Der Neue - was ist am wichtigsten?

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28 Sep 2018 20:47 #3253 von fine
fine antwortete auf das Thema: Der Neue - was ist am wichtigsten?
Ihr Lieben:-),

jetzt weiß ich wieder so richtig gut, warum ich hier bin. Ich erzähle euch gleich die Geschichte von einer, die auszog, um einen neuen Hund zu suchen. Und, um es gleich vorweg zu nehmen, weiß ich jetzt, was enorm wichtig ist bei der Auswahl des/der Neuen. Nämlich Rat von erfahrenen HSH-Kennern!

Vorweg: danke für die guten Wünsche, Silvia! Ich werde versuchen, alles zu beherzigen. Und nein, ich suche nicht Bär Nr. 2:-)
Wegen der Forensoftware - ich bin zufrieden, daß ich meckern durfte. Passiert eben. Alles gut. Heute habe ich bewußt den Haken "dauernd angemeldet bleiben" (oder so ähnlich) angehakt. Sonst nicht. Tatsächlich scheint die Sitzung noch zu bestehen...

Also...

mittlerweile war ich in vier Tierheimen HSHs angucken und habe bei einer Orga (TSV Wörrstadt - erinnert sich jemand an Gunda und Ulis Rüden?) nachgefragt.

Tierheim Nr. 1 - anwesend ein dreijähriger Kangalrüde. In seiner Beschreibung war nichts zu finden, was ihn von vornherein ausschloß. Bei meinem Besuch mußte ich etwas bitten, in den Bereich des THs zu dürfen, in dem der Kangal einsaß. Er bewohnte einen großen Auslauf mit angeschlossener Hütte für die Nacht. Ich erklärte die Situation und mir wurde in Aussicht gestellt, zu gegebener Zeit für ein erstes Kennenlernen mit ihm in einen speziellen Bereich gehen zu können. Keine Rede davon, daß ich ihn einmal vorher richtig ansehen oder vorsichtig mit ihm Kontakt aufnehmen könnte. Er käme nun einmal nicht in die Hütte, weil er dort immer eingesperrt würde. Nun ja. Ich erfuhr dann noch, daß das Tier bereits unter Gelenkproblemen litt, die aber doch sicherlich besser würden, wenn er denn regelmäßig Bewegung bekommen würde.
Ich verabschiedete mich höflich - auf Nimmerwiedersehen.

Tierheim Nr. 2 - wesentlich größer als Nr. 1
Dort war ich erschienen, um mehrere Nicht-HSH-Kandidaten anzusehen. Bei meiner Anmeldung im Büro bekam ich die Anweisung, zunächst alle Hunde anzusehen und bei Gefallen mich an einen der anwesenden Pfleger zu wenden. "Meine" fand ich nicht, dafür aber einen Kangal im Auslauf. Die Geschichte kennt ihr schon. Und ihr wißt auch, daß ich einen Ersatzkandidaten, die "Idealbesetzung", kennenlernen konnte. Gleich mehr dazu.

Tierheim Nr. 3 - der junge Kangal mit der Take-it-or-leave-it-Option
Ich hatte schon berichtet - vor- oder peripubertärer Jungkangal von der großen Sorte. Wegen unverantwortlicher Übernahmemodalitäten und auch auf euren Rat hin habe ich die Sache nicht weiterverfolgt. Obwohl es mir dieses Tier auch sehr angetan hat.

Tierheim Nr. 4 - ebenfalls groß, ziemlich renommiert
Ich hatte dort vorher angerufen und nach einer fünfjährigen Kangalin gefragt - optisch eher die kleine, handliche Sorte. Am besten solle ich persönlich kommen und sie ansehen. Selbstverständlich könne ich eine Beratung bekommen. Also war ich gestern dort. Auch hier wurde ich zunächst ausgeschickt, alle Hunde anzusehen. Viel Auswahl gab es für meine Vorstellungen nicht. Aber ich fand die Kangalin und die zugehörigen Rüden. Einer davon mit furchterregend abgeschnittenen Ohren, der sich derart über meine Anwesenheit vor seinem Zwinger erregte, daß ich froh um die Gitter war. Sie war ruhig und lieb, aber an mir offenbar nicht weiter interessiert. Da ich nun den langen Weg extra gekommen war, habe ich dann um Beratung gebeten - zunächst geriet ich an einen jungen Pfleger, der froh war, mich wieder loszusein. Dann wurde ich an einen anderen verwiesen, der mir erklärte, daß die Kangalin sehr unfreundlich auf Weibchen reagiere und dann beachtliche Kräfte entwickeln würde. Ich habe das nicht selbst getestet, sondern Abstand genommen - wegen meiner Besuchshündin. auf der Suche nach einer Alternative wurden mir dann Boxer, Pointer und DSH-Mixe vorgeschlagen - obwohl ich glaubte, genügend deutlich klargemacht zu haben, daß ich einen ruhigen und eher unsportlichen Hund suche.

Ich war jetzt richtig sauer. Ob man mich vielleicht nicht ganz für voll nimmt? Hm.

Erneuter Versuch in Tierheim Nr. 2 - die Sache mit der "Idealbesetzung" mußte ja noch geklärt werden. Ich fuhr hin und leider hatte meine hsh-erfahrene Vermittlerin frei. Ihre Vertretung war sichtlich wenig erfreut einzusteigen und hat mir, sobald ich meine Bedenken hinsichtlich des Mastins (zu wenig Substanz, zu wenig Echo) ausgesprochen hatte, einen anderthalbjährigen Kangal vorgestellt. Im Zwinger war er zugänglich und lieb. Er entsprach auch äußerlich mehr meinen Vorstellungen. So wurde ein junger Mann abkommandiert, mich auf einem Probespaziergang zu begleiten. Der Kangal war nicht gut leinenführig, aber beherrschbar - schließlich war er erst anderthalb und konnte nichts. Herr Jungkangal hatte während des Spaziergangs unendlich zu tun alles zu beschnüffeln und auch zu markieren. Mit dem Ende der Leine wollte er nicht spezieller in Verbindung treten, hat aber die Grenzsetzungen nicht infragegestellt. Da habe ich angefangen, Karin zu verstehen! Wollte ich so einen Hund? Nein. Ich konnte mich dann noch im Tierheim in einem Auslauf mit ihm befassen. Wenigstens hat er da Ansätze gezeigt, mich wahrzunehmen. Katzentest erfolgreich. Meine heutige Beraterin kam dann hinzu und ich versuchte, mit ihr meine Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung zu besprechen. Sie meinte, da er noch keine bösen Erfahrungen hätte machen müssen, läge jetzt alles in meiner Hand. Natürlich wäre ein Trainer äußerst ratsam. Auf vorsichtige Einwände, daß sich HSHs bis zu ihrem vierten Jahr psychisch entwickeln und man eben nicht unbedingt in der Hand hätte, wie diese Entwicklung verliefe, kam dann nur noch der Hinweis auf die Hundeschule.

WAAAAAH! Das habe ich nur gedacht, aber nicht ausgesprochen. Gehört sich ja nicht.

Bevor ich ging, war ich noch bei der Idealbesetzung - sofort hat der Hund geschmust und war sehr zugänglich.
Und auch einen meiner ursprünglichen Kandidaten habe ich gefunden - er war für die Website sehr vorteilhaft fotografiert und in Natura überhaupt nicht mein Fall:-;

Eines weiß ich: ich werde nur eine Beratung durch eine herdenschutzhund-erfahrene Person ernst nehmen können.
Habt ihr Ähnliches erlebt oder wart ihr dermaßen entschieden, daß euch so etwas gar nicht passieren konnte?

Fine

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28 Sep 2018 21:17 #3257 von Findelkind
Findelkind antwortete auf das Thema: Der Neue - was ist am wichtigsten?
Hallo Fine,
das klingt ja nach einer schwierigen Suche nach dem richtigen Kandidaten - ich kann dir leider keinen heissen Tipp geben, da meine Mädels mir so ein wenig in den Schoß gefallen sind, nur den Tipp auf dein Herz und gesunden Menschenverstand zu hören. Aber das tust du ja offensichtlich. Allerdings überrascht mich deine Erfahrungen mit dem Tierschutz nicht, ich habe es schon von anderen Hundenbesitzern gehört, dass entgegen meiner Vorstellung und Erwartung an den deutschen Tierschutz die Mitarbeiter - ich überlege gerade wie ich formulieren soll - vielleicht "wenig kundenfreundlich" sind. Viele Bekannten haben sich dann lieber einen Hund aus dem Ausland genommen., obwohl mit Sicherheit auch viele deutsche Hunde auf ein gutes neues Zuhause warten. Zu meinen Mädels kann ich nur erzählen, dass ich ursprünglich einen zweijährigen kurzhaarigen deutschen Hovawartmixrüden aus dem Tierschutz erwählt hatte, ihn aber auch schon fest im Visier hatte, als mich die dortige Tierschutzdame fragte, ob ich denn auch bereit wäre, Älteren Hunden ein Zuhause zu geben, ich war zumindest bereit sie kennenzulernen. Aber ich wollte IHN, und SIE (mein Englischsetter-Mädel, damals 5jahre alt) wollte mich - und der junge Rüde war an allem anderen interessiert - so wurde es SIE ;-), dabei wollte ich weder eine Hündin, noch einen Jagdhund noch einen langhaarigen Hund :-o, aber ich kann dazu sagen, absoluter Glücksgriff und Seelengefährtin. Da im Hundegarten bekannt war, dass ich Interesse an einem zweiten Hund habe und Findelkind "gefunden" wurde, wurde ich gefragt - mein erster Eindruck: hässlicher Hund, sah aus wie ein struppiger Jack-Rassel-Mix, mein Freund fand sie gleich "süss" - aber da ich bekniet wurde, kam Findelkind zu uns - und wurde mit der Zeit einfach mein "Riesenbaby" - obwohl mein Leben wirklich einfacher wäre, wenn sie kein 35kg Herdenschutzhundmix wäre :-). Ich glaube auch dass Fini mich wahrscheinlich nicht ausgesucht hätte - sie ist schon eher ein Männerhund - aber wir sind nun mal inzwischen ein eingeschweissten Frauchen-Mädels-Trio ;-) . Vor euren Schwergewichtern und Vorliebe dafür habe ich wirklich Respekt..

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28 Sep 2018 21:35 #3259 von Ilse
Ilse antwortete auf das Thema: Der Neue - was ist am wichtigsten?
Hallo fine, das ist ja eine richtige Odyssee und dann auch noch vergeblich :(

Ich muss zu meiner Schande gestehe , unsere Hunde kamen als Welpen vom Züchter zu uns B) . Ich hätte gern auch einen aus dem TS genommen, aber dazu war mein Mann absolut nicht zu bewegen.

Aber im Laufe der Jahre hat er seine Meinung geändert und wenn hier mal der Fall eintritt werde ich mich hoffentlich durchsetzen können.

Wir haben nur beim Kater, den unsere Tochter zu sich nehmen wollte, ähnliche Erfahrungen gemacht. Da hatte man auch das Gefühl die wollen den nicht wirklich vermitteln und haben uns 4 x antreten lassen.
Ich hätte es sein lassen und einen vom Bauernhof geholt :angry:

Vielleicht findest du bei Vereinen, die HSH vermitteln eher das was du suchst. Dazu denke ich, gibt es dort auch kompetente Gesprächspartner.
Ich nehme an, dass die gut vernetzt sind und vielleicht haben sie auch Pflegestellen in deiner Nähe, wo du erstmal Kontakt aufnehmen könntest..

Lass den Kopf nicht hängen, irgendwo wartet "dein" neuer Hund auf dich.

L.G.
Ilse mit Komondorchen Lumi und Kuvasz Vacak im Herzen

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28 Sep 2018 22:05 #3261 von fine
fine antwortete auf das Thema: Der Neue - was ist am wichtigsten?
:-))

Ich wollte euch mit den Stories eher ein wenig unterhalten, mich aber nicht beklagen. Kommt Zeit, kommt Hund. Heute morgen habe ich tatsächlich überlegt, ob ich mir vorstellen könnte, gar keinen Hund zu haben. Und das mir, die ich im ganzen Leben mich verzweifelt nach Hunden gesehnt habe. Nein, ich mache nicht Ernst. Aber tatsächlich ist nach zwei hundelosen Tagen meine Welt noch nicht zusammengefallen:-;

Fine

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28 Sep 2018 23:59 #3263 von Karin
Karin antwortete auf das Thema: Der Neue - was ist am wichtigsten?
Fine, ich kann es richtig nachfühlen.

Wir haben ja früher bis auf die beiden Rüden immer Welpen gehabt. Den Kuvasz Arras aus der Zeitung. Sein Verhalten habe ich ja ausführlich beschrieben und war waren damals noch jung und voller Elan. Der 10. jährige Neufundländerrüde war ein Erbstück. Meine Freundin war plötzlich gestorben und die liebe Familie wollte zwar das Geld aber nicht den Hund. Dieser Rüde war bestens erzogen, er kannte mich ja, und machte keinerlei Probleme. Er fühlte sich aber immer als Besuch und lebte bei uns noch 1,5 Jahre unter der Fuchtel meiner Damen.

Von meinen Anfangsproblemen mit Bobo habe ich ja mehrfach geschrieben. Hier muss ich aber sagen, es war schon bei der ersten Begegnung "Liebe" auf beiden Seiten und die Züchterin hat schon mehrfach geschrieben, dass sie sehr erstaunt ist, wie Bobo sich entwickelt hat.

Fine, es kommt wie es kommt, man kann es nicht erzwingen, denke an meine Gina. Mache nichts aus Mitleid, dafür lebt man zu eng zusammen.

Karin

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29 Sep 2018 19:33 #3271 von fine
fine antwortete auf das Thema: Der Neue - was ist am wichtigsten?
Danke, Karin!

Ihr glaubt nicht, wie froh ich bin, daß ich hier mitlesen konnte - das hilft mir jetzt doch ein bißchen einzuschätzen, wen ich da vor mir habe. Ulis "Weiberhund", der nur mit dem Hocker aus der Küche zu vertreiben war, der Hund, der zuerst nur die Zahnbürste auspackt, später ein paar Kleinmöbel mitbringt und endlich, endlich den Umzugswagen kommen läßt... Von Götzens Kandidaten ganz zu schweigen.

Ich berichte:-;

Fine

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