Endlich mal wieder was Erfreuliches

Hallo,
vorsicht, wird ein längere Text.
Vom Schäferhund unserer Nachbarin, der leider gestorben ist, hatte ich schon geschrieben. Im vergangenen Herbst hat sie sich einen Terriermischling aus dem Tierheim geholt. Warum sie dann auf die Idee kam noch einen Welpen von privat dazu zu nehmen?
Uns hat er von Anfang an gut gefallen, aber wir haben ja Vaci. Vor einiger Zeit hat sie erzählt dass sie ihn weg geben will und auch schon jemand hat.
Also Sache geklärt.
Vor zwei Wochen waren Tochter und Schwiegersohn hier. Sie spielen schon länger mit dem Gedanken einem Hund ein Zuhause zu bieten.
Der Kleine fiel in ihr Beuteschema und zeigte sich am Zaun auch sehr freundlich. Und wie es der Zufall will, hatte die Interessentin abgesagt.
Und jetzt kommen die vielen aber.
Er ist jetzt ca. 8 Monate alt und hat nur einfach auf dem Hof gelebt. Wenn er was falsch gemacht hat gab's was mit dem Stock.
Er kennt nichts, kann nicht an der Leine laufen, das Grundstück nicht verlassen usw. dabei ist er ziemlich klug und lernt schnell, vorausgesetzt es lohnt sich für ihn.
Das ist auch was ganz Neues für mich.
Heute haben wir ihn zum ersten Mal zu uns geholt. Das war ein schwieriges Unterfangen und ist nur durch die Hintertür mit Hilfe seiner kleinen Menschenfreundin gelungen.
Aber hier ist er, wider Erwarten, aufgetaut und hat den oberen GartenBereich gründlich abgecheckt.
Sogar wachen wollte er, nur leider kannte er sich mit den Örtlichkeiten nicht aus
Aber er hat Vaci und Mizu noch nicht direkt getroffen, nur durch den Zaun und da hat seine Terrier Freundin das Sagen. Sie mag weder Vaci noch Katzen.
Mit Vaci wird's schon klappen, aber mit Mizu?
Wenn er absolut nicht klar kommt kann ihn weder meine Tochter, noch wir nehmen, das sind wir unseren Katzen schuldig.
Ach ja, seine Mutter soll ein Komondor sein und auf einem Bauernhof mit vielen Haustieren leben.
Noch ein Problem, unsere Kinder kommen Mitte September und wollen ihn dann mitnehmen. Da er bisher total panisch auf Leine reagiert hat denken wir es ist so besser. Außerdem muss er noch zum TA um Impfung, Chip und Reisepass zu bekommen.
Nun habe ich euch einen Roman geschrieben und hoffe auf gute Ideen von euch.

Guten Morgen Ilse,
ja, das ist eine schwierige Situation- eine Gratwanderung, quasi.

Ich denke, es wird schwierig werden. Im Moment ist er als Junghund noch nicht in der Pubertät, hat aber bereits schlechte Erfahrungen (Stockschläge) gemacht. Wie arg die waren und wie oft er denen ausgesetzt war, kann ich nicht beurteilen. Ebenso wenig wie ich beurteilen kann wie sehr sich die Prügelstrafen schon bei ihm festgesetzt haben.

Ich denke auch, dass Mitleid ein schlechter Ratgeber ist. In diesem Fall wäre ich vorsichtig, gerade wenn sich im Haushalt deiner Tochter kleine Kinder befinden. Mit entsprechender Handhabung kann eine solch verletzte Seele wieder integriert werden, Martin hat es des Öfteren gezeigt. Aber bis dahin kann es ein langer Weg sein.

Die Entscheidung kann euch niemand abnehmen. Ich empfehle aber ihn genau zu beobachten und sein Verhalten zu analysieren. Triff keine überstürzte Entscheidung nur aus Mitleid oder aus optischen Gründen.

Danke Oliver,
du hast Recht, Mitleid ist ein schlechter Ratgeber.
Wir haben keine kleinen Kinder mehr in der Familie die Enkeltochter ist erwachsen.
Er wurde zwar geschlagen, aber nicht so schlimm das er ein bleibendes Trauma davon hat. Er ist eben super vorsichtig und unterwürfig. Mit Kindern, also den Enkeln der Nachbarin, ist er sehr lieb.
Hauptprobleme sehe ich vor allem mit der Katzen Verträglichkeit, da weiß ich noch nicht so recht wir ich das angehen könnte. Aber zuerst muss er lernen die Leine zu akzeptieren. Auch da gibt's keine Aggression. Beim ersten Mal wurde er panisch und jetzt legt er sich auf den Rücken und fertig.
Wegen der Katzen hoffe ich das Silvia ein paar Tipps für mich hat.

Hallo Ilse,

Ich bin gerade bei der Arbeit, deshalb nur kurz.

Ein süßer Kerl!

Hoffentlich klappt alles und der Kleine bekommt endlich ein schönes Zuhause.

Für mich wäre es mit dem Wissen was ich jetzt habe, auch kein Abschlusskriterium wenn der Hund eine nicht so schöne Vergangenheit hat.

Ein Hund schlägt jeden Tag eine neue Seite im Buch auf.

Man hat also immer die Möglichkeit erfolgreich mit einem Hund zu arbeiten.

Mit den Katzen würde ich es so handhaben, dass du sie als deine Ressource betrachtest.
Wenn er sich auf eine Weise nähert, die dir nicht gefällt, machst du ihm ganz deutlich, dass er da nix zu Kamellen hat.

Was würde Vaci machen, wenn der Kleine sich einer seiner Ressourcen nähert...

Die Leinenführigkeit kannst du doch schon bearbeiten.
Wenn er panisch an der Leine ist korrigierst du und wenn er sich ruhig verhält, bestätigst du ihn.

Lass ihm jetzt nicht zuviel Freiraum. Du weißt ja, am Anfang schauen sie sich erstmal die neuen Gegebenheiten an und packen dann aus.
Je strenger man am Anfang ist, desto besser orientiert sich der Hund an einem.

So ist meine Erfahrung.

Viel Spaß!

LG
Tanja

Ich denke mit Vaci wird es klappen. Er ist bei der Hitze ohnehin fast ständig im Haus. Futter Reste werden gründlich entfernt. Vaci's geliebte Spielsachen werden im Haus aufbewahrt.
Ach ja, hatte vergessen das Baro, wie hier üblich, keinen Zugang zum Haus hat. Das wollen wir erstmal beibehalten. Wenn er mit nach Dresden kommt ist das dann Sache meiner Tochter das zu ändern oder auch nicht.
Da sie eine ältere Stube Katze haben wäre das für den Anfang nicht schlecht.

Oh wie schön für Baro, wenn er in gute Hände bei euch kommt. Zu Katzen hilft vielleicht euch folgende Erfahrung: Anfang Jänner ist Kater Orion (einjährig) Knall auf Fall aus dem Tierschutz bei uns eingezogen, ich hatte schon länger nach einem Kameraden für Domino gesucht.. und er war das älteste Katzenkind, dass niemand aufgrund seiner Behinderung (Augendeformation und Schwarz) und relativ scheu wollte.. ich hatte ihn noch in der Box Fini und Domino vorgestellt, dann in ein durch 3/4 Gitter abgetrenntes Schlafzimmer gebracht, wo er dann erstmal 24h unter dem Bett verschwandt... dann aber kletterte er selbst aus dem Schlafzimmer und rockte die Bude.. Bei ihm habe ich das Gefühl dass ein Teil von Dunas Seele wohnt, er ist wahnsinnig verspielt und apportiert Bälle. Duna war ja ein Balljunkie.. Bei Fini musste ich anfangs nur aufpassen, dass er nicht an ihre Ressourcen ging.. dazu reichte schon mein Teller auf dem Tisch.. Kater Domino war von Anfang sehr freundlich mit Nasenküsschen und Spielen... - nun aber darauf wollt ich eigentlich nicht raus.. der Zeitpunkt war etwas ungeplant, weil geplant dann genau 1 Woche Später Pumuk einzog - ein Setter-Terrier-Mix. Ich hatte mir ja geschworen, dass nur ein Insasse des Gnadenhofs bei uns einziehen wird... 1,5 Jahren alt und er sah die Katze erstmal als Jagdobjekt an , er hat ordentlich Jagdtrieb... bei Domino hatte ich weniger Sorge, der haut ihm auf die Rübe, wenn Pumuk zu frech ist, und wird obendrein auch von Fini beschützt, allerdings Orion gehörte für Fini noch nicht ganz zum Rudel und war noch kein Schutzobjekt.. die Katzen hatten sich erstmal 1 Woche im Schlafzimmer (wieder abgetrennt mit 3/4 Gitter) verkrochen... sich dann aber schritt für schritt das Haus zurückerobert.. Weil der kleine Derwisch Pumuk zu flink ist, habe ich mit Hausleine gearbeitet, bis er auf mich hörte bzw. freundschaft mit den Katzen schloss... ich glaube Hunde sind da unkomplizierter und du hast mit Minu ja einen hundenerfahrenen Kater... jetzt hat Pumuk Respekt vor Dominio und Orion und Pumuk spielen miteinander Fangen, wobei Orion ihm meistens eine lange Nase dreht ... aber auch von ihm aus "attackiert" und zum spielen auffordert.. es war sehr rasch eine echt harmonische Beziehung bei den Vieren: Fini, Orion, Pumuk und Domino...