Züchter oder Tierschutz

Hi ihr beiden,
eure Situationen verstehe ich. Kann es aber nicht auch so sein, dass ihr die gleiche Situation auch mit einem Hund vom Züchter erlebt hättet?

Meine Unsicherheit mit Hunden aus dem Tierschutz ist darin begründet, dass die Vergangenheit der Tiere oftmals nicht bekannt ist und sich eventuell vorhandene Traumatas erst nach der Eingewöhnungszeit zeigen. Ich denke, wenn die Vergangenheit bekannt ist, ist das kein Problem- man kann sich dann auf eventuelle Verhaltensauffälligkeiten einstellen.

Ich habe bedenken, dass man sich eine Art "Matruschka" aussucht, bei der man eine Überraschung nach der nächsten findet und es erzieherisch eine "Never Ending Story" wird und das Zusammenwachsen als Team gar nicht möglich ist weil man aus dem Arbeiten an den Grundlagen gar nicht mehr heraus kommt.

Ich denke aber, die 100 %ige Sicherheit bekommt man bei beiden nicht.

Hi Kirsten,
ja, das denke ich auch.
Ich werde es auf mich zukommen lassen.
Aber ich werde euch teilhaben lassen wenn es so weit ist..

Guten Abend Oliver,

mein erster Hund war ein Spontan-/Mitleidskauf vom Vermehrer. Ich hatte kurz davor meine erste eigene Wohnung bezogen, und weil ich bei meinen Eltern kein Haustier haben durfte, war der Hund dann früher da als ein Bett ...
Der Hund war krank, mein Börserl bals leer, der Tierarzt mein meistnesuchter Bekannter (er hatte Mitleid mit mir und meiner Dummheit) aber trotz allem hatte ich Glück im Unglück, denn ich bekam einen Hund mit tollem Charakter. Es war ein Collie ...

Meine Afghanen hatte ich vom Züchter, beim ersten war es einfach Glück, genau diesen Züchter zu erwischen drum kam auch mein zweiter von dort her, denn inzwischen hatte sich eine Freundschaft entwickelt, und ich war auch seine Hebamme .
Nun sind die Schwierigkeiten mit den Affen natürlich andere, als mit einem HSH, durch den guten Kontakt zum Züchter war das aber alles kein Problem; ich fühlte mich "an die Hand genommen"

Tja - Assira hatte ich auf einem Foto ausgesucht, sie kommt aus Bosnien und ich wusste theoretisch, was ich da bekomme. Hatte mich im Rassestandard eingelesen und befand das als passend. Gesundheitlich hatte ich Glück mit ihr.
Abgesehen davon, dass sie ja eine Wundertüte ist, und deshalb die rassetypischen Wesensmerkmale anders als beschrieben vorhanden sind, passt sie aber gut zu mir. Allerdings hatten wir Phasen, wo ich mir einreden liess, sie habe keine Bindung zu mir. Und dann kam das, was einem nur mit einem Tierschutzund passieren kann:
Wie hatten einander nicht wirklich kenen gelernt. SIe kam viele hundert Kilometer nach Österreich, und ich habe sie 1 Stunde später mit nach Hause genommen. Wir hatten keine Möglichkeit herauszufinden, ob wir einander überhaupt mögen. Und das hatte mich damals sehr verunsichert.
Hätte ich einen Hund aud dem (regionelen) Tierheim geholt, hätten wir einander kennen lernen können. um zu entscheiden, ob es passt oder nicht. Aber in unserem Fall hatte Assira keine Möglichkeit NEIN zu mir zu sagen ...
Ich bin inzwischen sicher, dass sie gerne bei mir lebt, weiss aber, wenn es einen Mann in meinem Haushalt gäbe, wäre ich abgemeldet
Bei aller Liebe - Ihretwegen schaffe ich mir jetzt aber keinen an

Ich glaube, es ist ganz schwer zu verallgemeinern, und Hund aus dem Tierschutz sind nicht schlechter oder gar "weniger wertvoll" als solche vom Züchter. Wenn man aber die Möglichkeit hat, das Tier im Vorfeld kennen zu lernen und mit ihm Kontakt zu haben, sollte man das in jedem Fall nutzen. Und wie Götz schon erwähnte - entschidet man sich für einen älteren Hund, ist er als "Wundertüte" meist kleiner, weil er charakterlich schon etwas gefestigt ist.

Ich finde es super, wie Du die Sache mit der Familienplanung angehst und bin gespannt, was da so kommt
Lass uns auf jeden Fall teilhaben!

Guten Morgen Silvia,
danke für die offenen Worte und den Einblick in deine Erfahrungen.
Dem "Kennenlernfaktor" habe ich bisher keinen so großen Wert beigemessen. Ich dachte, man wächst schon irgendwie zusammen- das ergibt sich halt.
Ich denke aber, dass es Sinn macht darauf zu achten. Danke für den Hinweis.

.....Aber:

Ein gestandener Mann ist durch nichts zu ersetzten!!!

Oliver schrieb:
.....Aber:

Ein gestandener Mann ist durch nichts zu ersetzten!!!

Hihihi ... natürlich hast Du recht. War ja auch nur so flapsig dahin gesagt. In Wahrheit bin ich nämlich "nicht vermittelbar" (=im Tierheim ein Langsitzer)

Hallo Oliver

ich möchte Dir weder zum Hund vom deutschen Züchter noch zum Tierschutz-Kaukasen raten. Kann Dir nur sagen, was ich tun würde.

Unsere erste Kaukasin war von einem VDH Züchter, als Welpe mit 9 Wochen bekommen und die beiden letzten Kaukasen als jeweils 7 jährige Hunde, einmal über den Tierschutz als sichergestellter Hund ( geb. bei einem Vermehrer) und einmal als alte Zuchthündin (geb.in Russland).vom VDH Züchter.

Züchter 1 und Züchter 2 habe ich als sehr ehrliche und zuverlässige Leute kennengelernt und würde von Beiden auch einen Welpen holen.

Uschi, Kaukasin 1 war ein ausgesprochen einfacher HSH und wir hatten keinerlei Schwierigkeiten mit ihr. Kaukasin 2, machte auch keinerlei Probleme. Wir hatten nur immer das Gefühl, dass sie ihrem alten Herrchen nachtrauerte. Wir hatten auch telefonischen Kontakt mit ihm, da er den Hund ja nicht freiwillig abgegeben hat.
Kaukasin 3 liebt uns heiß und innig, hat uns ja auch vom 1. Moment ins Herz geschlossen. Sie mag ihr jetziges Leben als Familienhund, ist aber mit Vorsicht zu händeln..
Beim Kaukasen musst Du davon ausgehen, dass Dein Freundes- und Bekanntenkreis kleiner wird, trotzdem wollen wir unseren Hund nicht missen.

Ich würde mir immer nur wieder einen Welpen vom ordentlichen Züchter ohne Importhintergrund kaufen. Das Leben ist damit einfacher.

Karin