Der Neue - was ist am wichtigsten?

Guten Morgen Fine und Bella
Ich denke da wie Ilse ... wegzerren kann durchaus ein Mittel der Wahl sein - zumindest in Notfällen. Mein Trainer empfahl allerdings, zuerst die „Notbremse“: wie ein Fels in der Brandung nannte er es. In der Praxis könnte das so aussehen: Hund rockert los und Du bleibst stehen - quasi wie ein Wurfanker. Und dann ziehst Du gleichmäßig den Hund zu Dir ... nicht andersherum. Wenn Hündin bei Dir ist, dann hälst Du sie/ihn auch noch am Halsband bzw. greifst in das Geschirr. Damit der Hund auch in dieser Situation Deinen Körper spürt. Und im besten Falle bleibt ihr dann auf diesem Fleck stehen und lasst die anderen vorbei.
Bei uns scheiterte das allerdings am Ungleichgewicht zwischen Elvis und mir Und auch der Trainer machte beim Vormachen einen Satz zur Seite als Elvis einmal kräftig anzog. Was mich an ihm allerdings so beeindruckte, war, dass das Ganze extrem ruhig ablief. Da war auch meine Übungsbaustelle.
Ich empfinde diesen Eingriff nicht als brutal sondern als konsequent. Er kann - ruhig und entschlossen ausgeführt - durchaus dazu führen, dass ein Hund erkennt, dass sein Mensch sich nicht dazu verführen lässt, in brenzligen Situationen hektisch oder laut zu werden.
BTW: Ich habe auch schon mal auf Elvis gelegen, um ihn am durchstarten zu hindern ... aber das ist eine andere Geschichte und wahrscheinlich bei Bellas Körpergewicht nicht nötig
Zum Trockenüben haben wir gerne im Feld geübt, wo niemand war ... klassische Leinenarbeit ... mal lockere Leine mit Schnüffeln etc., mal kurze Leine mit zackigen Kehrtwendungen und dann Freilauf mit Spaß und Spiel. So kannte er dann auch schon das abrupte Umdrehen an der Leine, wenn ich ihn umlenken wollte bzw. musste.
Ich denke, dass ihr auf einem guten Weg seid und die Zeit und wachsendes Vertrauen bzw. Bindung zwischen Euch, das Ganze weiterhin entspannen wird.
Liebe Grüße

Wünsche allen einen guten Morgen ,

fine, ich schreibe dir mal meine Meinung zu deinen "Problemen".
Wohlgemerkt, dass ist meine Meinung, die anderen hier sehen das vielleicht ganz anders.

Ich finde, wenn der Hund tobend in der Leine hängt nimmt er auch keine Rücksicht auf mich, ob ich stürze, mir die Schulter verrenke oder einen Finger breche
Wie willst du ihn da unterbrechen? Mit Leckerchen, Streicheleinheiten, längeren Gesprächen oder wie?
Es bleibt ja eigentlich auch keine Zeit für großartige Aktionen. Für mich die einzige Möglichkeit, ins Geschirr gegriffen, umgedreht und weggegangen. Ob es dem Hund gefällt oder nicht, ich finde das nicht brutal, da wirst du bei manchen Trainern ganz andere "Abbruchsignale" sehen können.

Und dann sind wir wieder bei der Tatsache, was ist die Konsequenz für den Hund, wenn er sich immer weiter in ein solches Verhalten reinsteigert, Er wird weniger bis nicht mehr ausgeführt. Ist es da nicht besser ihn bei Bedarf auch mal etwas härter anzufassen um ihn auch langfristig gut führen zu können. Nicht zu vergessen, das ist auch für mich wichtig. Es macht doch keine Freude wenn ich bei jedem Spaziergang zittern muss, ob ich den Hund halten kann, er mich vielleicht umreißt oder oder ...

Also, du solltest im Bedarfsfall weniger daran denken ob du die Gefühle des Hundes verletzt, sondern Augen zu und durch.
Ich bin mir sicher das du deiner Hündin nicht schaden wirst.

Noch eine kurze Nachfrage zu eben: Gehst Du mit Bella noch mit Halti? Hattest Du - glaube ich - irgendwo geschrieben, dass sie vor Eurer Zeit zumindest mit Halti ausgeführt wurde .... Wenn dem so ist, vergiss alles, was ich gerade geschrieben habe. Ich glaube, dass man mit dem Halti ganz anders arbeitet ... oder? Da kenne ich mich allerdings überhaupt nicht aus
Liebe Grüße

Hallo Ilse,
Sehe gerade, dass Du inzwischen auch schon was geschrieben hast. Ich sehe das auch so!
Kenne aber auch das Problem, dass man/frau sich das nicht traut, weil man ja dem Hund vielleicht weh tut oder brutal bzw. herzlos wirkt. Mein Trainer damals hat darüber herzhaft gelacht. Und hat mir dann in den Oberarm gestupst, um mir zu zeigen, wie sich das ungefähr für Elvis anfühlen würde. Mein Mann, mit dem ich sogar deswegen schon Diskussionen hatte, hat das echt genossen. Und der Erfolg gab ihm auch Recht. Während er entspannt mit Elvis spazieren ging, hatte ich zuerst immer Panik, das was „passieren“ könnte, dem ich nicht gewachsen wäre.
Nach dem Training war das um Welten besser ...

Erstmal alles Gute für Euch!
Da Paula auf unserem Grundstück auch mal richtig fetzen kann, ist sie außerhalb prinzipiell an der Leine. Da wir viel Wild haben und Madam gern mal auf taub macht, haben wir damit auch kein Problem.
Ebensowenig problematisch wäre es für mich, sie wegzuschleifen, wenn ich mit blocken oder wie Elvira schreibt "Notbremse" nicht weiterkomme,
Ich lasse sie z.B. meist absitzen, wenn ein Auto kommt - meist macht sie das auch ganz ordentlich.
Wenn jemand partout nicht fern bleibt, sag doch einfach daß sie ansteckend ist - das hilft meistens, man regt sich nicht so über deren Dummheit auf und bleibt somit ruhiger, was ja auch der Hund merkt.
Wobei - warum überschüttest Du die Maus eigentlich jetzt schon mit so vielen Situationen? Ich würde sie erstmal im heimischen Umfeld besser kennen lernen wollen und ihr umgedreht dieselbe Möglichkeint geben.
LG
Sylvia

Hier überschlagen sich ja die Beiträge - seid Ihr alle aus dem Bett gefallen ?
Wie Ilse schreibt, hat man bei einem "Monster" eigentlich nur 2 Möglichkeiten - 1. entweder es klappt, oder 2. eben nicht. Tja und damit wenigstens die Chance auf Variante 1 besteht, gibt es eben auch mal eine weniger schöne Lektion - um es mal vorsichtig zu formulieren.
Ist alles wieder gut wird ordentlich gelobt und die Welt ist wieder rund.
@ Elvira
BTW: Ich habe auch schon mal auf Elvis gelegen, um ihn am durchstarten zu hindern ... aber das ist eine andere Geschichte und wahrscheinlich bei Bellas Körpergewicht nicht nötig
Würdest Du uns das bitte mal näher beschreiben
LG
Sylvia