macht Otis da immer noch keine Anstalten, sich zu verändern … er findet andere Tiere einfach super … sie ihn leider nicht immer :blush:
Wir fanden das Erwachsenenalter bis jetzt eigentlich sehr entspannt. Wir fühlten uns als Team mit unseren Kangals … sie vertrauten uns, wir ihnen … die Aufgaben waren recht klar verteilt. Und wir akzeptierten gegenseitig unsere Eigenarten. Insofern händelten wir die vermeintlichen Probleme (Jacksons Schutzmechanismus oder Elvis Abneigung gegen größere, forsche Rüden) eher als dass wir versuchten, diese erzieherisch großartig zu beeinflussen. Ich weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken kann …
Jackson war ja von Anfang an ein krankes Tier und wurde leider nur 5 Jahre alt. Mit Elvis durften wir auch die Freuden eines Kangal-Senioren-Lebens teilen. Er ruhte von Jahr zu Jahr mehr in sich selbst (souverän und stolz) … Wir wussten eigentlich immer, was er von uns hielt und er, was wir von ihm dachten. Er wurde im Alter auch nicht wirklich starrsinniger sondern eher etwas honoriger … da dauerte die Herdi-Gedenkminute schon mal doppelt so lange … Meine Schwester nannte ihn dann den "Professor" :kiss:
Mich wundert es auch gar nicht, dass Kangals in der Türkei erst ab einem Alter von 3 bis 4 Jahren als vollwertig arbeitende Rudelmitglieder angesehen werden (von Mensch und Hund). Bis dahin reifen sie … vielleicht ähnlich einem guten Wein? Ich glaube, man muss als Herdie-Mensch keine Angst vor dem Erwachsenenleben haben … sondern man kann sich drauf freuen …
Nun ist das schon wieder so lang geworden – sorry :blink:
Liebe Grüße

Elvira mit Bono
und Jackson, Elvis & Otis im Herzen

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31 Jan 2019 09:26 #3928 von Emmi
Emmi antwortete auf das Thema: Entwicklungsstadien
Evira schrieb:

Und wir akzeptierten gegenseitig unsere Eigenarten. Insofern händelten wir die vermeintlichen Probleme (Jacksons Schutzmechanismus oder Elvis Abneigung gegen größere, forsche Rüden) eher als dass wir versuchten, diese erzieherisch großartig zu beeinflussen.


Das kann ich so hier auch bescheinigen. Als wir uns stur an die Anweisungen der Hundeschule hielten gings gefühlt nicht wirklich vorwärts. Erst als ich quasi ein Ei draufgehauen habe und die Lotti einfach so genommen habe wie sie nunmal einfach ist, hat sich etwas bewegt...zum Guten. Wir händeln hier auch und azeptieren gegenseitige Eigenarten und es läuft seitdem viel besser, so als ob man sich jetzt besser versteht. Hmmm, das ist wirklich blöd zu beschreiben. Ich mach jetzt einfach viel mehr aus dem Bauch raus, ich glaube, das kommt auch viel besser bei ihr an, weil es echt und ehrlich ist. Nicht verstellt, weil man einfach ein Programm abspult, das man so erklärt bekommen hat.

Wenn ich etwas nicht gut finde, gibts nen Rüffel, mal verbal, da reicht auch ein kurzes knappes HEYYYY!, wenns gar nicht anders geht kriegt sie auch mal nen Rempler von mir, danach ists wieder gut. Ich glaube man muss absolut authentisch bleiben, die richtige Reaktion zum aktuellen Gefühl. Dann kommts auch an. Gilt auch bei Freude! Nur dann ist man ja auch "echt"!

Früher hab ich zB immer versucht ruhig und absolut entspannt zu bleiben, auch wenn ich innerlich gekocht habe, weil ja "nur dann wird man von Hund als gute Führungsperson gesehen"......aber das stimmt ja gar nicht! Innerlich kochen und äusserlich ganz ruhig tun, passt einfach nicht zusammen.
Habe ich übrigens auch bei den Kids so gehalten, das passende Gesicht zu aktuellen Gefühl! Alles andere ist ja reiner Humbug! Eine "Gefühlslüge" sozusagen!

Würde ich heute nochmal von vorne anfangen dürfen, würde ich bestimmt...nein, gaaaanz sicher, einiges anders machen!

Liebe Grüße Tine & Emmi

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31 Jan 2019 15:55 #3936 von Götz
Götz antwortete auf das Thema: Entwicklungsstadien
Was Du schreibst ist meiner Meinung nach sehr wichtig.
Reaktion und Gefühlszustand müssen zusammenpassen, Hunde merken sofort, wenn es nicht passt.
Manche anderen Hunde mögen vielleicht nicht darauf reagieren, HSH meistens sehr wohl.

Unsere Nala ist ein extrem-spät-Entwickler. Zwischen 1,5 und 2,5 Jahren ist sie noch 10cm in die Höhe gewachsen, bis ca. 3,5 Jahre ist sie massiger geworden und der Kopf war erst noch später fertig.
Ähnlich war es mit Ihrem Charakter. Bis etwa 2/2,5 Jahre hat sie sich von jedem Hund verscheuchen lassen, egal wie klein der war.
Sie ist jedem, absolut jedem Konflikt entflüchtet.
Das hat sich dann fast über Nacht geändert. Sie lässt sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Außerhalb des Territoriums verträgt sie sich immer und mit allen Hunden, außer es gibt etwas zu verteidigen. Das kann ein altes Butterbrot oder ein Mauseloch sein, da darf sich kein anderer Hund nähern.
Ebenso wird das "Rudel" vehement verteidigt, dabei gehören dann alle Hunde zum "Rudel" mit denen wir gerade spazieren gehen.
Auf dem eigenen Grundstück ist Nala ein anderer Hund, das wird mit einer unglaublichen Verbissenheit verteidigt, selbst gute Hundefreunde will sie nicht dulden.
Allerdings hat sie noch niemals einen anderen Hund verletzt, alle Konflikte liefen mit viel Getöse, viel Körpereinsatz aber ohne Einsatz des Gebisses statt.
Alles in allem war ihr Charakter erst mit etwa 5 Jahren fertig.

Ben war in vielen Dingen ähnlich, aber es gab auch Unterschiede.
Ben war ein Mega-Dominator..
Er kam zwar mit anderen Rüden aus, aber die hatten sich zu unterwerfen.
Taten sie es nicht, wollte er sie buchstäblich körperlich unterwerfen.
Wer seine Herrschaft allerdings einmal anerkannte, hatte fast Narrenfreiheit.
Insbesondere bei kleinen Hunden war er sehr beliebt, denn die fühlten sich in seiner Gegenwart sehr sicher.
Einige Male sind uns bei Spaziergängen große, aufdringliche und/oder aggressive Hunde entgegengekommen und oft scharten sich die Kleinen Hunde um Ben, einige Male stand auch einer unter Ben und schaute unter Ben's Kopf heraus.
Wenn dann der andere Hund es wirklich wagte sich daneben zu benehmen, walzte eine Urgewalt auf ihn zu, flankiert von der wütenden Nala.
Spätestens dann hat jeder Hund die Flucht ergriffen.
Aber er hat niemals einen Hund verletzt, aber einige buchstäblich niedergewalzt.
Er hat auch im "Rudel" sehr effizient für Ruhe gesorgt.
Wenn andere Hunde zu streiten begannen, ist er einfach hochaufgereckt dazwischen gesprungen und hat knurrend nach links und rechts geschaut. Die Streithähne spritzten praktisch immer auseinander und es war dauerhaft Ruhe. Wenn einer doch noch mal zu stänkern versuchte, hat er den anderen fixiert und sofort war Ruhe. Einmal wollte es einer nicht einsehen und Ben hat ihn mit bösem Geknurre einfach mit seiner Brust auf den Boden gedrückt. Zweimal hintereinander machte er das und fortan konnte die Besitzerin ihn auch von der Leine lassen wenn der größte Feind kam .- solange Ben dabei war.
Aber Ben war sehr schwierig zu händeln - allerdings haben wir ihn erst mit 3,5 Jahren bekommen und bis dahin kannte er das Prinzip von Erziehung und Gehorsam kaum/nicht.
Es hat Jahre und einige körperliche Ringkämpfe erfordert, bis er mich als Rudelchef akzeptiert hat,
Danach konnte ich ihn fast immer sicher abrufen. Fast.
Im eigenen Revier und dann noch nachts konnte man Ben nicht ohne Leine laufen lassen. Er wollte alles angreifen, was sich bewegt, auch Menschen (wobei wir natürlich nie probiert haben, wie ernst ein Angriff auf Menschen gewesen wäre).
Tagsüber interessierten ihn andere Menschen nicht, nur alle Formen von Warnwesten fand er dubios und beim Postboten musste er nur das Fahrrad sehen und schon wollte er los.

Wie gesagt, er war extrem dominant und wollte sich auch von mir nichts sagen lassen. Nachdem er akzeptiert hatte, dass er nicht der Chef war, ging es eigentlich gut, allerdings war er bei mir nie so unbefangen, wie bei Meike.
Er hat Meike wirklich innbrünstig geliebt, aber gehört hat er auf sie absolut überhaupt nicht.
Obwohl er bei mir nicht komplett unbefangen war - ich meinte immer er sei distanziert - sagte Meike, dass er litt, wenn ich geschäftlich unterwegs war.
Alles in allem ein sehr schwieriger, aber auch sehr liebenswerter Hund.
Wir vermissen ihn.

Unabhängig von unseren Hunden, sehe ich HSH so:
HSH sind anders, auch wenn man es nicht immer sofort merkt:
- HSH sind überdurchschnittlich territorial. Das müssen sie auch, sonst könnten sie an der Herde nicht "funktionieren".
Ein typisches Beispiel ist unsere Nala, sie kommt auf neutralem Gelände mit allen Hunden gut aus, immer.
Sie kommt in Hausnähe mit fast keinem Hund aus, nie.
Selbst beste Freunde will sie im Haus nicht dulden.
Es muss nicht immer so extrem sein, oft ist es das aber.
Darum würde ich einen HSH in Hausnähe NIE frei laufen lassen.

- HSH sind sehr selbstständig und warten nicht darauf unsere Befehle zu befolgen.
Zwar kann man auch einen HSH zum zuverlässig gehorchenden Hund machen, aber erstens dauert das seeeeehhhhhhhr lange, zweitens wird es nie sofortigen Gehorsam geben (es wird immer erst noch geschnüffelt, gepinkelt, die Ferne gescannt,....) und drittens sind die notwendigen Erziehungsmethoden anders.

- HSH sind in der Familie sehr sensibel, fast schon mimosenhaft. Darum vertragen Sie übermäßige Härte bei der Erziehung schlecht.
Ich bin kein Freund antiautoritärer Erziehung und auch unsere HSH bekommen von mir "auf den Deckel" wenn sie sich daneben benehmen, aber sowohl die Intensität wie auch die Häufigkeit muss sehr viel niedriger dosiert werden als bei anderen Hunden.
Ansonsten wird sich der Hund entweder wehren, oder Angst vor Dir bekommen und die Angst geht dann auch nicht (so schnell) wieder weg.
Das, gepaart mit der Selbstständigkeit macht die Erziehung schwierig und eine Gratwanderung.
Bei mir gilt: Sowenig Druck wie möglich, so viel wie nötig.

- HSH sind sehr hierarchisch.
Bei einem HSH musst Du der Chef sein, Chef spielen reicht nicht.
Wenn Du nicht der Chef bist, werden sie dir auch nicht folgen, egal wie viel Chef du spielst.
Wenn Du der Chef bist, folgen sie dir, dann aber mit einer atemberaubenden Sensibilität.

- HSH sind misstrauisch
Alles, wirklich alles was neu oder ungewöhnlich ist wird kritisch beäugt.
Eine Plastiktüte im Wald, ein Müllcontainer auf der Wiese, der gestern noch nicht dort war, eine leere Coladose,.... unbekannte Hunde und Menschen sowieso.

- HSH sind vorsichtig und prinzipiell konfliktvermeidend.
Auf den ersten Blick wirkt das dann ängstlich und Scheu, aber das Misstrauen gepaart mit der Vorsicht sieht dann eben manchmal nach Angst aus (und manchmal ist es das auch)

- HSH sind verteidigungsbereit
Die Verteidigungsbereitschaft ist bei HSH extrem ausgeprägt und beherrscht im Ernstfall alle anderen Eigenschaften (wie Vorsicht und Misstrauen).
Das lässt einen HSH für andere manchmal unberechenbar erscheinen, dabei folgt der HSH nur seinen Instinkten: Zunächst versucht er der vermeintlichen Gefahr auszuweichen, oder sie zu verscheuchen, sobald aber eine echte Gefahr für das Rudel vermutet wird, geht es zum Angriff über, egal wie gefährlich der Gegner erscheint.
Diese Verteidigungsbereitschaft kann man unmöglich aberziehen.
Allerdings kann man dem HSH beibringen gut zu unterscheiden was gefährlich ist und was nicht (wobei die meisten dafür schon von Haus aus ein extrem gutes Gespür haben - oder sie haben ein extrem gutes Gespür für unsere Einschätzung).
Und man kann ihnen beibringen unserem Urteil zu vertrauen, also nicht zum Angriff überzugehen wenn wir eine Situation als ungefährlich einstufen, obwohl sie es sehr wohl gefährlich finden.
Zum Thema "Angriff" siehe folgendes.

- Da HSH prinzipiell vorsichtig und Konflikt vermeidend sind, ist der "Angriff eines HSH üblicherweise eine abgestufte "Aggression" (so wenig wie möglich, so viel wie nötig - kein HSH wird sein Leben oder seine Gesundheit ohne zwingenden Grund aufs Spiel setzen)
1. Bellen
2. Knurren/Zähnefletschen
3. Scheinangriff/Schnappen
4. Echter Angriff
Ein HSH wird üblicherweise die "Agression" dosiert steigern, wenn dafür Zeit ist.
Sollte ein Angreifer uns würgen und wir nach Luft schnappen, vermute ich, dass 1-3 ausgelassen werden.

Das obige ist typisch, durchschnittlich und jeder Hund ist
natürlich anders.
Trotzdem vermute ich, dass die meisten hier ihre Hunde mehr oder weniger wieder finden.

Uups, das ist jetzt aber ein Roman geworden .....

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01 Feb 2019 16:16 #3947 von Sylvia
Sylvia antwortete auf das Thema: Entwicklungsstadien
Ich habe dem nix, aber auch garnix hinzuzufügen ;)
Liebe Grüße
Sylvia

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02 Feb 2019 23:43 #3957 von Emmi
Emmi antwortete auf das Thema: Entwicklungsstadien
Sylvia, ich bin mir sicher, du hättest auch noch was hinzuzufügen...nämlich Erfahrungswerte! :)

@Götz:
Ich finde toll wie du über deine 2 berichtest!

Ben scheint ein wirklich imposantes Kerlchen gewesen zu sein. Er ist mir direkt sympathisch! Ein Riese, wie man ja auf deinem Profilbild sehen kann. Mit tollem und starkem Charakter!

Ich kannte mal einen Hund (leider ist dieser stattliche Kerl auch schon gegangen), der ganz ähnlich war. Am Anfang hatte ich echt Bammel vor ihm, aber eigentlich ein lieber toller Kerl. Ein großer Kerl, Kein HSH.....ein Langhaarschäfi! Der hatte immer die Hosen an in der Gruppe und hat auch dafür gesorgt, dass das so blieb und sich keiner daneben benimmt! Wir haben ihn immer den Hundesheriff genannt. Zum Ende fiel ihm das immer schwerer, weil ihm einfach alle frech davon gelaufen sind und er einfach nicht mehr hinterher kam. Aber er war toll! Nie, aber auch niemals, habe ich ihn dabei gesehen, dass er wirklich jemanden bzw Hund verletzt hätte. Es reichte schon seine Präsenz! Ganz toll zu beobachten! Er hätte das Emmi ganz gern manchmal gemaßregelt, hat sie aber nicht erwischt., aber sie hatte einen Mords-Respekt und war dann ganz brav in seine Nähe!

Ich selbst würde mir nicht anmaßen, mit solch einem Kaliber von Persönlichkeit zurecht zu kommen! Mir reicht schon die Emmi. Ich hatte mir "Hund" wirklich etwas einfacher vorgestellt! Jetzt habe ich hier einen HSH-Mix mit extremen Jagdverhalten....und das als absoluter Frischling! Reicht vollkommen!
Trotzdem liebe ich sie heiss und innig und würde sie nicht um alles der Welt eintauschen!

Weil du schreibst, du hattest immer das Gefühl, Ben sei etwas verhalten dir gegenüber...ich habe das Gefühl auch manchmal, aber ich glaube, das ist nicht verhalten, sondern in gewisser Weise eine Art von Respekt. Wir fühlen uns nur, sehr menschlich, ein bisserl "ungeliebt". Was aber bestimmt nicht so ist.

Bei Nala hast du geschrieben, dass sie, bis sie 2 1/2 war, immer klein beigegeben hat.

War bei unserem Lotti auch so....bis ihr mal 2 so richtig blöd kamen....da hatte ich echt Streß schnell genug hinzulaufen und die Hunde zu trennen, weil...sie kam natürlich nicht auf Abruf!
Aber ich habe sie nie, wirklich niemals in so einer Stimmung gesehen. Erst war sie unterwürfig, aber anscheinend verstanden die anderen meinen Hund nicht (oder wollten sie nicht verstehen) und haben sie echt gemobbt vom Feinsten. Sie lag schon am Boden, aber dann hat sich alles geändert......ich war einfach nicht schnell genug, ich dachte schon jetzt gehts gleich richtig ab, weil sie einfach keine andere Wahl mehr hat..... ich konnte sie da rausholen (die anderen Hundebesitzer haben nichts gemacht, ich könnte :sick: ).....ich glaube eine Minute länger und es hätte ernsthaft Verletze gegeben...und definitiv nicht mein Hund! GsD konnte ich das noch verhindern! Seitdem lässt sie sich nicht mehr drangsalieren......und mag auch nicht mehr alle! Sehr traurig! (Übrigens hat sich einer der 2 Hunde postwendend an den Hals eines weißen Schäfis gehängt...ein kleiner Hund (nicht der Schäfi).....zufällig der Kumpel von Emmi....ein Glück, dass der sich so gefreut hat mein Lotti zu treffen) Seine Besitzerin war fassungslos, weil das Frauchen von besagtem kleinen Hund meinte: "Der denkt, er wär ein Großer" und weitergegangen ist!..?????????? Ja gibts denn sowas.......

Seitdem geh ich da nicht mehr......zu viele Hunde und Besitzer....brauch ich nicht und Emmi auch nicht!
Wenn der Schnee weniger ist kommt ein Hundekumpel zu Besuch...mal schaun wie es jetzt ist! Bis jetzt durften alle Hundefreunde rein.
Das ist ein Highlight, denn meistens sind wir alleine unterwegs. Mich nervt einfach, das "Muss ich meinen Hund jetzt anleinen????" "Ja, bitte, das wäre nicht schlecht!" "Können Sie ihren nicht ableinen?" ??????? Nein, sonst wäre sie ja ohne Leine! :blink: :angry: Da geh ich lieber mit dem Emmi entspannt irgendwo im Nirgendwo und habe keinen Streß!

Wenn wir trotzdem jemanden treffen, dann sag ich zu ihr: Ohhhhhhhhh, schau mal wer da kommt! Tollllll, ein Mensch/Hund...whatever..... "Bist du aber ein mutiges Mädchen! Suuuuuuuuper" Lieblingskeks!
Sie findets gut und das reicht mir!


Ansonsten erkenne ich in ganz vielen Dingen die du geschrieben hast die Emmi, mal mehr mal weniger....aber es sind ja alles Individuen.....

Liebe Grüße Tine & Emmi

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