Hundetrainer die 2te

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27 Aug 2021 21:56 #12516 von Martin
Martin antwortete auf das Thema: Hundetrainer die 2te
Da ist mein Eindruck ein ganz anderer, denn sie wollte ihren Weg gehen. Selbst die Tipps von Tine, die am Anfang mit Emmi ähnliche Probleme hatte, wurden in den Wind geschlagen. Ich erinnere mich noch daran wo Tanja schrieb (aus dem Gedächtnis) Sie möchte nur von ihren Weg berichten.

Klar ist es nicht einfach wenn viele Sachen von allen Seiten kommen, aber dafür ist ein Forum da. Sie hätte in bereits vorhandenen Themen der User lesen können. Hier im Forum ist es ziemlich übersichtlich und man kann anhand der Beiträge schnell erkennen wer gute Hilfe geben kann. Das bisschen Arbeit muss man eben investieren. Ich will keine Themen oder User/Userinnen hervorheben und darum verzichte ich auf Beispiele.

„Bekommt man dann einen Hund wie Nala, dann wird es schwierig.“

Für jemanden ohne Erfahrung mit HSH und ohne den Willen sich da richtig reinzuknien die Voraussetzungen für diese Gattung zu schaffen eine nicht zu stemmende Aufgabe. Da sind wir uns sicher einig.
Man muss sich auch immer Bewusst sein, dass diese Tiere sehr kräftig sind und das im Zusammenspiel ihrer selbst bestimmenden Art kann das schwere Folgen haben.
Ein HSH, der erzogen und glücklich einer Aufgabe nachgehen kann ist dazu im Gegensatz ein Freund fürs Leben und familientauglich. Jetzt doch ein Beispiel. Ihr habt hier viel von meinem Bruno gelesen und ich würde ihn für kein Geld der Welt hergeben. Bruno spielt mit unseren Kindern und hört auf sie. Ich nehme ihn sogar mit auf den Markt zum Einkaufen und im Moment lernt er junge Maremmano an, die er wie seine Söhne behandelt.
Ein Hund ist nie böse außer der Mensch hat ihn dazu gemacht und ja es ist möglich das wieder umzukehren. Das zu ändern ist in erster Linie der Aufbau von Vertrauen und ihn zum denken zubewegen.

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29 Aug 2021 01:04 #12517 von Götz
Götz antwortete auf das Thema: Hundetrainer die 2te
Jeder der einen HSH hat, hat irgendwann einmal einen ersten bekommen. Viele hier bekamen ihren ersten HSH, da gab es diese Diskussionen überhaupt noch nicht und manche ohne zu wissen, was sie da bekommen.
Trotzdem haben wir (fast?) alle einen Weg gefunden mit unseren Hunden zu leben und sie bereiten uns täglich Freude (jedenfalls meistens).

Zwar sind HSH sehr kräftig, aber sie vermeiden auch eher ernsthafte Konflikte, erst recht im eigenen Rudel. Nicht umsonst sind ernsthafte Beißvorfälle mit HSH sehr selten, obwohl einige (gerade wegen ihrer Kraft) von eher ungeigneten Besitzern gehalten werden.
Das spricht nicht für ein großes Risiko für schwere Folgen innerhalb der eigenen Familie (bei Fremden kann es ganz anders aussehen - das ist für HSH aber auch eine komplett andere Sache).
Du hast einen wichtigen Punkt vergessen in der Aufzählung (Aufbau von Vertrauen und zum Denken bewegen): Das Aufstellen und Durchsetzen von Regeln.

Ich vermisse auch immer noch einen konkreten Vorschlag, wie man Deiner Meinung nach darauf regieren soll, wenn der eigene Hund nach dem Besitzer schnappt, bzw. den Besitzer beißt.

Gruß

Götz

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29 Aug 2021 17:08 #12519 von Martin
Martin antwortete auf das Thema: Hundetrainer die 2te
Ich habe keinen Punkt vergessen sondern ihn absichtlich nicht dazu genannt. Klar gehört mehr dazu aber ohne den Aufbau von Vertrauen und zum Denken zu bringen geht es nicht weiter.
Ohne Punkt 1 gibt es keinen Punkt 2, 3… Darüber gibt es auch nichts zu diskutieren, denn wenn Punkt 1 nicht erreicht wurde gibt es keine Chance auf Erziehung.
Du scheinst meinen Thread zu Bruno nicht zu kennen, da hätte ich keinen Zugang zum Auslauf ohne Punkt 1 bekommen und selbst mit meiner Kämpfernatur hätte ich mich in größte Gefahr begeben. Auf Deutsch er hätte versucht mich zu zerlegen und ich hätte flüchten müssen – falls ich das geschafft hätte.

Ich fasse grob zusammen was alles schiefgelaufen ist:

Nala ist ein verhaltensgestörter Hund aus 2. Hand.
Die jetzige Halterin hat keine Ahnung von HSH und doktert mit ihrer Erinnerung eines früheren Hundes und für HSH inkompetenten Hundetrainern herum.
Nala wird nicht wie ein HSH behandelt (Vertrauensaufbau) noch bekommt sie eine Aufgabe, die sie selbstständig erledigen darf.
Dazu kommt die Fahrlässigkeit sie mit einem kleinen Kind unbeaufsichtigt zusammen zulassen. Dabei ist es egal ob das Kind zu Nala gegangen ist. So was darf bei einem Hund mit Vorgeschichte niemals passieren!

Du vermisst einen Vorschlag, den ich meines Wissens in diesem Thread so auch nicht gegeben habe weil Tanja es eh nicht umsetzt bzw. Punkt 1 nicht zur Hälfte abgearbeitet hat. Hier im Forum sind genug Beiträge wo Tipps gegeben wurden und nachfragen ist immer möglich.
Da du aber von mir eine Lösung haben möchtest verweise ich auf den Thread „ https://pro-hsh.de/index.php/forum/allgemein/511-bruno-aggressiv-wie-ich-noch-keinen-maremmen-gesehen-habeBruno aggressiv wie ich noch keinen Maremmen gesehen habe “ den habe ich hier im Forum allerdings nicht mehr weitergeführt, da ich mich zurückgezogen habe (aus bekannten Differenzen). Es gibt aber eine Weiterführung über seine ganze Entwicklung. Einen ähnlichen Fall habe ich im Februar aufgenommen und der hat sich auch ganz exzellent entwickelt. Interessant dabei ist die Mischung aus Maremmano (Mama) und Pyri-Cane Corso (Papa).
Zu meiner Tira findest du hier im Forum auch ein Thema und auch dort 1. Vertrauen aufbauen und zum denken bewegen um sie aus dem Trauma herauszuholen und so ihr dadurch bedingtes Fehlverhalten ablegen zu können. Das ist kein Hexenwerk. Es erfordert viel Verständnis welches dem Tier entgegengebracht werden muss. Sie spüren es und lassen uns immer ein wenig mehr in ihr Leben, aber dazu muss man sie zuerst nehmen wie sie sind bevor die Erziehung einsetzen kann.

Ich würde gerne Nala helfen indem ich Tanja meine Methode näher bringe. Dafür bin ich bereit viel Zeit mit lesen und schreiben aufzuwenden, aber dann bitte auch die Voraussetzungen für einen HSH schaffen, besonders im Garten und alles andere über Bord werfen. Dazu bin ich hier erreichbar.

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30 Aug 2021 11:59 #12526 von Götz
Götz antwortete auf das Thema: Hundetrainer die 2te
Nun weiß ich nicht genau, was Du mit den Punkten 1. 2. und 3. meinst, aber ich vermute mal.
Natürlich muss man Vertrauen zum Hund aufbauen, da hat hier denke ich niemand eine andere Meinung vertreten. Wie das geht, haben hier viele mit zwar im Detail unterschiedlichen Methoden, aber eigenlich einem sehr ähnlichen Prinzip folgend, erläutert.
Da muss jeder für sich selbst herausdfinden, was zu ihm/ihr passt und, was zum jeweiligen Hund passt.
Grundsätzlich gehört immer dazu anfangs jegliche Situation zu vermeiden, die einen körperlichen Konflikt mit dem Hund heraufbeschwören könnte. Gerade in der Resourcenverteidigung sind HSH sind HSH vehementer als viele andere Rassen und darum muss man in der Anfangsphase sich sehr vorsichtig und mit Planung an die Grenze herantasten. Bekommt man erwachsene Hunde, kennt man die individuellen Grenzen überhaupt noch nicht einmal ansatzweise. Grundsätzlich sind die kritischen "Themen" aber bei allen HSH gleich: Futter, Territorium, potentielle Gefahr,..

Bei aller Vorsicht und Umsicht kann jeder auch Fehleinschätzungen unterligen und es passiert; der Hund schnappt unerwartet.
Darauf muss man dann reagieren, selbst nicht zu reagieren ist aus Sicht des Hundes eine Reaktion und hat Konsequenzen.
Sinnvollerweise macht man sich vorher Gedanken darüber, wie man in so einer Reaktion reagieren möchte.
Und darum nochmals meine Frage: Was würdest Du empfehlen?

Ebenso ist klar, dass ein fremder HSH völlig anders reagiert, als der eigene.
Einen fremden HSH würde ich nur körperlich angehen, wenn meine Familie oder ich (da gehören unsere Hunde dazu) in ernster körperlicher Gefahr sind - dann aber mit Sicherheit.

Gruß

Götz

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30 Aug 2021 20:22 #12535 von Martin
Martin antwortete auf das Thema: Hundetrainer die 2te
Götz, es geht hier um einen verhaltensgestörten HSH genauer HSH-Mix. Unter der Voraussetzung muss das Tier erst einmal aus seiner Lethargie herausgeholt werden. Daher:

1. Vertrauen aufbauen damit das Tier anfängt zu denken. Eine Verbesserung der Situation muss für das Tier erkennbar sein. Das passende Umfeld für eine selbstständige Aufgabe muss da sein oder wenigstens zügig geschaffen werden. Der Hund spürt das.
2. Beginn der Erziehung (erst nur in gewohnter Umgebung)
3. Erweiterung der Erziehung außerhalb des Grundstücks

Das ist der grobe Fahrplan, was das beinhaltet sollte jeder Wissen und würde bestimmt 2 oder mehr Seiten füllen. (Eindeutige Kommandos, Leinenführung, Halsbandanlegen, nicht auf den Couchtisch springen, ins Auto einsteigen … bis hin zum Kontakt mit fremden Hunden und Menschen auf der Straße.) Die Liste ist lang und wird nie bei allen Gleich sein. Der eine lässt den Hund aufs Sofa, der andere nicht usw. Das Regelwerk was der Hund darf und was nicht muss jeder selber aufstellen und vermitteln.

Lassen wir die Gefahr wie bei Bruno weg. Nala ist gegenüber Tanja lt. der letzten Info nicht aggressiv in bedrohlicher Art.
Trotzdem muss Nala eine Veränderung erfahren, die sie spürt und leben kann. Das bedeutet ein Umdenken der Halterin. Ein Tier zu lieben reicht nicht! Um den Umschwung zu schaffen muss Nala als erstes eine Aufgabe haben. Ein sicher Zaun muss her. Ohne geht es nicht.
Erst danach macht alles weitere Sinn. Dort soll sie sich austoben und bitte keine Eingriffe wie Fell zwischen den Zehen entfernen wenn Nala in ihrem Rückzugsgebiet liegt. Die Intimsphäre muss gewahrt werden. Was man da an Vertrauen zerstört ist nicht so einfach wiederzuerlangen und gerade Vertrauen ist bei Nala nicht mehr viel vorhanden.
Der Zaun wäre mein Anfang. Danach muss sie sehen, dass sie akzeptiert wird und das bedeutet eine rigorose Umstellung von Tanja. Ob Nala das noch schluckt und eine zweite Chance gibt kann man nicht wissen. Wenn aber nur wenn sie die Veränderung nicht nur sieht sondern spürt. Verstellen bringt keinen Erfolg, wird erkannt und bestraft.

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10 Okt 2021 19:10 #12709 von Nala2019
Nala2019 antwortete auf das Thema: Hundetrainer die 2te
Hallo zusammen,

Nala und auch mir geht es gut! :)

Natürlich haben wir sie trotz der gut gemeinten Ratschläge nicht abgegeben, sondern weiter mit ihr und um sie gekämpft.

Mit Erfolg!

Sie ist heute ein entspannter und fröhlicher Hund, da sie nicht mehr das Gefühl hat Dinge regeln zu müssen, sondern weiß, dass sie sich in meiner Gegenwart zurücknehmen kann oder muss.

Sie ist jetzt seit knapp über einem Jahr bei uns und so lange hat es auch gedauert, das Vertrauen dieses Hundes zu gewinnen.

Sie vertraut mir und ich ihr.

Ein schönes Gefühl auf dem wir jetzt noch weiter aufbauen können.

Ich möchte gar nicht so genau darauf eingehen wie wir es geschafft haben. Da bei der Erziehung von Hunden die Meinungen so unterschiedlich sind.

Jeder Hund ist unterschiedlich und hat andere Voraussetzungen.

Bei uns ist unter anderem dadurch besser geworden, dass wir Nala in der Zivilisation hinter uns laufen lassen.
So gibt sie die Kontrolle ab und folgt uns.

Manchmal sind es kleine Dinge die große Veränderungen bringen.

PS. Ihr Kopf wir immer breiter und sie wächst noch immer.

LG Nala & Tanja

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