Bruno aggressiv wie ich noch keinen Maremmen gesehen habe

Ich habe zu danken. Ihr habt mich so nett hier aufgenommen.

Danke

Hallo Martin,
ich kann dazu auch nichts beitragen. Ich hatte bisher noch nie Kontakt zu einem aggressiven Hund und hätte mir vermutlich die Hosen nass gemacht vor Angst. Eher kontraproduktiv.
Da gehört dann schon eine gehörige Portion Mut und Verrücktheit dazu, sowas anzugehen und den Hund mit nach Hause zu nehmen.
Ich kann deine Frau wirklich verstehen. Mir wäre vermutlich auch nicht wohl. Andererseits hätte ich es wohl auch nicht übers Herz gebracht, Bruno einfach seinem Schicksal zu überlassen, zumal das ein böses Ende für ihn genommen hätte.
Ich hoffe, du bekommst das mit Hilfe der anderen Hunde noch gut hin.
Ich würde mich niemals nicht hinein trauen, ich wäre eher von der Fraktion, die wochenlang sitzend vor dem Gehege kampiert, mit einem Buch und was zu essen und ab und zu was Leckeres über den Zaun wirft. Und Tag für Tag ein Stück näher rückt.

Emmi schrieb: Ich würde mich niemals nicht hinein trauen, ich wäre eher von der Fraktion, die wochenlang sitzend vor dem Gehege kampiert, mit einem Buch und was zu essen und ab und zu was Leckeres über den Zaun wirft. Und Tag für Tag ein Stück näher rückt.

Hallo Tine

interessante Technik, aber ich fürchte mir geht das zu langsam und die Zeit Monate vor dem Zaun zu sitzen habe ich nicht.
Sein Herrchen, der alte Mann ist verstorben was mir der Sohn heute Abend mitgeteilt hat.
Ich hatte heute Nachmittag bereits bei Bruno so ein Gefühl, was sich bewahrheitet hat. Er spürt es. Keine Ahnung wie sie das machen, aber sie können es. Einfacher wird die Sache wohl leider nicht, aber aufgeben ist auch keine Option. Heute Nacht sind 2 Hunde aus dem Rudel bei ihm, denn ich möchte nicht das er alleine ist. Ich erhoffe mir davon was und wir werden sehen wie es die nächsten Tage weitergeht.

Was Tine schrieb ist nicht so abwegig.
Versuch doch wirklich mal Dich stundenlang am Tor/Zaun hinzusetzen und irgend etwas zu machen, was Du halt zu tun hast.
Dabei würde ich die anderen Hunde aus seinem Teil entfernen.
Während dieser Zeit würde ich ihm sein Futter häppchenweise geben und ihn dabei immer dichter heran locken.
Wenn die anderen Hunde dauernd bei ihm sind, braucht er keine Menschen mehr als Gesellschaft, die anderen Hunde können ja auf Deiner Seite sein.

Viel Erfolg !

Gruß

Götz

Das Problem liegt ja nicht, dass er nicht näher kommt sondern, dass er aggressiv dabei ist.

Wenn ich oder jemand anderes aus dem Haushalt am Zaun steht oder sitzt (habe eine Bank dorthin gestellt) kommt er ohne Aufforderung und ist auf Attacke. Gebremst wird er dann durch seine Artgenossen und er bleibt dann innerlich kochend aber ohne Drohungen am Zaun. Er beobachtet die Person dann sehr genau. Wenn ich dann egal welchen Hund auf meiner Seite des Zauns streichel schaut er nicht „Ich bitte auch.“ sondern „Was wird das?“. Bruno ist total schräg erzogen worden.

Heute Morgen bekam er sein Futter in der Hütte und ich habe die anderen Hunde aus seinem Bereich geholt. Als ich ihn dann in den Auslauf gelassen habe kaum er sofort wild drohend zu mir an den Zaun. Etwa 3 m davor habe ich mit derber Stimme und erhöhter Lautstärke, musste ja seinen Krach übertönen, „Bruno sitz und sei still“ gerufen. Es war mir einfach danach und ich kann es immer noch nicht fassen Bruno bremste ab und saß ruhig da. Tira die neben mir saß schaute mich entsetzt an,denn die Art kennt sie von mir nicht. „Tira alles gut, Bruno hört wohl schlecht.“

Keine Ahnung warum Bruno so darauf reagiert hat, hört er wirklich schlecht, hat er Kommandos nur so bekommen und versteht sie nur so oder habe ich ihn damit einfach erschreckt/verunsichert. Seine Körpersprache zeigte es mir leider nicht. Mein Lob in freundlicher Stimme zeigte bei ihm keine Reaktion – kennt er das nicht?

Wenn ich ihm sein Mittagessen und ein paar extra Lecker bringe bin ich gespannt was er tut und werde ihm ein „Sitz“ befehlen. Das Kommando kennt er.

Vielleicht kennt Bruno es einfach nicht, dass jemand nett ist.
Vielleicht kennt er nur barsche Ansagen und bei Nichtbefolgung gabs eins auf die Nuß.
Armer Kerl.

Bei verschiedenen Trainings (Artgenossenunverträglichkeit/Aggression, Angstaggression, verschiedene Reize) muss man die Entfernung zum Reiz am Anfang so weit vergrößern, dass der Hund diesen Reiz ertragen kann ohne auszuflippen. Tut er es doch, wird der Abstand nochmals vergrößert. In dieser Entfernung beginnt man mit dem Training und baut den Reiz positiv auf. Erst wenn er in dieser Entfernung ruhig bleiben kann wird der Abstand verringert.

Das dauert aber. Ich würde es vielleicht wirklich mal so versuchen. Schaun auf welcher Entfernung Bruno mich noch nicht als Bedrohung wahrnimmt und dort ausharren. Und Stück für Stück den Abstand verkleinern. Aber ja....das wird dann wohl recht lange dauern. Aber ich könnte mir vorstellen, das man so das Vertrauen gewinnen könnte.

Normalerweise befindet sich aber der Hund genau neben einem, damit man mit ihm arbeiten kann und der Reiz ist weit weg. Man kann ihm so Alternativen zu seinem bisherigen Verhalten aufzeigen.