Züchter oder Tierschutz

Überhaupt unseren ersten Hund haben wir aus dem Tierheim, eine ca. 6 Jahre alte Sarplaninac-Hündin - da wußten wir noch nicht einmal was ein HSH ist.
Alle Hunde danach kamen ebenfalls aus dem Tierschutz.
Grundsätzlich ist meine Antwort also ja, auch als Anfänger kann man sich einen HSH aus dem Tierschutz nach Hause holen.
Das Ganze hat auch Vorteile:
- Der Hund ist schon durch Pubertät und Flegeljahre
- Man sieht, was man bekommt - d.h. der Charakter ist schon gefestigt
- Man kann ausprobieren, ob man zueinander passt

In jedem Fall würde ich Dir raten den Hund zuerst kennenzulernen. Wenn Du den Hund nicht magst, oder umgekehrt, lass es sein.
Mitleid ist da ein schlechter Ratgeber.
Wenn ihr Euch mögt, miete Dir eine Ferienwohnung vor Ort und nimm den Hund einige Tage/ eine Woche zur Probe. Das haben wir bei Ben auch so gemacht und es hat sich prima bewährt.
Wenn ihr diese Tage gut meistert, inkl. Hundebegegnungen usw., warum sollte es dann nicht klappen.
Ohnehin wird es 1/2 - 1 Jahr dauern, bis ihr sowas wie ein Team geworden seid und in diesem Zeitraum wirst Du manche Stunde verfluchen, aber auch so wächst man zusammen.

In jedem Fall: Viel Erfolg.

Gruß

Götz

P.S.: Aus welcher Ecke kommst Du noch (oder auf Sauerländisch: Wo kommse wech? )

Hi Götz,
danke für die offenen Worte.
Dass Mitleid ein schlechter Ratgeber ist, ist in vielen Dingen so.
Vor etwa 2 Jahren hatte ich eine Begegnung mit einem Kangal (weiblich, 80 groß/80kg schätze ich). Das war ein wundervolles Tier, ließ sicht gut führen und man merkte, dass sie Nähe brauchte. Wenn man beim Spaziergang stehen blieb, beobachtete sie zwar aufmerksam, drückte aber stetsi hre Flanke gegen mein ihr zugewandtes Bein und suchte sehr oft Blickkontakt. Der Hund war zu der Zeit in der Obhut von Eleonore Rösner (die ich übrigens sehr schätze).
Damals war ich aber mit dem Grundstück noch nicht so weit., dass ich sie hätte aufnehmen können.
Nach Überlegungen gefielen mir die PMA optisch besser, weil langhaarig. Generell ist es aber schon so, dass Tierheime durchaus zur Debatte stehen.


Ich wohne im LK Göttingen am Fuße des Südharzes.

Hi Kirsten,
danke für den Hinweis. Leider ist Wörrstadt zum vorbei schauen etwas weit weg.

Hi Kirsten,
eigentlich hatte ich die PMA ins Herz geschlossen. Die Überlegung war nur da eine Kaukasin aus den Tierheim zu holen.
Darauf basierte die Frage wie die Erfahrung mit Tierschutzhunden aussieht bzw. welche Erfahrungen gemacht wurden.

Ein langer Atem ist in jedem Fall wichtig und ja, es wird so manche schwierige Stunde geben. Unserer Ben hat uns einige Male an unsere Grenzen gebracht, wenn man sich dann aber zusammengerauft hat, ist man ein starkes Team.

Hi ihr beiden,
eure Situationen verstehe ich. Kann es aber nicht auch so sein, dass ihr die gleiche Situation auch mit einem Hund vom Züchter erlebt hättet?

Meine Unsicherheit mit Hunden aus dem Tierschutz ist darin begründet, dass die Vergangenheit der Tiere oftmals nicht bekannt ist und sich eventuell vorhandene Traumatas erst nach der Eingewöhnungszeit zeigen. Ich denke, wenn die Vergangenheit bekannt ist, ist das kein Problem- man kann sich dann auf eventuelle Verhaltensauffälligkeiten einstellen.

Ich habe bedenken, dass man sich eine Art "Matruschka" aussucht, bei der man eine Überraschung nach der nächsten findet und es erzieherisch eine "Never Ending Story" wird und das Zusammenwachsen als Team gar nicht möglich ist weil man aus dem Arbeiten an den Grundlagen gar nicht mehr heraus kommt.

Ich denke aber, die 100 %ige Sicherheit bekommt man bei beiden nicht.