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Hund angebunden an einer Bank gefunden
- Martin
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Da hier in der Gegend keiner der TA ihn lt. unserem TA in der Kartei hat (Cane Corso ohne Chip und ohne Tätowierung) da hätte es sicher klick gemacht, denke ich er ist von weiter weg und es währe wohl alles zwecklos gewesen.
Aber wie du schreibst der Gedanke ist verlockend.
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- Martin
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Auf dem Heimweg kamen wir nicht weit an der Bank vorbei wo Bernd unseren Dark gefunden hat und wir haben den kleinen Umweg gemacht um dort noch einen Zwischenstopp einzulegen.
Es liegt an einem kaum genutzten Seitenweg, dort fahren fast nur Trecker und Wanderer kommen in der Saison dort vorbei und ich habe Kimba ohne Leine aus dem Auto gelassen. Bernd nahm Dark an die Leine und als wir um das Auto herum Blick auf die Bank hatten veränderte sich Darks Gemütszustand schlagartig. Er war die ganze Zeit gut drauf bis er den Platz erkannte und er wollte sofort wieder ins Auto. Dark hatte unheimliche Angst und zitterte. Wir alle konnten ihn nicht richtig beruhigen und erst als ich die Hecktür aufmachte wurde er ruhig. Ich hatte ihm vorher auf deutsch und italienisch gesagt er bräuchte keine Angst haben und er bleibt nicht hier, aber erst die Geste mit der Hecktür lies ihn ruhiger werden. Wir ließen ihn in die Box ins Auto und sind nach Hause gefahren.
Hier bei uns merkt man ihm nichts mehr an und er ist wieder der freudige wie davor.
Ich erzähle das hier weil ich es für wichtig halte. Wie sehr man einem Tier schadet und es so ein negatives Erlebnis nicht so schnell, wenn überhaupt, vergisst.
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- Patou
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Sie merken sich einschneidende Geschehnisse sehr lange!.
Lisou nach seiner glücklicherweise einzigen OP (er hatte sich einen Krallenschuh ausgerissen) wollte nicht mehr ins Auto (mit dem wir ja zur OP mit ihm gefahren waren und in dem er ziemlich benommen noch, sich auf der Rückfahrt übergeben hatte). Das hat fast 6 Wochen gedauert und dann auch nur mit Tricks, bis er überhaupt wieder einstieg ... erst nach vielleicht einem halben Jahr wurde es wieder gut...
Louanne wäre uns kurz vor Weihnachten voriges Jahr fast gestorben.
Sie hatte sich, wie auch immer, draussen ein Birkenreisig hinten oben zwischen die Zähne quer eingeklemmt. Obwohl sie ja sonst solche Dinge nie zulassen würde, hat sie mich machen lassen aber das Ding hatte sich total quer auf beiden Seiten ins Zahnfleisch und zwischen zwei Zähne gedrückt. Ich habe es mit meinen Fingern nicht heraus bekommen, mit Pinzette auch nicht. (Heute habe ich wieder Kocherklemmen daheim für alle Eventualitäten die hoffentlich aber nie kommen).
Sie konnte deswegen aber kaum fressen und fast nicht mehr trinken. Problem: wir hatten gerade 3 Wochen zuvor unseren alten VW-Bus abgemeldet und verkauft (er stand aber noch mit dem technischen Schaden auf dem Hof) und in das neue Auto wollte sie bis dahin nur extrem zögerlich rein (sie war gewohnt seitlich Schiebetür auf und rein ).Beim Citroen Picasso geht hinten die Heckklappe hoch und schon das machte ihr Angst... wir wollten es also üben aber das Wetter war zu dieser Zeit abscheulich also ging es nicht ... dann kam der erste sonnige Tag als das mit diesem Zweiglein passierte... was tun?
Unsere Tierärztin sagte sofort : die muß in die Klinik, das kann man nur in Narkose machen und das Risiko ist mir bei Euch im einsamen Nirgendwo viel zu riskant. Also Tierkiinik angerufen, sehr freundlicher Arzt sagt, ok wir kommen zu Euch und versuchen es. Aber Hund muß Maulkorb tragen, kennt uns ja nicht. Also brave Louanne (die nur einmal im Leben, beim Umzug hierher partiell, dh. nur bei den Zoll- checks einen tragen mußte, ließ es geschehen.
Leider wirkte die Spritze nicht wie erwartet, sie wurde ungeheuer taumelig und ein bisschen schlapp... Tierarzt und Helferin berieten sich und sagten: komm wir legen sie hinten in Euren Citroen (da hat sie ja schon ihren vorbereiteten großflächigen Platz) und ihr kommt hinter uns her zur Klinik. Mein Sohn war auch extra gekommen und so versuchten wir (der Tierarzt, mein Sohn und ich die zwischen "halb/dreiviertel" sedierte Louanne mittels einer Decke hinten in den Citroen zu bugsieren. Nix da.
Louanne kämpfte plötzlich , als ginge es um ihr Leben! Wir haben es nach diesem für sie ungeheuren Stress gelassen.
Beratung.
Tierarzt sagte, es gäbe für HSH nur noch ein anderes Narkosemittel, dann könne er sie aber nicht mit einer Wiederaufwachspritze zurück holen, der Körper müsse das allein schaffen und das hielte er hier bei uns für zu riskant. Also entschlossen wir uns das alte kaputte Auto nochmal zu reaktivieren, auch auf das Risiko hin von der Garda erwischt zu werden und Louanne stieg zwei drei Stunden später auch tatsächlich anstandslos wie immer dort ein: Schiebetür auf und los.
In der Klinik dann sehr gut und sehr schnell betreut, Narkosespritze gesetzt... und dann begann der Horror : Schockreaktion! Ich brüllte nach dem Arzt, wir haben die Arme zu Dritt in Sekundenbruchteilen über den Flur geschleift und auf den OP- Tisch gelegt, dann Beatmung, Tropf etc... . die bekamen gar nicht mit, dass ich bei ihr blieb. Wollten mich dann rausschicken, kurze Erklärung meinerseits zu meinem Beruf und auch, dass ich keinesfalls jetzt meinen Hund hier allein lasse, ich durfte also bleiben.
Drei Tierärzte kümmerten sich um sie via Tropf, Beatmung etc, sie schaffte es, dann gaben sie Sauerstoff und gleichzeitig Maul auf und das Teil entfernt. Saß total verkeilt oben hinten im Kiefer zwischen den Zähnen quer im Maul.. Dann gleich noch Hund durchgecheckt, Krallen geschnitten und weiter Sauerstoffgabe.
Inzwischen war der nette Tierarzt rausgegangen. Mein Sohn sagte, der stand plötzlich draussen vor der Tür und weinte. Dann sagte er, sich entschuldigend: genauso habe er vor zwei Jahren seinen besten Freund, einen Sarplaninac verloren,.. und : hoffentlich braucht Euer Hund nie wieder eine Narkose! Betet zu Maria!...
Als Louanne nach einem uns unendlich erscheinenden Procedere dann endlich halb zurück war und alle Vitalfunktionen stabil wurde sie in unsere Decken gehüllt und wieder Schiebetür auf in den alten VW reingeladen... und langsam wieder nach Hause gejockelt... wo sie langsam wieder die Alte wurde...
ABER: seitdem geht sie nicht mal mehr ansatzweise in den Citroen. Dieser Versuch sie da reinzuladen, von ihr ja in ihrem Zustand wahrscheinlich lebensbedrohlich empfunden, muß eine tiefe Urangst ausgelöst haben.
Inzwischen legt sie sich schon wieder neben das Auto, guckt auch in jede Tür rein aber einsteigen ... auch nicht mit Tricks... bis heute...
Nun haben wir uns eine Hängerkupplung (Hänger, weil wir (bisher drinnen) im Auto alle 14 Tage die Mülltonnen runter zur Landstrasse bringen müssen) anbauen lassen und wollen innen das Auto nun so umbauen, dass sie seitlich (ist auch niedriger) wie früher einsteigen kann (ohne so ein komisches Teil über dem Kopf, die Heckklappe beäugt sie mittlerweile (nach fast 10 Monaten nach dem Ereignis) nicht mehr so angstvoll...
LG
Sylvia- Patou
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- Martin
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Kochklemme musste ich erst gurgeln. Da tut es auch eine lange Flachzange aus der Werkzeugkiste.
Narkose ist bei HSH so eine Sache ich weis, das es immer wieder Probleme gibt und da braucht es einen TA mit Erfahrung.
Sarpis sind da wohl besonders schwer zu händeln. Bei einem Bekannten hatte der Arzt keine Chance ihn schlafen zu schicken, er wehrte sich mit aller Kraft gegen das Mittel und hatte schon die Menge für ein Pony intus. Keine Ahnung wie die das machen aber muss mit ihrer Willensstärke zusammenhängen.
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- Patou
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Martin schrieb: Ja, gerade HSH haben ein Elefantengedächtnis.
Kochklemme musste ich erst gurgeln. Da tut es auch eine lange Flachzange aus der Werkzeugkiste.
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Naja also eine große Flachzange da hinten ansetzen, das würde ich mich nicht trauen, zumal es nicht sicher ist, dass die bei einer Bewegung des ja nicht sedierten Hundes! auch noch abrutscht (womöglich den Hund noch im Maul verletzt) oder Du nicht richtig mit Druck und Ruck arbeiten kannst...
Eine zart erscheinende schmale aber unglaublich effiziente Kocherklemme (ich hab halt viel operiert) macht um so ein Stöckchen ganz schnell klick und die hält das Teil dann 100%, wenn die festgedrückt wird, gibts kein "Entkommen"... und Du hast sie dank der Scherengriffe auch fest in der Hand...
Ja, das verblüffte auch den Tierarzt, sie hatte zu diesem Zeitpunkt auch schon die doppelte Dosis bekommen ... aber nach der Rückholspritze war sie auch schwupps wieder voll da nachher... als wir dann 2-3h später in die Klinik fahren wollten, hat sie die rote Huguette (der Citroen) nicht mal mit dem A angeguckt, im riesigen Bogen !!!! drumherum, um in ihren alten Charlie zu hüpfen...Martin schrieb: Bei einem Bekannten hatte der Arzt keine Chance ihn schlafen zu schicken, er wehrte sich mit aller Kraft gegen das Mittel und hatte schon die Menge für ein Pony intus. Keine Ahnung wie die das machen aber muss mit ihrer Willensstärke zusammenhängen.
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- Ilse
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Da kann man nur hoffen dass sowas nie wieder passiert.
Ja, sie haben ein super Gedächtnis.
Als wir noch unseren Örszö hatten bin ich mit ihm oft als Abkürzung über ein großes Sportplatzgelände am Rade des Fußballfeldes gelaufen. Nachdem Wildschweine diesen heilige Rasenplatz innerhalb einer Nach total umgepflügt hatten wurde ein Weidedraht, ca. 30 cm über dem Boden gezogen.
Dort hat sich Örszö einen Schlag eingefangen. Nach diesem Ereignis hatte sich die "Abkürzung" für mind, 1 Jahr erledigt. Er war nicht zu bewegen dort lang zu gehen.
L.G.
Ilse mit Komondorchen Lumi und Kuvasz Vacak im Herzen
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