Territorialverhalten, wie kann ich es herunterfahren?

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13 Jun 2017 15:03 #1581 von Amarok
Amarok antwortete auf das Thema: Territorialverhalten, wie kann ich es herunterfahren?
Nun ist es leider doch gekippt --- Amarok hat an der Pforte nach jemandem gebissen. Es war kein kurzes Schnappen, er hat offensichtlich richtig zugebissen. Glücklicherweise hat er nur den Ärmel erwischt. --- Es lief so gut die letzten Tage, er hat mit vielen, auch Männern, mittlerweile eine echte Freundschaft geschlossen. Vorgestern kam eine Pferdebesitzerin, noch recht neu bei uns, sie brachte zum ersten Mal ihren Freund mit, Amarok beschnupperte ihn, der Mann ging in die Hocke und das Eis war sofort gebrochen. DIESEN Mann mochte er auf Anhieb. --- Ich bin völlig ratlos wie es weiter gehen kann, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Die letzten Tage war er so liebenswert, und wenn man keine HSH-Erfahrung hat, will und kann man sich dieses Verhalten nicht vorstellen, ich jedenfalls habe es aller Warnungen zum Trotz unterschätzt. Mein Vertrauen ist erst mal dahin, auf unserem Hof sind auch Kinder… der Betrieb ist von morgens 8.30 Uhr bis teils 22.00 Uhr. Wenn ich direkt bei Amarok bin, ist es kein Problem und aus gewisser Entfernung hört er sofort auf, sobald ich die Stimme hebe. --- Ich kann mir aber auch absolut nicht vorstellen meinen Hund stundenlang in einen Zwinger zu stecken, dadurch wird das Aggressionspotential doch sicher eher gefördert, abgesehen davon, dass das nicht annähernd einer einigermaßen artgerechten Haltung entspräche. --- Wenn ich einen wirklich guten Platz für Amarok wüsste, würde ich mich wahrscheinlich[, wenn auch sehr schweren Herzens aus Vernunftgründen von ihm trennen. Ihr wisst, ich habe mir einen HSH nicht wissentlich angeschafft, ihn aber trotz Allem schon sehr ins Herz geschlossen.
LG
Heike

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13 Jun 2017 16:11 #1582 von fine
fine antwortete auf das Thema: Territorialverhalten, wie kann ich es herunterfahren?
Hallo Heike,

ich kann hier leider nur mein Bedauern ausdrücken, aber nicht raten, da mein Bärchen zur weichgespülten Sorte der HSHs gehört. Bestimmt werden sich diejenigen mit den unbarmherzigen Wächtern noch melden.

Deinen Schmerz darüber, daß dieser Hund nicht zu Deinem Lebensumfeld passen könnte, kann ich gut verstehen. Ich wünsche die bestmögliche Lösung für euch.

Fine

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13 Jun 2017 16:51 #1583 von Patou
Patou antwortete auf das Thema: Territorialverhalten, wie kann ich es herunterfahren?
Hallo Heike
Es ist natürlich für einen Herdi nicht so einfach sich an ständig neue Besucher und Gewusel Fremder zu gewöhnen. Aber Amarok ist noch sehr jung und kann das lernen. Hirten die noch mit ihren Herdis die Transhumans laufen, könnten es sich gar nicht leisten, wenn ihre Hunde in den Weilern, durch die sie mitunter auch ziehen müssen Leute oder fremde Hunde, Katzen oder sonst etwas beißen würden! Also werden sie entsprechend erzogen. Solltest Du auf Deinem Grundstück nicht ein größeres Stück ausbruchssicher zäunen können (nicht Zwinger!), dann greife doch mal auf eine dieser Hirtenmethoden zurück. Der Hund wird an einer großen Leinenschlaufe am Oberkörper des Hirten geführt (mancher macht sie noch zusätzlich am Gürtel fest) und der Hund muß so mit seiner Person überall hin gehen und ihr in allem folgen, Er ist dabei in allen seinen Bewegungen so nahe beim Menschen, dass man unerwünschtes Verhalten sofort (und das ist wichtig) sanktionieren kann. Diese Methode scheint ganz gut zu funktionieren, auch wenn einem als Mensch vielleicht diese zeitweilig notwendige Einschränkung der Bewegungsfreiheit des Hundes als nicht angemessen erscheint. Man kann auch einen Metall-
Rammhaken mit sich führen und den Hund dann auch mal kurz in der Nähe daran ablegen. Da die Dinger bis zu 50 cm in den Boden gerammt werden kriegen die Hunde die auch bei heftigstem Gezerre nicht raus (angeblich, ich habe das selber nicht ausprobiert, habe diese Teile nur mal im Einsatz gesehen). Ich würde Dir und Amarok wünschen, dass ihr es zusammen schafft!
LG
Sylvia-Patou

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13 Jun 2017 17:18 #1585 von Elvira
Elvira antwortete auf das Thema: Territorialverhalten, wie kann ich es herunterfahren?
Ach Heike, das tut mir sehr leid … vor allem, weil ich merke, wie verunsichert Du durch den Vorfall bist :unsure:
Ich wüsste jetzt so schnell auch keinen Rat … Nur sei Dir einer Sache gewiss: Amarok merkt Dir diese Verunsicherung an. Ich hoffe, ich wage mich da jetzt nicht zu weit vor … aber es klingt ein wenig so als hättest Du resigniert?! Und das würde er auf alle Fälle registrieren … Vielleicht hast Du Dich schon ein wenig zu sehr in Sicherheit gewägt durch die tollen Erfolge der letzten Zeit?! Aber zeigen nicht gerade diese Erfolge, dass Du auf dem richtigen Weg bist?
Ich sende Die liebe Grüße und wünsche Dir viel Kraft – auch für die richtige Entscheidung :kiss:

Elvira mit Bono
und Jackson, Elvis & Otis im Herzen

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13 Jun 2017 19:32 #1586 von Amarok
Amarok antwortete auf das Thema: Territorialverhalten, wie kann ich es herunterfahren?
Ihr seid sehr lieb, und ich dem Heulen nahe, so schnell habe ich nicht mit Antworten gerechnet. Ich bin, oder war kurz davor zu resignieren. Meine Enttäuschung und Entsetzen war so groß, das muss ich erst noch verarbeiten. Ich fühlte mich leider wirklich schon zu sicher und habe gehofft auf dem richtigen Weg zu sein. Sylvia, du schreibst Amarok ist noch jung und kann es lernen, bisher habe ich gehört, dieses Verhalten wird mit zunehmendem Alter, bis zum Erwachsen sein eher schlimmer. Einen ausbruchsicheren Zaun im hinteren Gartenbereich habe ich gerade veranlasst, Sonntag soll es losgehen. Die Methode mit der Leinenschlaufe kann ich mal probieren, davon habe ich schon gehört, wusste aber nicht, dass es eine Hirtenmethode ist. Persönlich kenne ich leider niemanden mit einem HSH, aber Ihr schafft es anscheinend mich wieder aufzubauen, danke dafür.
LG
Heike
Ach ja, ausgerechnet heute hat mich der Trainer versetzt.

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13 Jun 2017 19:35 #1587 von Götz
Götz antwortete auf das Thema: Territorialverhalten, wie kann ich es herunterfahren?

Amarok schrieb: Nun ist es leider doch gekippt --- Amarok hat an der Pforte nach jemandem gebissen. Es war kein kurzes Schnappen, er hat offensichtlich richtig zugebissen. Glücklicherweise hat er nur den Ärmel erwischt. --- Es lief so gut die letzten Tage, er hat mit vielen, auch Männern, mittlerweile eine echte Freundschaft geschlossen. Vorgestern kam eine Pferdebesitzerin, noch recht neu bei uns, sie brachte zum ersten Mal ihren Freund mit, Amarok beschnupperte ihn, der Mann ging in die Hocke und das Eis war sofort gebrochen. DIESEN Mann mochte er auf Anhieb. --- Ich bin völlig ratlos wie es weiter gehen kann, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Die letzten Tage war er so liebenswert, und wenn man keine HSH-Erfahrung hat, will und kann man sich dieses Verhalten nicht vorstellen, ich jedenfalls habe es aller Warnungen zum Trotz unterschätzt. Mein Vertrauen ist erst mal dahin, auf unserem Hof sind auch Kinder… der Betrieb ist von morgens 8.30 Uhr bis teils 22.00 Uhr. Wenn ich direkt bei Amarok bin, ist es kein Problem und aus gewisser Entfernung hört er sofort auf, sobald ich die Stimme hebe. --- Ich kann mir aber auch absolut nicht vorstellen meinen Hund stundenlang in einen Zwinger zu stecken, dadurch wird das Aggressionspotential doch sicher eher gefördert, abgesehen davon, dass das nicht annähernd einer einigermaßen artgerechten Haltung entspräche. --- Wenn ich einen wirklich guten Platz für Amarok wüsste, würde ich mich wahrscheinlich[, wenn auch sehr schweren Herzens aus Vernunftgründen von ihm trennen. Ihr wisst, ich habe mir einen HSH nicht wissentlich angeschafft, ihn aber trotz Allem schon sehr ins Herz geschlossen.
LG
Heike


Zuerst einmal macht der Hund genau das, wofür er geschaffen ist: Er bewacht und beschützt sein Territorium und zwar selbstständig.
Der Hund hat also im Prinzip alles richtig gemacht.

Ob wohl Dir alle gesagt haben, wie HSH ticken, läßt Du ihn weiter frei laufen, nur weil es einige Male gut gegangen ist.
Das ist fahrlässig,
Mit viel Mühe und vielen Monaten Arbeit kannst Du ihn vielleicht, aber auch nur vielleicht, frei auf dem Hof laufen lassen.
Alles andere ist Illusion und eine Gefährdung der Umwelt.

Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Du akzeptierst ihn wie er ist und versuchst ihn mit konsequenter Erziehung so gut wie möglich zu integrieren.
Wenn es dann doch besser klappt als befürchtet, dann feue Dich, aber gehe nicht davon aus.

2. Du gibst ihn ab. Wenn Du Dich hierfür entscheidest, mach es sofort, bevor er wirklich angekommen ist

Das ist sicher nicht das, was Du hören willst, aber die Realität.
Nach über 4 Jahren haben wir es geschafft, dass der mit Rüden unverträgliche Ben mit 99% der Rüden auskommt.
Das hat etliche Ringkämpfe mit ihm und sonstige "Diskussionen" erfordert und etwa 2 Jahre gedauert.
Sein Verhalten hat sich dramatisch verbessert, aber es war mühsam.
Trotzdem bleibt das eine % auf das er sich stürzen will, damit müssen wir umgehen.
Gedankenversunkene Spaziergänge sind höchstens möglich, wenn er angeleint ist und selbst dann kann man auf dem Hinterteil landen, wenn man nicht achnell genug ist.

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