Emmi Wundertüte, die Zweite!

Das ist ja nun schon 4 Jahre her und damals hatte ich auch keine Ahnung, wen ich da an der Leine halte. Und tatsächlich habe ich da was Wichtiges gelernt.

Nämlich nicht gegen mein Bauchgefühl zu arbeiten.

Aber mit viel Geduld hat Emmi den Beutel irgendwann ins Maul genommen, hat gedauert. Und was sie damit ab und an wirklich gerne macht, ist, ihn zu suchen. Ich verstecke ihn irgendwo und sie darf ihn suchen. Das macht sie ein paar Mal und dann verkrümelt sie sich damit unter ihre Fichte und kaut darauf herum.

Apportieren ist bei den A&A's auch kein Thema. Deswegen habe ich (unter anderem) mit Assira auch die HuSchu beendet.
Ashanti hat anfangs ganz gerne was getragen, leider hat sie das irgendwann abgelegt. Sie trägt jetzt nur mehr ihren halb leeren Riesenteddy, wenn sie schlafen gehen möchte .... um mir genau das mitzuteilen.
Dass sie ihr Interesse an Kuscheltieren verloren hat ist sehr schade, komisch nur, dass ungefähr zeitgleich der Spass zum "Hasilaufen" auf der Rennbahn nachliess. Ok, sie muss ja nicht ..... Assira hatte ihr Desinteresse sowieso mit drastischen Mitteln kund getan

Sachensuchen finden die beiden aber ganz nett, am liebsten wenn ich kleine Stücke von grünen Kutteln z.B. in Baumrinde verstecke, oder in Mauslöcher.

Training mit Futterentzug käme für mich auch nicht in Frage, denn die beiden DInge haben nichts miteinander zu tun.
Meine Süssen stehen auch nicht auf Leckerlis als Belohnung. Assira demonstriert das eindrucksvoll, indem sie das Goodie aufnimmt und mir dann mit vorwurfsvollem Blick vor die Füsse spuckt. Die lange Dürre hat ja eine etwas längre Leitung als Assira, aber selbst sie dreht sich blasiert zur Seite, wenn sie die Leckerlibelohnung ablehnt.

Wenn ich aber grundlos einen Keks oder eine Stange anbiete, dann wird das sehr gerne genommen.

Tja, apportieren ist wohl nicht wirklich was für unsere Hunde.

Die längere Geschichte

Vor einiger Zeit fiel mir auf, dass Emmi immer langsamer wurde. Gemütlich. Aber gemütlich wäre nicht das Problem gewesen. Ja eher sogar auch mal ganz angenehm. Aber sie war auch unheimlich schnell aus der Puste.
Die ersten Gedanken waren: Nun ja, sie ist eben auch kein ganz arg junger Hüpfer mehr. Der andere Gedanke war: Es ist furchtbar heiß und schwül, vielleicht verträgt sie das auch nicht mehr so gut.
Also habe ich erstmal gar nichts unternommen, aber sie im Auge behalten.
Sie wurde langsamer und schlapper. Die Runden wurden kürzer. Maximal eine Stunde schaffte sie. Nach ca. 45 Minuten musste ich sie ständig antreiben.
DAS fand ich arg seltsam. Der Bauch rührte sich und meldete: Da stimmt was nicht. Ganz und gar nicht.

Nebenbei: Kein Fieber, sie frass normal.

Ich hatte es im Zeckenthread erwähnt, Emmi wurde, als sie aus Griechenland kam, positiv auf Babesiose unde Erlichiose getestet und auch behandelt.
Also klingelten meine Alarmglocken zuerst in diese Richtung. Ab zum Arzt.
Blut wurde abgenommen und auf meine Bitte hin, ein komplettes geriatrisches Profil erstellt und ein MMK Profil, inclusive Borreliose.
Die Tage vergingen, dann kamen die Befunde. Der Babesiosetiter war rapide angestiegen (ich teste das 1x im Jahr) und Anaplasmosetiter war auch erhöht. Sonst alles absolut ok.
Emmi unverändert schlapp und schlapper.

Wir machten einen Termin in der TK aus. Dort das gleiche Spiel, Blut abnehmen und nochmal ein geriatrisches Profil angefordert und zudem ein Nierenprofil, Schilddrüsenprofil und die PCR Tests für Babesiose und Anaplasmose angefordert.
Wieder verging eine Woche.

Mein Bauchgefühl wurde täglich schlechter und der Hund täglich unlustiger. Meist lag sie nur noch herum, frass und trank ganz normal. Die Runden wurden gestrichen oder auf 30 Minuten verkürzt. Sie wäre gerne mit mir gelaufen, hatte aber nach 30 Minuten keine Kraft mehr oder schlich nur noch neben mir her. wie ein steinalter Hund. Sie meldete brav, aber bewegte sich dabei nur noch so viel wie unbedingt nötig. Begrüßt wurde meist nur durch Geheule, manchmal auch kam sie und schmeichelte kurz.

Die Blutauswertung brachte kein Ergebnis. Alles ok. Die Titer gingen sogar runter, kein Grund etwas zu behandeln. Aber keiner wusste warum sie so ist.
Alles in Ordnung.
Ich warf Schmerzen in den Raum. Ja, könnte sein. Ich sollte ihr Schmerzmittel geben, 3 Tage lang, dann würde man recht schnell sehen, ob es damit etwas zu tun hat. Ansonsten müsste man in Erwägung ziehen, dass etwas mit dem Herzen, der Lunge oder sonst was ist. Also US und Kernspint, Röntgen standen auf der ToDo Liste, wenn die Schmerzmittel keinen Erfolg bringen.

Zuhause gab ich ihr die Schmerzmittel. Das war die totale Katastrophe, denn Emmi bekam Fieber und Durchfall. 2 Tage lang alle 2 Stunden Tag und Nacht. Und ich habe ihr nur 1x das Schmerzmittel gegeben. Ihr gings so schlecht. An Schlaf war nicht zu denken. Die arme Maus.

In der Zwischenzeit hatte ich einen Physiotermin vereinbart. Der Tag kam und ich fuhr mit ihr dorthin.
Wir gingen rein, Emmi wie gewöhnlich zögerlich. Sie durfte sich alles in Ruhe ansehen und wir füllten inzwischen den Anamnesebogen aus.
Danach mussten wir hin und herlaufen, mal schnell, mal langsam. Uns im Kreis drehen. Klar war recht schnell:
1. hat sie einen sehr langen Rücken
2. sie macht vorne sehr kleine Schritte
3. sie hat Probleme in den engen Drehungen, eine Seite ging besser als die andere

Emmi hat alles mitgemacht, mehr oder weniger freudig.

Dann ging es wieder nach drinnen, Emmi sollte auf den Behandlungstisch. Ging sie drauf, anstandslos. Dort wurde sie dann abgetastet und durchgecheckt.
Emmi stand wie ein Bär auf dem Tisch, hatte ihren Kopf in meinen Bauch gedrückt und nachdem die Behandlung losging, entschlüpfte ihr ein tiefer Seufzer. Da war mir dann klar, dass wir hier genau richtig sind. Sie fühlte genau, dass wir ihr nur helfen wollen.
Alles, wirklich alles hat sie mit einer Gelassenheit mitgemacht. Liegend, stehend, sitzend. Egal. Immer in Kontakt mir mir.
Es stellte sich heraus, dass sie wohl bei einem ihrer lustigen Ausflüge mehr Schaden abbekommen hatte als gedacht.
Stark verkürzt kann ich sagen, die komplette linke Seite war blockiert und verspannt, die Rippen rechts auch, Kreuzbein einseitig fest, BWS blockiert.

Die arme arme Maus hatte die ganze Zeit SChmerzen im Bewegungsapparat, zeigt aber nichts davon. Also kein Humpeln oder so. Sogar die Therapeutin hatte Probleme. Sie sagte: Die Maus zeigt mir fast nichts an.

Am Ende marschierte Emmi glücklich aus der Praxis, hüpfte voller Elan ins Auto und fuhr grinsend mit mir nach Hause. Zuhause hüpfte sie wie ein junger Bock durch den Garten und kugelte herum. Seitdem flitzt sie wieder und macht einen glücklichen Eindruck. Auch meldet sie wieder gewohnt energisch und gibt Gas dabei. So sehr mich das manchmal "nervt" und ich manchmal vor Schreck fast vom Stuhl falle, wenn sie es nicht macht fehlt was, denn es gehört einfach zu ihr dazu.

Nächsten Freitag gibt es einen weiteren Termin dort und ich freu mich schon jetzt wie verrückt darauf.

Hätte ich das nur sofort in Betracht gezogen, dann hätte ich ihr viele Schmerzne ersparen können. Aber so wissen wir jetzt was los war und dass es keine gröbere gesundheitliche Baustelle ist. Das ist ja auch gut.

Ahh, AJT = Anti Jagd Training.

Hätte ich auch drauf kommen können.

Das brauchen wir bei Nala bis jetzt ein Glück nicht.

Oh je, ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir ging, als Emmi trotz der Tierarztbesuche immer schlapper wurde.

Schrecklich!

Im zweiten Teil fand ich es erstmal total schön zu lesen, dass es deiner süßen Maus wieder gut geht! Aber eben auch, wie eng eure Bindung ist und wie tief das Vertrauen von Emmi zu dir ist.

Ich kenne dieses Gefühl und vermisse es...

Ich hoffe, dass Nala und ich da auch noch hinkommen.

Es braucht eben Zeit.

LG Tanja

Ach Tine - ich freu mich mit euch, dass ihr an der rictigfen Stelle gelandet seid. Ich vermute, es ist ein Chropraktiker oder Osteopath? Im Prinzip egal, wichtig ist, dass der sein Handwerk beherrscht. Und das schein bei euch der Fall.

Alles erdenklich Gute an Emmi, und weiterehin gute Besserung!!!

Ein Happyend, wie schön
Ich wünsche weiter gute Besserung.