Wie ich an eine "Problemhündin" kam

Tira ist eine schlaue Hundedame und macht mir/uns viel Freude, aber ihre Anhänglichkeit zu mir bekomme ich nicht richtig in den Griff.

Zu Hause geht es und sie hängt mit nicht ständig auf der Pelle. Natürlich stehe ich unter ständiger Beobachtung und sie hat mich immer in Sichtweite. Ausnahme ist Nachts, da schläft sie auf dem Flur vor der geschlossenen Schlafzimmertür.

Heute Morgen habe ich Autos gewaschen und sie lag mit ein wenig Abstand auf dem Hof. Meine Frau wollte zum Markt und ich habe ihr Tira mitgegeben. Klappe auf Box auf und Tira stieg sofort ein. Kein Jammern oder sonst etwas und ich dachte „Super“.

Keine Viertelstunde später klingelte der Funkknochen und meine Frau rief ganz aufgeregt an „Tira ist weggelaufen. Als ich die Hundeleine einhaken wollte sprang sie aus der Box und rannte weg.“ „In welche Richtung ist sie gelaufen“ Antwort „In Richtung zu uns nach Hause“ „Mach dir keine Sorgen, die kommt hier gleich um die Ecke“

So war es dann auch vielleicht 20 Minuten später stand sie freudig bellend vor dem Tor. Ich habe sie dann ausgeschimpft und ins Haus geschickt. Wenige Minuten später kam sie zu mir und sah mich traurig an um sich zu entschuldigen, habe ich natürlich angenommen.
Tira ist ein Martinhund und wird es immer bleiben. Es wird ein hartes Stück Arbeit ihre Verlustangst wenigstens so weit zu lindern, dass sie solche Sachen nicht mehr macht.

Hallo Martin,

ist das denn ein Problem für dich? bzw. Was ist genau das Problem für dich dabei?

Tira ist doch erst seit Januar bei euch, das ist nicht besonders lang und ich schätze, sie braucht einfach Zeit.
Ich würde da gar nicht besonders daran arbeiten. Ich würde einfach immer wieder Dinge mit Tira an andere abgeben und die Zeit arbeiten lassen.

Ich würde sie usätzlich erstmal schon in der Box/Auto sichern, Box auf - umklicken.
Nach 20 Minuten ausschimpfen bringt nix, da hat sie keine Verknüpfung mehr mit dem Abhauen aus dem Auto. Sie denkt du schimpfst, weil sie zu dir gekommen ist.

Hallo Tine,

ich bin ja auch stolz, so von Tira akzeptiert und geliebt zu werden.

Nur muss es auch mit den anderen im Haus klappen und sie darf ihnen nicht weglaufen. Ich werde wenn sich die Lage weiter bessert auch wieder oft für 1-2 Tage unterwegs sein. Was dann?

Es wird noch lange dauern bis sie so weit ist und trotzdem muss ich daran arbeiten es zu beschleunigen. Wenigstens das Weglaufen bzw. mich suchen und finden muss aufhören der Rest kommt dann schon nach und nach.

In der Box sichern finde ich nicht gut. Ein Hund soll sich darin wenigstens etwas bewegen, umdrehen usw. können. Aber man könnte die Leine vielleicht in der Box angeklickt lassen und ein Ende draußen lassen. Muss ich morgen mal probieren – nicht das dabei was passieren kann.

Du hast Recht 20 Minuten später schimpfen ist falsch. Ich war leider sauer und habe es wieder besseren Wissens getan. Sie wusste aber genau warum und hat es verstanden. Maremmen sind sehr schlau und verstehen viel mehr als man für möglich hält. Sie hat es mir nicht Übel genommen und zog nicht beleidigt ab sondern machte einen traurigen Eindruck nicht meinen Vorstellungen entsprochen zu haben. Das zeigte sich auch einige Minuten später als sie kleinlaut ankam. Wir haben uns dann auch wieder vertragen, wie man so schön sagt und eine ausgiebige Runde geknuddelt.

Nur muss es auch mit den anderen im Haus klappen und sie darf ihnen nicht weglaufen. Ich werde wenn sich die Lage weiter bessert auch wieder oft für 1-2 Tage unterwegs sein. Was dann?

Ja stimmt schon, das ist natürlich ungut. Da man ja nicht weiß, wann das alles wieder relativ normal läuft, kann es natürlich auch recht schnell gehen.
Kann sie denn irgendwo raus? Vom Grundstück? Oder "nur" durch das Tor?
Leider habe ich, außer Zeit, keine wirkliche Lösung dafür.
Zu den anderen Hunden kann sie nicht?


In der Box bewegen sollte sie sich schon noch können. So kurz meinte ich gar nicht.

Vom Grundstück kann sie nur durch das Hoftor und die Tür daneben entwischen, aber da passen alle im Haus seitdem auf.

Tira hat die anderen Hunde aus dem Haus als Gefährten und wenn sie mag kann sie jederzeit in das Gehege der Meute draußen durch eine Schleuse. Wie das geht hat sie ganz schnell gelernt. Keine 30 Minuten. Nur wenn ich nicht da bin interessiert es sie nicht und sie wartet ungeduldig bis ich zurückkomme. Auch die Kinder, die sie sehr mag, können sie dann nicht ablenken.

Das mit der Schleuse finde ich ja echt toll.
Dass sie nicht weg kann ist ja schonmal prima.
Sie ist aber auch schon sehr auf dich fixiert. Eieiei.....grübel.....

Noch eine Idee: Versuch doch mal ihr ein getragenes Kleidungsstück von dir dazulassen. Quasi als Geruchskuscheldecke. Vielleicht bringts ja was. Wenn nicht, ist nichts verloren.