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Wie ich an eine "Problemhündin" kam
- Sylvia
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27 Apr 2020 19:07 #5230
von Sylvia
Sylvia antwortete auf das Thema: Wie ich an eine "Problemhündin" kam
Aber natürlich wollen wir wissen, wie es weiter geht 
Wo ich aber jetzt schon schmunzeln mußte: auf irgendeine Art ähneln sich all unsere Geschichten, man kommt zum Hund wie die berühmte Jungfrau zum Kind, wenn`s passt, dann passt`s eben .
Gespannte Grüße
Sylvia

Wo ich aber jetzt schon schmunzeln mußte: auf irgendeine Art ähneln sich all unsere Geschichten, man kommt zum Hund wie die berühmte Jungfrau zum Kind, wenn`s passt, dann passt`s eben .
Gespannte Grüße
Sylvia
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- Martin
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28 Apr 2020 16:27 #5231
von Martin
Martin antwortete auf das Thema: Wie ich an eine "Problemhündin" kam
Ja, Silvia es war nicht geplant wie bei den Hunden davor, aber so ist das Leben. Bei den beiden Welpen sollte es auch nur einer werden. Nur wenn man Frau und Kinder mitnimmt hat Mann wenig Chancen hart zu bleiben.
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- Martin
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28 Apr 2020 18:37 #5232
von Martin
Martin antwortete auf das Thema: Wie ich an eine "Problemhündin" kam
Ich berichte Mal weiter.
Zu Hause angekommen wurden wir wie immer von den Hunden begrüßt und Tira durfte angeleint aus der Box. Nach einer kurzen Vorstellung der restlichen Familie und dem im Haus lebenden Teil der Hunde was reibungslos ablief bin ich mit ihr hinters Haus in den Garten zu den anderen Hunden. Die nicht im Haus sondern draußen in einem großen Blockhaus mit einem Auslauf von ca. 2000 m² für tagsüber leben. Nachts herrschen sie über das ganze Grundstück und auch die Hunde im Haus können durch 2 Schleusen jederzeit raus oder rein. Geht über die Chips – ohne Genehmigung bleibt die Schleuse zu.
Tira lief dabei wie es sein sollte an der Leine neben mir ohne daran zu ziehen – 1A. Die anderen Hunde beäugten sie erst misstrauisch dann ging unsere Maremmendame Luna auf sie zu und die anderen folgten ihr nach einander. Also Leine ab.
Geplant war Tira beim Rudel draußen zu lassen und sie so an alles zu gewöhnen. Den Lerneffekt und Einfluss des Rudels habe ich schätzen gelernt und es gibt keine bessere Schule für Hunde.
Da jeder Hund seinen eigenen Fressnapf haben muss bekam Tira natürlich auch einen und darin ein wenig Trockenfutter was sie sofort gierig verschlang als wenn sie tagelang nichts bekommen hätte. In ihrem Zwinger vorher war der Napf aber voll gewesen. Na gut sie mag das Futter und ich gab ihr einen Nachschlag, den sie wieder wie ausgehungert verschlang. Danach ging sie trinken. Da HSH beim trinken sehr eigen sind und aus einem Wassernapf meistens nur einmal trinken und dann ist das Wasser für sie nicht mehr gut haben wir einen alten Steintrog im Auslauf. Dort läuft über eine kleine Pumpe ständig Wasser rein sodass der Trog überläuft und in einer in der Erde verbuddelten Wanne aufgefangen wird. Ein Kreislauf, den die Hunde als ständig frisches/laufendes Wasser ansehen – wird natürlich in Abständen gewechselt.
Gut fressen und saufen tut sie und ich wollte sie für ein paar Stunden dort lassen. Daraus wurde nichts, denn als ich zum Tor ging wich sie mir nicht mehr von der Seite und zeigte ganz eindeutig ich will mit.
Ich habe sie dann mit ins Haus genommen, ohne Leine und sie folgte mir wie ein Schatten. Im Haus war meine Frau nicht erbaut davon, wegen der Kinder und ehe wir uns versahen lag unsere Tochter (4) halb auf Tira drauf und sie kuschelten als wenn es nie anders war.
Dabei lies Tira mich aber nie aus den Augen und der Abstand war kaum mehr als 3 m. Ich konnte nirgends hingehen ohne ihre Begleitung. Zum Mittagessen lag sie neben meinen Stuhl, im Garten überall kam sie mit.
Zur Kaffeezeit geben unsere Kinder den Hunden meistens ein Leckerli, aber Tira nahm nichts, Erst als ich es ihr hinhielt nahm sie es. Auch bei der Fütterung am Abend musste ich ihr was in den Napf tun und erst dann legte sie los – immer noch tierisch schlingend. Das muss sich ändern und wird nicht leicht.
Am Abend unternahm ich dann einen Versuch sie bei den Hunden draußen zu lassen, denn ich wollte den noch unbekannten Hund mit eventuellen Macken nicht im Haus lassen. Keine Chance, sie zeigte mir sofort „Ich will bei dir bleiben. Nicht weggehen!“
Sie bekam dann eine Decke, die ich vor unsere Schlafzimmertür auf den Flur legte und ihr anwies das ist dein Schlafplatz. 3 andere Maremmen liegen auch auf dem Flur z.T. vor den Zimmern der Kinder und einer am Anfang des Flures in der Nähe unseres Schlafzimmers. Tira legte sich auf die Decke und so habe ich sie am anderen Morgen vorgefunden.
Bis dahin war alles Problemlos und mehr als einfach mit ihr. Nur ihre Anhänglichkeit hatte ich vollkommen unterschätzt.
Wie beurteilt ihr Tira bis jetzt?
Zu Hause angekommen wurden wir wie immer von den Hunden begrüßt und Tira durfte angeleint aus der Box. Nach einer kurzen Vorstellung der restlichen Familie und dem im Haus lebenden Teil der Hunde was reibungslos ablief bin ich mit ihr hinters Haus in den Garten zu den anderen Hunden. Die nicht im Haus sondern draußen in einem großen Blockhaus mit einem Auslauf von ca. 2000 m² für tagsüber leben. Nachts herrschen sie über das ganze Grundstück und auch die Hunde im Haus können durch 2 Schleusen jederzeit raus oder rein. Geht über die Chips – ohne Genehmigung bleibt die Schleuse zu.
Tira lief dabei wie es sein sollte an der Leine neben mir ohne daran zu ziehen – 1A. Die anderen Hunde beäugten sie erst misstrauisch dann ging unsere Maremmendame Luna auf sie zu und die anderen folgten ihr nach einander. Also Leine ab.
Geplant war Tira beim Rudel draußen zu lassen und sie so an alles zu gewöhnen. Den Lerneffekt und Einfluss des Rudels habe ich schätzen gelernt und es gibt keine bessere Schule für Hunde.
Da jeder Hund seinen eigenen Fressnapf haben muss bekam Tira natürlich auch einen und darin ein wenig Trockenfutter was sie sofort gierig verschlang als wenn sie tagelang nichts bekommen hätte. In ihrem Zwinger vorher war der Napf aber voll gewesen. Na gut sie mag das Futter und ich gab ihr einen Nachschlag, den sie wieder wie ausgehungert verschlang. Danach ging sie trinken. Da HSH beim trinken sehr eigen sind und aus einem Wassernapf meistens nur einmal trinken und dann ist das Wasser für sie nicht mehr gut haben wir einen alten Steintrog im Auslauf. Dort läuft über eine kleine Pumpe ständig Wasser rein sodass der Trog überläuft und in einer in der Erde verbuddelten Wanne aufgefangen wird. Ein Kreislauf, den die Hunde als ständig frisches/laufendes Wasser ansehen – wird natürlich in Abständen gewechselt.
Gut fressen und saufen tut sie und ich wollte sie für ein paar Stunden dort lassen. Daraus wurde nichts, denn als ich zum Tor ging wich sie mir nicht mehr von der Seite und zeigte ganz eindeutig ich will mit.
Ich habe sie dann mit ins Haus genommen, ohne Leine und sie folgte mir wie ein Schatten. Im Haus war meine Frau nicht erbaut davon, wegen der Kinder und ehe wir uns versahen lag unsere Tochter (4) halb auf Tira drauf und sie kuschelten als wenn es nie anders war.
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Zur Kaffeezeit geben unsere Kinder den Hunden meistens ein Leckerli, aber Tira nahm nichts, Erst als ich es ihr hinhielt nahm sie es. Auch bei der Fütterung am Abend musste ich ihr was in den Napf tun und erst dann legte sie los – immer noch tierisch schlingend. Das muss sich ändern und wird nicht leicht.
Am Abend unternahm ich dann einen Versuch sie bei den Hunden draußen zu lassen, denn ich wollte den noch unbekannten Hund mit eventuellen Macken nicht im Haus lassen. Keine Chance, sie zeigte mir sofort „Ich will bei dir bleiben. Nicht weggehen!“
Sie bekam dann eine Decke, die ich vor unsere Schlafzimmertür auf den Flur legte und ihr anwies das ist dein Schlafplatz. 3 andere Maremmen liegen auch auf dem Flur z.T. vor den Zimmern der Kinder und einer am Anfang des Flures in der Nähe unseres Schlafzimmers. Tira legte sich auf die Decke und so habe ich sie am anderen Morgen vorgefunden.
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Bis dahin war alles Problemlos und mehr als einfach mit ihr. Nur ihre Anhänglichkeit hatte ich vollkommen unterschätzt.
Wie beurteilt ihr Tira bis jetzt?
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- Assira
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28 Apr 2020 21:08 - 28 Apr 2020 21:16 #5233
von Assira
Liebe Grüsse aus dem Seewinkel
Silvia mit Assira (Tornjak-Mix), Anjuschka (Barsoi) & Ashanti (Barsoi) unvergessen
Dieses Bild ist für Gäste verborgen.
Assira antwortete auf das Thema: Wie ich an eine "Problemhündin" kam
Servus Martin;
ich habe sehr aufmerksam Deinen Bericht gelesen und bin dabei wahrscheinlich mit offenem Mund da gesessen. Man sagt mir zwar nach, dass ich ein gutes Händchen für Problemtiere habe (egal ob Hund oder Katz) und das stimmt wahrscheinlich auch. Dennoch bin ich punkto HSH kein Experte. Meine Assira ist ja nur eine halbe
Auf die Frage, wie ich Tira nach diesem 1.Tag bei Dir einachätze fällt mir ganz spontan ein: Ich sehe sie als "defensiv dominant" mit Potential zur Explosion …. das soll nun heissen, sie hat eindeutig Dich ausgesucht und möchte ihr Leben mit Dir teilen. Alles und alle andere(n) scheint für sie zweitrangig. Sie ist dabei auch sehr selbstbewusst.
Ganz sicher ein perfekter Hund für einen Einzelgänger, ich wäre aber sehr vorsichtig, das Du ja Familie hast. Lässt sie die dann noch an Dich ran? Will sie Dich für sich allein? Erlaubt sie Dir ein Leben "neben" ihr? Ich weiss aus Erfahrung, dass das möglich ist, es ist aber nicht selbstverständlich. Falls solch ein Besitzwille aggressiv durchgesetzt wird, kann das ganz schön ins Auge gehen. Und sie ist ja kein kleines "Wienerle" sondern ein richtiger Hund.
Ich bin sehr gespannt, was Du weiter berichtest und hoffe doch - nachdem Du sie ja jetzt schon ein viertel Jahr hast - dass meine Sorge völlig unbegründet ist, und sie ein wunderbarer Familienhund geworden ist
ich habe sehr aufmerksam Deinen Bericht gelesen und bin dabei wahrscheinlich mit offenem Mund da gesessen. Man sagt mir zwar nach, dass ich ein gutes Händchen für Problemtiere habe (egal ob Hund oder Katz) und das stimmt wahrscheinlich auch. Dennoch bin ich punkto HSH kein Experte. Meine Assira ist ja nur eine halbe

Auf die Frage, wie ich Tira nach diesem 1.Tag bei Dir einachätze fällt mir ganz spontan ein: Ich sehe sie als "defensiv dominant" mit Potential zur Explosion …. das soll nun heissen, sie hat eindeutig Dich ausgesucht und möchte ihr Leben mit Dir teilen. Alles und alle andere(n) scheint für sie zweitrangig. Sie ist dabei auch sehr selbstbewusst.
Ganz sicher ein perfekter Hund für einen Einzelgänger, ich wäre aber sehr vorsichtig, das Du ja Familie hast. Lässt sie die dann noch an Dich ran? Will sie Dich für sich allein? Erlaubt sie Dir ein Leben "neben" ihr? Ich weiss aus Erfahrung, dass das möglich ist, es ist aber nicht selbstverständlich. Falls solch ein Besitzwille aggressiv durchgesetzt wird, kann das ganz schön ins Auge gehen. Und sie ist ja kein kleines "Wienerle" sondern ein richtiger Hund.
Ich bin sehr gespannt, was Du weiter berichtest und hoffe doch - nachdem Du sie ja jetzt schon ein viertel Jahr hast - dass meine Sorge völlig unbegründet ist, und sie ein wunderbarer Familienhund geworden ist
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Liebe Grüsse aus dem Seewinkel
Silvia mit Assira (Tornjak-Mix), Anjuschka (Barsoi) & Ashanti (Barsoi) unvergessen
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Letzte Änderung: 28 Apr 2020 21:16 von Assira.
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- Ilse
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- Beiträge: 1741
28 Apr 2020 21:57 - 28 Apr 2020 22:06 #5234
von Ilse
L.G.
Ilse mit Komondorchen Lumi und Kuvasz Vacak im Herzen
Ilse antwortete auf das Thema: Wie ich an eine "Problemhündin" kam
Hallo Martin, du hast ein Talent zum schreiben und man liest deine Liebe zu den Hunden..
Tira so aus der Ferne einzuschätzen ist nicht einfach und vielleicht liege ich auch total daneben..
So wie sie sich dir gegenüber zeigt muss ja der Halter ein total unfähiger Hundehalter sein. Er hat es nicht verstanden, dass sich unsere Hunde eigentlich nur an eine Vertrauensperson binden wollen.
Warum das so war? Darüber kann man nur spekulieren.
Aber es muss für sie wie eine Befreiung gewesen sein und die Chemie zwischen euch stimmt, so dass sie sich dir sofort angeschlossen hat. Ich denke das wird auch so bleiben, sie ist für immer dein Schatten. Da könnte Silvia recht haben mit ihrer Befürchtung dass sie dich versucht total zu vereinnahmen und abzuschirmen (das kenne ich von meinem Örzö)
Erstaunt hat mich, wie komplikationslos sie sich sofort eingefügt hat und wie die Anderen sie aufgenommen haben. Sie scheint eine sehr gute Sozialisierung zu haben und auch mit Kindern gut zurecht zu kommen. Es ist anzunehmen dass sie das Verhalten von Kindern bereits kennt.
Um so mehr erstaunt mich, dass weder der Halter noch der Züchter mit ihr zurecht kamen. Gab es dafür einen Grund und was hat sie gemacht?
Ich bin schon gespannt wie sie sich weiter entwickelt und ob sie nach einer längeren Eingewöhnungszeit so bleibt, oder hat sie auch eine dunkle Seite welche sie dann offenbart.
Tira so aus der Ferne einzuschätzen ist nicht einfach und vielleicht liege ich auch total daneben..
So wie sie sich dir gegenüber zeigt muss ja der Halter ein total unfähiger Hundehalter sein. Er hat es nicht verstanden, dass sich unsere Hunde eigentlich nur an eine Vertrauensperson binden wollen.
Warum das so war? Darüber kann man nur spekulieren.
Aber es muss für sie wie eine Befreiung gewesen sein und die Chemie zwischen euch stimmt, so dass sie sich dir sofort angeschlossen hat. Ich denke das wird auch so bleiben, sie ist für immer dein Schatten. Da könnte Silvia recht haben mit ihrer Befürchtung dass sie dich versucht total zu vereinnahmen und abzuschirmen (das kenne ich von meinem Örzö)
Erstaunt hat mich, wie komplikationslos sie sich sofort eingefügt hat und wie die Anderen sie aufgenommen haben. Sie scheint eine sehr gute Sozialisierung zu haben und auch mit Kindern gut zurecht zu kommen. Es ist anzunehmen dass sie das Verhalten von Kindern bereits kennt.
Um so mehr erstaunt mich, dass weder der Halter noch der Züchter mit ihr zurecht kamen. Gab es dafür einen Grund und was hat sie gemacht?
Ich bin schon gespannt wie sie sich weiter entwickelt und ob sie nach einer längeren Eingewöhnungszeit so bleibt, oder hat sie auch eine dunkle Seite welche sie dann offenbart.
L.G.
Ilse mit Komondorchen Lumi und Kuvasz Vacak im Herzen
Letzte Änderung: 28 Apr 2020 22:06 von Ilse.
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- Martin
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29 Apr 2020 13:02 #5237
von Martin
Martin antwortete auf das Thema: Wie ich an eine "Problemhündin" kam
Hallo Sivia,
deine Einschätzung ist anhand der Infos sehr gut.
Du wirst sicher zugeben, dass man gerade einen HSH leider nicht nur anhand einer Beschreibung lesen kann - man muss das Tier sehen, die Haltung von Kopf, Schwanz usw, und was sagen die Augen. Daraus könnte man ein eigenes Thema machen.
deine Einschätzung ist anhand der Infos sehr gut.

Du wirst sicher zugeben, dass man gerade einen HSH leider nicht nur anhand einer Beschreibung lesen kann - man muss das Tier sehen, die Haltung von Kopf, Schwanz usw, und was sagen die Augen. Daraus könnte man ein eigenes Thema machen.
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